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Sonntag, 17. November 2013

Segelimpressionen 2013





Zum Abschluss der Saison hier noch ein paar Eindrücke meines Segelsommers 2013

Segelimpressionen 2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Samstag, 12. Oktober 2013

Saison-Abschlusstörn 2013

  • 6.10.13
Nachdem ich Ulla in Warns verabschiedet hatte, lege ich um 11.00 h wieder ab mit Ziel Lemmer. In einem Anflug von Leichtsinn hatte ich zugesagt, Stefan mit seinen Kindern Finn, Piet und Mara für einen Wochentörn mitzunehmen. Die Kinder haben Schulferien und Stefan kann sich für eine Woche freimachen.
Eine leichte Brise aus Süd bei herrlichem Sonnenschein ist angesagt. So entscheide ich mich,
gemütlich über's Ijsselmeer nach Lemmer zu segeln. Zunächst motoren wir durch die Johan-Friso-Schleuse bei Stavoren und erreichen um 12.00 h die Tonne VZ West und kurz darauf die VZ Süd. Hier setze ich Groß und Genua und wir dümpeln langsam Richtung Lemmer. Es ist mal wieder ein Genuss bei diesem "Kaiserwetter" die Ruhe zu geniessen - fernab von Stress, Lärm und Hektik. Ich bereite mir einen Espresso, den ich zusammen mit etwas Süssem geniesse. Einfach TOLL!

Vor dem Hafen Friese Hoek biege ich backbord ein zum Stadthafen Lemmer und lege um 16.00 h dort für die Nacht an. Der Hafen ist wie ausgestorben, keine Segler, geschweige denn ein Hafenmeister. Für den nächsten Morgen habe ich mit Crina's Naaiatelier einen Termin vereinbart. Von ihr erwarte ich ein Angebot, um die Polster im Salon neu zu beziehen. Sie haben mit den Jahren doch den ein oder anderen Fleck bekommen und die Farbe ist etwas blass geworden.

Gerade als ich festgemacht habe, meldet auch Stefan seine Ankunft mit den Kindern in Lemmer. Ich lotse ihn telefonisch zum Jachthafen. Kurz darauf fällt die Meute auf MILES & MORE ein. Zunächst werden alle persönlichen Sachen sowie Proviant für die nächsten Tage im Cockpit abgelegt, dass ich dann auch sehr schnell für "nicht passierbar" erklären muss. Es sieht aus, als fallen 35 Passagiere ein, nicht nur 4! Aber nach einer guten 1/2 Std. ist alles verstaut und alle Schlafplätze vergeben. Der Törn wird gebührend mit einem Abendessen im "La Gondola" begonnen. Dort wählen wir den "heissen Stein" und sind sehr positiv überrascht, als die Rechnung präsentiert wird: neben den normalen Preisen für 2 Erwachsene bezahlen die Kinder jeweils nur € 0,25 -unglaublich! Wir hatten alle genug Fleisch auf dem heissen Stein, genug Fritten und konnten auch alle zum Salatbüffet zugreifen.
Danach machen wir in der Dunkelheit noch einen Spaziergang zum Strand, wo die Kinder sich an
den Klettergerüsten noch austoben können. Die Nacht verläuft ruhig - alle sind hundemüde und schlafen gut in ihren Kojen.

  • 7.10.13
Auch heute ist sehr moderater Wind mit Sonne angesagt, d.h. anfangs Wind aus S 5-7 kn, später zunehmend auf 10-14 kn aus SE. Wir haben uns kein bestimmtes Törnziel ausgesucht - wir werden dorthin segeln wo der Wind uns hintreibt. Nach dem Treffen mit Crina, die Mass genommen hat von den Salonpolstern, legen wir um 11.15 h ab. Ohne Wind kein Segeln! Deshalb motoren wir zunächst bis zur Tonne SB Zuid in der Lemmerbucht (12.50 h). Hier bläst der Wind so langsam die Segel voll und mit Groß und Genua erreichen wir bei südlichem Wind um 16.10 h die Vogelinsel "De Kreupel". Da es auch über Nacht sehr ruhig bleiben soll, entscheiden wir uns, in der Bucht bei Andijk zu ankern. So können die Kinder hier auf der Vogelinsel sich die Beine vertreten. Viel gibt es hier leider
nicht zu sehen. Die Aussichtsplattform ist bereits abgeschlossen. Deshalb macht es auch keinen Sinn, mit dem Fernglas die Vögel in dem nahen Schutzreservat zu beobachten. Um 17.00 h legen wir wieder ab und mit Kurs 240° Richtung Ankerplatz. Um 18.45 h fällt der Anker auf der Position N 52°44,8, E 005°09,5. Es ist schon nach 22.00 h als die Kinder totmüde in die Kojen fallen. Bei einem klaren Himmel geniessen Stefan und ich die Sterne und die Ruhe im Cockpit bei einem guten Glas Wein. Auf dem Handy gibt es eine App mit dem aktuellen
Sternenhimmel. Damit versuchen wir die realen Sternenbilder zu identifizieren. Es ist ein wunderschöner Abend und wir haben Angst etwas zu verpassen, wenn wir schlafen gehen. Aber schliesslich gewinnt doch der Ruf der Koje.

