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Mittwoch, 2. Mai 2007

8. Sippentörn - Kykladen / Griechenland





Für unseren diesjährigen Sippentörn haben wir uns die Kykladen in Griechenland als Fahrtgebiet ausgesucht. Die Kykladen sind bekannt für Starkwind vor allem in den Sommermonaten Juli und August. Diesen Starkwinden wollten wir uns nicht unbedingt beim ersten Törn in diesem Revier aussetzen. Deshalb entschieden wir uns für den Mai, das bedeutete Anfang der Saison, nicht überlaufen und günstige Charterkosten, was wir allerdings dafür in ein größeres Schiff investierten: eine Bavaria 41 - "Azurro".



2.5.2007

Mit Germanwings fliegen wir ab Köln nach Athen, wo wir von Ecker Yachting  per Taxi abgeholt und zum Starthafen Lavrion gebracht werden. Hier wird zunächst mal für die kommenden Tage eingekauft, alles was schmeckt und sich auch für die nächsten Tage hält. Nach dem Verstauen des Proviants machen wir uns mit dem Schiff vertraut. Nach einer kurzen Einweisung durch das Ecker-Personal ins Schiff heisst es um 14.00 h: "Leinen los" denn uns gelüstet nach Meer.

Es geht vorbei an der Südspitze der Halbinsel Attika in südöstlicher Richtung mit Kurs auf die Insel Kea. Die Bucht Kavea macht uns für die kommende Nacht einen vertrauensvollen Eindruck. Auf 7m Tiefe lassen wir den Anker fallen und stecken die gesamte Kette von 50 m. Das sollte halten. Dem mitgeführten Dinghi wird noch etwas fehlende Luft eingehaucht und dann machen wir uns auf den Weg an Land auf die Suche nach einem Restaurant. Viel bietet diese Bucht nicht doch als wir einen einsamen Spaziergänger nach einem Restaurant fragen, weist dieser uns zu einem Gebäude auf einer nahen Anhöhe. Dort angekommen, scheint das Haus verlassen. Nachdem wir uns bemerkbar machen erscheint ein junger Mann, der uns auf die Terrasse bittet. Voilà! Hier präsentiert sich ein einfaches und sauberes Restaurant mit einem phantastischen Blick über die Bucht, in der unsere AZURRO vor sich hin dümpelt. Wir sind die einzigen und wahrscheinlich auch die ersten Gäste dieses Jahr an diesem Ort - die Saison hatte noch nicht begonnen. Auf englisch verständigen wir uns mit dem Wirt und erhalten eine gemischte Platte aus Käse- und Fleischbällchen und verschiedenen Salaten und natürlich Wein, Weisswein - aber bitte keinen Retzina. Dieses harzige Gesöff ist nichts für unsere Gaumen. In völliger Ruhe geniessen wir das Essen und die wunderbare Aussicht über die Ägäis. - Der Törn hat begonnen!





3.5.2007



 Am nächsten Morgen hissen wir unseren Sippenstander und Cordula, unser Maskottchen unter die Backbord-Saling, bevor wir den Anker auf nehmen und Richtung Insel Kythnos starten.

Hier haben wir uns für mittags die Bucht Kolona als Stop ausgesucht. Von dort geht es dann weiter in den Hafen Phoinika auf Syros. Hier ist wieder ein Landgang angesagt. Wir sind erstaunt, dass hier einige Inselbewohner sehr kurze Beine haben. Immer auf der Suche nach was Ess- und Trinkbarem kehren wir in ein Restaurant ein, in dem wir uns nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten (insbesondere hinsichtlich der Getränkemengen) mit griechischen Spezialitäten verwöhnen lassen.



Immer noch durstig, müssen nacher auch noch die Bordgetränke herhalten.








4.5.2007

Heute morgen geht es los Richtung Törn-Ziel Mykonos, leider bei wenig Wind, so dass wir motoren müssen. Das nutzen wir allerdings unterwegs wieder Mal , um das MOB-Manöver zu üben.
Der Törnführer gibt uns den Tip, in der Bucht Ornos zu ankern und entweder zu Fuß oder mit dem
Taxi nach Mykonos reinzufahren. Gegen 14.00 h legen wir den Anker auf 5m Tiefe. Allerdings steht in der Bucht zu viel Schwell aus Süden, so dass ich das Schiff auf keinen Fall alleine lassen möchte.
Also wieder Anker auf und in den Hafen von Mykonos. Vor dem Hafen ist erstaunlich viel Militär präsent. Es dauert nicht lange, als ein graues Speed-Boot mit vermummten Soldaten auf uns zu kommt und nach unserem Ziel fragt. Auf die Antwort, einen Liegeplatz im Hafen von Mykonos zu belegen, gibt er uns freie Fahrt aber mit dem Hinweis, nicht zu nahe an die auf Reede liegenden Fregatten zu steuern. Um 16.30 h liegen wir in einer schmalen Lücke längsseits an der Nordmole fest.