  • 8.10.13
Nach dem Frühstück wird um 9.45 h der Anker gelichtet. Bei südwestl. Wind setzen wir bei starkem Dunst Groß und Genua für den Kurs Makkum (=20°). Das bedeutet platt vor dem Wind. Damit wir keine Patenthalse riskieren, sichern wir das Groß mit einem Bullenstander. Aber auch mit dieser "Schmetterlingsstellung" erreichen wir nur 3 kn Fahrt über Grund. Da der Wind immer weiter
nachläßt, holen wir um 11.00 h die Segel ein und motoren bis kurz vor Makkum. Hier fahren wir noch ein MOB-Manöver. Die Kinder bekommen jeder eine Aufgabe: Finn steuert, Piet läßt den über Bord geschmissenen Fender nicht aus den Augen und zeigt die Fahrtrichtung an und Mara beobachtet das ganze Manöver. Beim zweiten Anlauf gelingt das Manöver und der Fender kann bei guter Gesundheit wieder an Bord geholt werden. Für die Einfahrt nach Makkum bis hinten durch in den Gemeindehafen lohnt es sich, nochmal die Genua zu setzen. Um 14.45 h legen wir in Makkum an und freuen uns auf eine köstliche Portion Kibbeling, die uns beim letzten Törn mit Stefan vor drei Wochen verwehrt geblieben ist. Aber diesmal haben wir wieder kein Glück. Die Kibbeling -Bude ist wieder geschlossen -> Ferien! Es soll nun mal nicht sein! Als Alternative kochen wir auf dem Schiff Chili con Carne mit Reis.

  • 9.10.13
Um 9.00 h sitzen wir alle gepudert und geschminkt am Frühstückstisch. Der Wetterbericht verspricht Wind aus W mit 12-16 kn, leider heute ohne Sonne. So setzen wir als heutiges Tagesziel Workum fest. Hier möchte Stefan auch noch einige Friesen-Souvenirs kaufen. Nachdem wir aus Makkum raus aufs Ijsselmeer motort sind, setzen wir um 10.50 h Groß und Genua. Der Wind bläst wie erwartet mit ca. 4 bft aus West. Schon 1 h später stehen wir vor der Ansteuerungstonne Workum/Hindeloopen. Hier holen wir das Groß rein und segeln nur mit der Genua bis vor die Schleuse in Workum, wo wir um 12.20 h anlegen. Am Nachmittag gehen wir alle in die Stadt. Vor dem Geschäft des Klompenmachers stehen wir leider vergeblich, er hat zu. Finn und Piet bekommen eine neue Angel. Vielleicht können wir uns jetzt die Kibbeling selber machen??? Zurück auf dem Schiff, setzen sich unsere Matrosen auf den Steg und angeln - leider ohne Erfolg! Am Abend zieht sich der Himmel weiter zu und es fängt an zu regnen. Die ganze Mannschaft nimmt im Salon die Horizontale ein und wir schauen gemeinsam von einer DVD die "Feuerzangenbowle"-immer wieder ein Spaß für Jung und Alt, nicht wahr, Pfeiffer?!

  • 10.10.13
Um 10.20 h legen wir bei bedecktem Himmel ab. Finn steuert das Ablegemanöver ganz alleine und fährt vorbildlich in die Schleuse ein. Nachdem der Wasserstand auf das Binnen-niveau reguliert ist, öffnet sich das Schleusentor und entlässt uns auf Frieslands Kanäle . Am Ortsausgang von  Workum füllen wir nochmal den Dieseltankbevor es weiter geht nach Woudsend. Dort legen wir wieder nach 3 h Fahrt an. Hier toben die Kinder sich erstmal auf der nahegelegenen Wiese aus.  Später besuchen Stefan und die Kinder die alte Getreide-Windmühle. Sie hat geöffnet und mahlt das Getreide noch wie früher mit Hilfe der Windkraft. Ich war schon ein paar Mal dort drin und muss mich nicht wieder weiss machen. Ich bleibe lieber draussen und mache ein paar Fotos. So kommt dann auch nach der ausgedehnten Besichtigung vor allem Piet wieder von oben bis unten weiss vom Mehl an die Luft. Ich muss schmunzeln, denn das erinnert mich doch sehr an die Geschichte von Max und Moritz.

  • 11.10.13
Um 10.15 h legen wir ab und bei einem kräftigen NE-Wind können wir mit der Genua kurze Strecken auf dem Kanal segeln. Gerade um 12.00 h kommen wir in Lemmer zur Brücken-Pause an. Um 13.00 h fahren wir durch die Stadt und durch die alte Schleuse wieder in den Stadthafen Lemmer. Hier müssen wir das Schiff vorbereiten auf die morgige Kranung. Leider regnet es. Die Segel werden abgeschlagen und zusammengelegt. Baum und Niederholer werden ebenfalls abmontiert und an der Seite festgelascht.

  • 12.10.13
Auch die letzte Nacht haben wir gut verbracht auf der MILES & MORE. Um 9.00 h fährt Finn das Ablegemanöver ganz allein und wieder durch die Schleuse und Brücken in Lemmer zum alten Gemeindehafen während Stefan mit Piet und Mara mit PKW dorthin fahren. Unterwegs werden wir von ihm noch an der Schleuse gefilmt. Am Kranpplatz angekommen wartetman schon auf uns. Gott sei Dank ist alles vorbereitet und die Rigger nehmen schnell den Mast ab und legen ihn längs auf die vorbereiteten Holzkreuze und Ablagen. Danach wird MILES & MORE aus dem Wasser gekrant und auf den bereitgestellten Lagerbock gesetzt. Nachdem das Unterwasser-Schiff abgespritzt ist wird es mit dem Tieflader zur nahegelegenen Winterlager gefahren. Wir packen die letzten Sachen ins Auto und fahren wieder zurück in die Heimat.



Hier der Film des Abschlusstörns:







  • Statistik 2013:
- Insgesamt wurden 1600 sm zurückgelegt,
- davon 149 Motorstunden.
- Ich war 79 Tage an Bord.

  • Geplante Wartung/Reparaturen:
- Erneuerung der Dicht-Manschette zwischen Saildrive und Motor (in Auftrag)
- evtl. neue Salonpolster (verschoben auf 2014)
- neuer Reissverschluss zwischen Sprayhood und Kuchenbude (erledigt)
- Achterliek am Großsegel ist an einigen Stellen eingerissen und muss genäht werden. (in Auftrag)

Samstag, 21. September 2013

6 Tage. 6 Schleusen, 6 Meere, 6 Windstärken




  • 6 Tage: vom 15.9. bis 21.9.2013
  • 6 Schleusen: Stavoren, Enkhuizen, Amsterdam, Ijmuiden, Kornwerderzand, Makkum
  • 6 Meere: Ijsselmeer, Markermeer, Nordsee, Wattenmeer, Grote Gaastmeer, Heeger Meer
  • 6 Windstärken: fast jeden Tag mit 24 - 30 kn Wind