Schnell machen wir uns ein bischen frisch und bestellen uns ein Taxi zum Schiff, dass uns dann gegen 18.00 h nach Mykonos-Stadt bringt. Nach dem frischen Wind der letzten Tage schlägt uns hier "Wärme" entgegen. So quirlig hatten wir uns das nicht vorgestellt. Von Vorsaison keine Spur. Die Kreuzfahrtschiffe, die draussen auf Reede liegen, haben ihre Gäste mit den Tenderbooten auf Mykonos-Stadt losgelassen.
Aber die Reise hat sich gelohnt. Mykonos ist eine interessante Stadt mit einem besonderen Flair. die Bilder zeigen einige Eindrücke.
 







5.5.2007

Während unseres Frühstücks in der Stadt lernen wir Pedro kennen, den ungekrönten König von

Mykonos. Er hat alle Freiheiten, die er sich wünscht und stolziert majestätisch und ungeachtet der vielen Menschen durch die Straßen.









Um 12.00 h legen wir ab und nach einem nur kurzen Schlag von 5 sm ankern wir vor der unbewohnten Insel Reineia in einer geschützten Bucht. Bevor wir mit dem Dinghi das Land erobern, versenken wir unsere Abendration an Getränken in einem gut gesicherten Eimer auf dem Meeresgrund, in der Hoffnung, nach unserer Landerkundung gut gekühlte Getränke vorzufinden.
Etwa 2 Std. treiben wir uns auf den Höhen herum und geniessen die Aussicht auf die Ägäis in alle Himmelsrichtungen. Auf dem Schiff zurück wird das Abendessen vorbereitet und wir plündern unseren Schatz des Meeresgrundes.
 






6.5.2007

Heute haben wir uns einen langen Schlag von über 40 sm bis zurück nach Kythnos vorgenommen. Deshalb geht es früh los. Der frühe Vogel fängt den Wurm - und so erreichen wir Loutron im Nordosten von Kythnos um 16.00 h. Nach einem kurzen "Beine vertreten" durch den kleinen Fischerort suchen wir uns schonmal ein nettes Plätzchen für das Abendessen aus.


7.5.2007



 Wir können uns Zeit lassen, da wir heute nur auf die andere Seite der Insel wollen. Wir legen um 10.00 h ab und erreichen 2 Std. später den Ort Mericha auf der Wesdtseite von Kythnos. Unser Mittagsbier nehmen wir hier am Strand bevor es weiter nach Kea an die Nordspitze in den Ort Vourkari. Hier spielt das Leben an der wohl einzigen Straße direkt am Kai, wo wir wie üblich römisch-katholisch anlegen. Der Anker legt sich auf fast 10 m Tiefe während Stefan langsam zuück zum Kai fährt. auc alle Lokale befinden sich direkt an der Straße. So sitzen wir dann auch zum Abendessen keine 50 cm von der ziemlich stark befahrenen Straße entfernt. Die Beine werden alle unter den Tisch sortiert. Wenn ich sie am Tisch vorbei ausstrecke, habe ich Angst, dass ein LKW drüber fährt.

8.5.2007





Heute ist unser letzter Tag auf See. Zum Abschluß nehmen wir Kurs auf "Kultur", d.h. zur Südspitze von Attika. Dort gehen wir in der nahen Bucht vor Anker und fahren mit dem Dinghi an Land, um uns "alte Steine" anzusehen. Hier steht die Ruine des antiken Marmortempels von Poseidon, dem griechischen Meeresgott. Wikipedia schreibt dazu: Auf dem Gipfel der an drei Seiten steil ins Meer abfallenden Landspitze, 60 m über dem Meer, ist auf einer künstlichen Terrasse der berühmte Marmortempel des Gottes Poseidon aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. angelegt. Von dort bietet sich ein beeindruckender Panoramablick auf die umliegenden Inseln der Ägäis. Kap Sounion ist heute eine touristische Attraktion und ihre Umgebung wurde zu einem von 10 griechischen Nationalparks erklärt. Den (auch) an dieser Stelle besonders malerischen Sonnenuntergang können wir leider nicht erleben, da wir am Abend wieder in unserer Charter-Marina in Lavrion zurück sein müssen. Dort legen wir um 18.30 h an. Vom Stützpunkt-Leiter lassen wir uns ein Restaurant empfehlen, wo wir unser letztes griechisches Mahl servieren lassen: Käse- und Fleichbällchen mit Fritten und viel Salat. Den Abend lassen wir dann zum letzten Mal auf dem Schiff ausklingen. Die letzten Reste von Wein, Bier und Nüssen müssen noch vertilgt werden.

9.5.2007
Die Schiffs-Rückgabe erfolgt - wie bei Ecker üblich - ohne Probleme. Pünktlich um kurz nach 10.00 h starten wir wieder mit dem Flieger Richtung Heimat mit einem letzten Blick auf die wolkenlose Ägäis.