  • 15.9.13     Warns - Enkhuizen
Um kurz nach 13.00 h treffen wir in Warns ein und möchten auch sofort ablegen. Wir nehmen uns aber die Zeit und essen erstmal in der Pyramide einen Appelgebak mit einem Kaffee - es ist schliesslich Sonntag. Sonst schliessen wir den Törn sonntags immer mit diesen Leckereien ab, warum sollten wir diesmal den Törn nicht damit beginnen?
Nachdem das Schiff aufgeklart ist, legen wir um 15.00 h ab. Es weht bereits mit 15-18 kn aus Südwest auf dem Johan-Friso-Kanal und der Wetterbericht auf VHF 01 kündigt Böen mit 7 bft. an. Als Ziel hatten wir eigentlich eine der Watteninseln anvisiert. Hierhin wollten wir auch die Stegnachbarn mitnehmen, die noch nie auf den Inseln waren. Deren Boot ist auch ein bischen kleiner. Leider hatten sie aber am Vortag schon kräftig "einen auf die Mütze bekommen" und nun steht ihnen nicht mehr der Sinn nach Abenteuer und möchten lieber den Rest ihres Urlaubs etwas ruhiger verbringen. Das ging mir sicher genauso. Auch bei dem aktuellen Wind und vor allem mit den Vorhersagen kommen mir Zweifel, ob wir überhaupt aufs Ijsselmeer rausfahren sollen. Wir entscheiden aber rauszufahren und gfs. umzudrehen, wenn es draussen zu schlimm kacheln sollte.
So passieren wir um 15.30 h unsere erste Schleuse - die Johan-Friso-Sluis - zum Ijsselmeer. Hier weht es nun mit 20-24 kn. Mit 2 Reffs in Großsegel und Genua steuern wir zunächst hoch am Wind mit Kurs 270°. Unser Ziel die Watteninsel haben wir inszwischen aufgegeben, denn draussen auf der Nordsee wird es sicher noch heftiger wehen. Wir legen nun als Törn einmal RUND UM NOORDHOLLAND fest.
Kurz vor der Vogelinsel de Kreupel wenden wir auf backbordbug und gehen nun Kurs Süd Richtung Enkhuizen. Da wir Enkhuizen so nicht direkt anliegen können, müssen wir noch zweimal wenden bis wir den Stadthafen erreichen. Kurz vor Enkhuizen wird es nochmal richtig ungemütlich. Es fängt an zu regnen und der Windmesser zeigt Böen bis zu 32 kn, aber die MILES & MORE hält sich prächtig. Sie liegt stabil im Wasser und gibt keinerlei Anlass zur Unsicherheit. Das ist in den vier Jahren mit MILES & MORE die höchste Windgeschwindigkeit, in der ich gesegelt bin. Um 18.45 h legen wir im schützenden Hafen an. Am Automaten bezahle ich das Liegegeld von € 16,76. Nachdem wir uns trocken gelegt haben und den obligatorischen "Anleger" zu uns genommen haben wird gekocht: Sauerkraut mit Speck und Spätzle.
Danach wird noch die Etappe für den nächsten Tag besprochen, dann geht's ins Bett. Draussen heult der Wind noch kräftig in den Wanten.

  • 16.9.13     Enkhuizen - Muiden
Um 7.30 h schlage ich die Augen auf uns schaue durch die Decksluke in strahlend blauen Himmel. Bereits am Vorabend hatte der Wetterbericht sonniges Wetter bei weiterhin 4-6 bft. aus SW versprochen. Das kann ein toller Segeltag werden! Beim nahen Bäcker holen wir Brötchen zum Frühstück. Um 9.15 h legen wir ab und werden 10 Min. später als einzige ins Markermeer geschleust  = 2. Schleuse. Das Groß wird mit 2 Reffs gesetzt und kurz hinterm Tonnenstrich setzen wir auch die Genua mit 2 Reffs denn es bläst wieder mit 24-30 kn Wind. Mit 6 kn Speed rauschen wir gen Süden unter blauem Himmel mit weissen Wolken - ein wahrer Segelgenuss. Mir geht das Herz auf! Um schliesslich unser Tagesziel Muiden zu erreichen, müssen wir viermal wenden. Muiden ist für Stefan und auch für mich ein neues Ziel, was wir in den 4 Jahren noch nicht kennengelernt haben. Es ist ein kleines ruhiges Städtchen, gar nicht weit von Amsterdam weg. Wir zahlen € 23,-- all in, Strom, Wasser, Duschen, WLAN. Nahe der Großstadt ist eben alles etwas teurer. Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang in den Ort und zum nahegelegenen mittelalterlichen Wasserschloss. Danach liegen wir im Cockpit in der Sonne und schauen den Düsenjets aus aller Welt im Anflug auf Amsterdam nach.



  • 17.9.13     Muiden - Ijmuiden
Bei Sonnenschein legen wir um 9.20 h ab und setzen kurz hinter der Hafenausfahrt die Genua. Mit Kurs 300° geht es zu den Oranjensluizen (die 3. Schleuse) vor Amsterdam. Schnell geht die Ampel auf grün und wir können einfahren, wieder als einziges Schiff. Nachdem wir auch diese gemeistert haben geht es über den Nordseekanal durch Amsterdam durch. Hier überholen uns eine Menge Binnenschiffe. Heute bläst es nicht ganz so stark wie die Tage vorher. Da der Wind uns auch genau auf die Nase weht müssen wir motoren. Später liegen an backbord die großen Häfen für den Erz-, Kohle- und Ölumschlag.
Nun haben wir es nicht mehr  mit Binnenschiffen zu tun sondern mit riesigen Seeschiffen. Hierfür wurde der Kanal fast 14 m tief ausgebaggert. Um 13.40 h liegen wir vor der großen Schleusenanlage in Ijmuiden, zeitweise war das die größte Schleusenanlage Europas. Hier melden wir uns über Funk an und können zügig in die kleine Schleusenkammer  (die 4.) für die Sportschiffahrt einfahren. Nun liegen wir in der Schleusenkammer und warten, und warten und wa........! Ich frage mich, ob man uns vergessen hat. Nach 40 Min. geht das Schleusentor zur Nordsee endlich auf. Und was sehen wir? Ein großes weisses Kreuzfahrtschiff! Die MS ASTOR, auf der Stefan 4 Monate als Animateur gearbeitet hat, den alten Herrschaften Malen nach Zahlen beigebracht und abends die Zähne ins Glas geworfen hat.
Die Nordsee empfängt uns mit einem kräftigen Schwell und wieder Wind mit 5-6 bft. Aber kurz darauf biegen wir an backbord ein in die Ijmuiden Marina, wo wir um 14.40 h anlegen. Stefan möchte unbedingt zur ASTOR. So laufen wir am Nachmittag ca. 1 Std. zum Liegeplatz des Seeschiffes. Leider lassen uns die Sicherheitsbeambten nicht aufs Schiff. Gerne hätte Stefan gesehen, ob es noch bekannte Gesichter zu sehen gibt. So laufen wir unverrichteter Dinge wieder 1 Std. zurück zu unserem Schiff (ist sowieso viel schöner!) Als wir an unserer Marina ankommen sehen wir in der Ferne noch gerade die MS ASTOR Ijmuiden verlassen. Wir machen es uns gemütlich auf der MILES & MORE. Heute Abend gibt es Weisswurst-Carpaccio, Käse und Wein. Dazu hören wir Musik vergangener Tage bis tief in die Nacht, denn am nächsten Morgen können wir uns Zeit lassen. Von nun an müssen wir uns nach den Gezeiten richten, das bedeutet, wir können morgen erst gegen Mittag starten mit auflaufendem Wasser.

  • 18.9.13     Ijmuiden - Oudeschild/Texel
Der Wetterbericht sagt voraus: vormittags W 3-4, später NW 4-5, am Nachmittag bis abends: W-NW 4-5.
Um 11.50 h legen wir ab und fahren raus auf die Nordsee. Ein gemütlicher NW 3 lässt uns zunächst auf Backbordbug Abstand vom Land gewinnen bevor wir auf Steuerbordbug wenden und mit 15° Kurs Texel nehmen. Um ca. 14.00 h brist es weiter auf und wir setzen ein Reff in Groß und Genua. Nun merken wir auch den Flutstrom, der uns mitschiebt Richtung Norden. Um 17.00 h liegt der Leuchtturm Den Helder an steuerbord querab. Stefan steuert die ganze Zeit, ich sitze quer zur Fahrtrichtung. Das kann mein Gleichgewichtssinn offensichtlich nicht verarbeiten - das Frühstück meldet sich und möchte an die Luft, bzw. in die See. Dem gebe ich bereitwillig nach - wat mutt, dat mutt!
Nach der Einfahrt in den Texelstrom wird die See ruhiger und die Flut schiebt uns nun mit 10 kn über Grund Richtung Oudeschild/Texel. Ich bin überrascht, der Hafen in Oudeschild ist fast leer. Nur wenige Schiffe liegen an den Stegen. Es ist doch noch mitten im Jahr - wo sind die denn alle? Im Juli und August ist hier der Bär los und die Yachten liegen zu viert oder fünft im Päckchen! Aber umso besser. So gehören uns auch die Duschen allein und wir brauchen nicht anzustehen.
Am Abend machen wir noch ein Gang durch den Ort und Stefan lädt die Crew noch zu einem Texel-Weizenbier ein. Zum Abendessen gibt es heute Bratnudeln mit Würstchen und Ei.


  • 19.9.13    Texel - Makkum - oder der Ruf der Kibbelinge
Heute hat die seemännische Unvernunft zugeschlagen. Anstatt früh aufzustehen und mit der ersten Flut ca. 7.00 h Richtung Makkum zu segeln, entscheiden wir uns für die zweite Flut am heutigen Tage, die um 16 h einsetzt. Am Vormittag reitet uns jedoch der Teufel und wir starten früher, damit wir noch am späten Nachmittag die leckersten Kibbelinge Frieslands in Makkum geniessen können - so denken wir! Es ist uns schon bewusst, dass uns im Wattenmeer zunächst noch ein heftiger Ebbstrom entgegensteht, aber wir haben ja Zeit und ausserdem: Der Weg ist das Ziel!

So legen wir um 12.45 h bei starker Bewölkung ab und setzen noch in der Hafenausfahrt die Genua. Der Wind bläst mit 4 bft. aus NW, also genau von hinten. Mit 5-6 kn machen wir Fahrt durchs Wasser während der Plotter nur 2-3 kn über Grund anzeigt, d.h. der Ebbstrom kommt uns mit ca. 3 kn entgegen. Das wird knapp, da die Kibbeling-Bude um 19.00 h schliesst. Um 18.00 h erreichen wir die Schleuse in Kornwerderzand (die 5.).Von achtern nähern sich zwei Plattbodenschiffe, die Texel bestimmt erst um 16.00 h verlassen haben. Während wir mehr
als 5 Stunden gebraucht haben, haben die beiden die gleiche Strecke bei gleichem Wind in ca. 2 Std. zurückgelegt. Was sagt uns das? Wer nicht hören will muss fühlen! Zu allem Überfluss wird an der Brücke vor der Schleuse gearbeitet und man lässt uns 1 Std. warten bis wir diese passieren können. Hinter der Schleuse biegen wir nach backbord ein ins Fahrwasser nach Makkum. So legen wir erst um 19.40 h im kleinen Stadthafen an.
DIE KIBBELING-BUDE HAT BEREITS GESCHLOSSEN !
Aber wir sind eine Erfahrung reicher und haben die Wirkung von Flut- und Ebbstrom im Wattenmeer kennengelernt.
Aus der Seekarte stecken wir ca. 14 sm für die Strecke Oudeschild - Kornwerderzand ab. Mit dem Gegenstrom den wir hatten, haben wir aber 38 sm mehr auf der Logge.


  • 20.9.13    Makkum - Warns
 Heute geht es an die letzte Etappe. Der Wetterbericht avisiert für das Ijsselmeer Wind aus W-NW 4-5 und Regen. In den Kanälen wird es dann nicht so stark winden, aber bei Regen zu motoren erfreut auch nicht so richtig das Seglerherz.
Um 10.40 h legen wir wieder bei starker Bewölkung ab. Die kleine Schleuse in Makkum (die 6.) wird uns sofort geöffnet.
Das Schleusengeld wird noch traditionell über einen Holzschuh an der Angel entgegengenommen. In Makkum selbst sind noch zwei Brücken zu durchfahren, die aber dank der installierten Kameras auch prompt für uns geöffnet werden. Zehn Minuten später reist der Himmel auf; die Sonne zeigt sich. Wir freuen uns, dass der Wetterbericht sich geirrt hat. Um 11.45 h passieren wir die Brücke bei Tjerkwerd, biegen rechts ab Richtung Workum und müssen in Parrega einen Zwangsstopp einlegen. Der Brückenwärter hat von 12.00 - 13.00 h Mittagspause, die wir auch nutzen, um eine Kleinigkeit zu essen.
Um 13.00 h geht's weiter nach Workum, wo Stefan noch einige Einkäufe erledigen will. Er hat es abgesehen auf einige Klamotten im Friesenlook - blau-weisse Querstreifen mit kleinen roten Herzen und ein paar Klompen, die traditionellen Holzschuhe aus Holland.  Nachdem das erledigt ist, fahren wir weiter über die Kanäle, über's Grote Gaastmeer ins Heegermeer. Hier können wir die Genua setzen und endlich ist wieder Ruhe im Schiff. Mit einem schönen Wind aus NW rauschen wir nur mit dem Vorsegel Richtung Warns, vorbei an der "Kanincheninsel" und vorbei an Galamadammen. Sonne und Wolken wechseln sich ab und veranstalten ein phantastisches Farbenspiel in der klaren Luft. Das ist wieder Segeln vom Feinsten! Wie die Bayern juchzen wir laut in Landschaft hinaus. Um 17.20 h legen wir in unserem Heimathafen an der Pyramide in Warns an. Wieder geht ein wunderschöner Segeltag zu Ende.



Den Abend geniessen wir Cockpit und lassen die letzten Tage noch einmal Revue passieren. Es wurden insgesamt 183 sm zurückgelegt, dabei wurde 12 h der Motor genutzt - ca. 45 sm, teils zum an-und ablegen aber auch für die lange Distanz über den Nordseekanal durch Amsterdam bis Ijmuiden und am letzten Tag in den Kanälen. Es war ein toller, abwechslungsreicher Törn mit neuen, für uns bisher unbekannten Zielen. Die ersten drei Tage brachten uns sehr viel Wind, immer 6-7 bft., in Böen manchmal bis zu 8 bft. Da wir aber bereits beim Setzen der Segel diesen Starkwind mit kleinerer Segelfläche berücksichtigt hatten, gab es nie Probleme. MILES & MORE hinterließ immer stabil und sicher ihre Spur im Kielwasser.  Weitere Erfahrung im Umgang mit Tidengewässern waren die Krönung. Wir haben auf der Strecke Texel - Makkum eindrucksvoll gelernt, was es bedeutet, zur falschen Zeit abzulegen - wieviel länger die Strecke wird, wenn wir die Strömung gegenan haben, bzw. wie schnell das Schiff durch die Wellen rauscht, wenn Wind und See von der richtigen Seite kommen. Wenn wir der Natur immer den nötigen Respekt zollen, gibt sie uns wunderbare Momente zurück. Ich glaube, nirgendwo kommt diese Erkenntnis mehr zum Tragen als beim Segeln. Es ist kein Kampf gegen die Natur, sondern ein Erlebnis, die Naturgewalten zu respektieren und als Freund zu nutzen.
Diese Freude am Segeln wird bei mir auch nicht getrübt, wenn die Seekrankheit wieder mal zuschlägt. Auf dem Weg von Ijmuiden hoch nach Texel hatte sie bei mir nach langer Zeit mal wieder zugeschlagen und zwar heftigst! Stefan stand am Ruder, während ich quer zu Fahrtrichtung im Cockpit saß und die Übelkeit zuschlug. Die sicherste Methode für mich, bei heftigem Seegang nicht Seekrank zu werden, ist selbst Rudergehen. Auf dem Weg von Texel nach Makkum am nächsten Tag hatte ich auch keine Probleme, wenn ich hinten am Heckkorb in Fahrtrichtung saß und den Horizont beobachtete, obwohl das Schiff bei achterlichem Wind kräftig schlingerte und geigte.
Auch die Sehnsucht, mal einen weiteren und längeren Törn auf eigenem Kiel zu machen, wird durch diese unangenehmen Vorfälle nicht getrübt.



  • 21.9.13  Klar Schiff und nach Hause

Heute gilt es, das Schiff von innen und aussen zu säubern und kleinere Reparaturen auzuführen, damit es wieder klar ist für den nächsten Törn in 14 Tagen. Danach geht es mit dem PKW wieder nach Hause.

Hier noch ein kleines Video über den Törn


Der Film zum Törn: hier klicken









Sonntag, 25. August 2013

Mit Susanne und Martin nach Workum

  • 23.8.2013
Am Freitag Nachmittag erwarten wir Susanne und Martin in Warns. Sie sind schon mittags zu Hause gestartet und wühlen sich durch den Berufsverkehr Richtung Holland. Nach der Ankunft in Warns lernen sie erstmal das Schiff kennen. Dann trinken wir in der Pyramide auf einen schönen Wochenendtörn.

  • 24.8.2013
Am Samstagmorgen legen wir um 9.30h ab und passieren eine 1/2 Std. später die Schleuse in Stavoren. Der Wetterbericht hat uns einen sonnigen Tag versprochen mit Wind 4-5bft. aus Ost - also ideal für einen Törn Richtung Makkum. Um 10.15 h ist Großsegel und Genua gesetzt und wir rauschen mit 6,5 kn durch eine leichte Ijsselmeerwelle mit Kurs 10°. Ich übergebe das Ruder an Susanne und es macht ihr sichtlich Spaß, die Reaktionen des Schiffes auf Wind und Wellen zu spüren. Um 12.30 h werfen wir den Anker in der Bucht vor Makkum neben dem Fahrwasser auf 2 m Wassertiefe. Nach einem kleinen Imbiss springen Susanne und ich ins Wasser. Kanal 01 spricht von 19° C Wassertemperatur. "Es könnte schon ein bisschen wärmer sein!"
Um 14.45 h heisst es wieder "Anker auf" und bei leicht bedecktem Himmel rauschen wir nun wieder südwärts nach Workum. Um 16.45 h liegt die Anssteuerungstonne Workum an steuerbord querab und 1/2 h später legen wir für die Nacht vor der Schleuse in Workum an.
Nachdem alles klariert ist, wir unseren Anleger getrunken haben, machen wir einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Gegessen wird heute auf dem Schiff und nach einem (oder zwei) leckeren Glas Wein kriechen wir in unsere Kojen.

  • 25.8.2013
Wir sind schon früh wieder fit und legen um 9.45 h ab. Nun können wir unseren Gästen Workum von der Wasserseite aus zeigen. Der Himmel ist zunächst noch bedeckt, klart dann aber mehr und mehr auf. Durch den Kanal gehts unter Motor Richtung Heeger Meer. Hier können wir bei einem SW-Wind mit 4-5 bft. die Genua setzen und segeln noch gemütlich zurück nach Warns. Um 13.45 h ist alles wieder fest an der Pyramide.

Schön war's!

Nachstehend ein kleiner Film von diesem Wochenende:




Freitag, 26. Juli 2013

Unterwegs mit den Sunshine-Kids auf dem Ijsselmeer


Durch das Segelforum wurde ich aufmerksam auf den Verein Sunshine4Kids. Dieser Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen, die an Krebs erkrankt sind, Heimkindern, Schattenkindern, oder Pflegekindern ein Erlebnis zu schenken, welches sich prägend und richtungweisend für ihre Zukunft auswirken kann. Sie suchten für die Aktion Hoffnungsflotte im Ijsselmeer Skipper und Eigner, die sich und ihr Boot für diesen Törn zur Verfügung stellen. Hier brauchte ich nicht lange zu überlegen. Ich nahm Kontakt auf mit einem Skipper, der bereits in 2012 diese Aktion mitgemacht hatte. In einem kurzen Telefongespräch überzeugte er mich, mitzumachen.

Zu der "Hoffnungsflotte 2013" hatten sich dann 17 Skipper gemeldet, die mit eigenen Schiffen oder vom Verein gecharterten Yachten mitmachten.
Diese Aktion war ein voller Erfolg. Mit insgesamt 17 Schiffen ging es von Lemmer über Enkhuizen, Hindeloopen, Makkum wieder zurück nach Lemmer. Für mich war es eine tolle Erfahrung in einer Flotte von 17 Schiffen übers Ijsselmeer zu fahren. Die Organisation liess nichts zu wünschen übrig - alles klappte reibungslos. Der Umgang untereinander, ob Kids oder Skipper und Betreuer waren einfach toll.Wenn ich das eine oder andere Schicksal der Kids erfahren hatte, spürte ich schon manch dicken Kloß im Hals.
Mehr möchte ich hier nicht über diesen Event schreiben. Ich bin sicher, der Film den ihr über den nachfolgenden Link sehen könnt, sagt mehr als Worte.


Das Video zu dem Törn findet ihr hier:

https://vimeo.com/76882638



Dienstag, 16. Juli 2013

Ein neues Ziel - Volendam

  • 12.7.2013
Für dieses lange Wochenende hatten wir als Ziel die Insel Texel im Wattenmeer anvisiert. Das müssen wir aber leider aufgeben. Zum einen kommt der Wind mal wieder aus dieser Richtung = N-NW, zum anderen starten wir zu spät in Warns, um noch die passende Tide ab Kornwerderzand zu erreichen. Wieder nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" orientieren wir uns kurzerhand um und nehmen, nachdem wir die Schleuse Stavoren um 13.00 h passiert haben, Enkhuizen als erstes Ziel. Bei leichtem Wind aus N - NW segeln wir nur mit der Genua platt vor dem Wind gemütlich mit 3,5 - 4,0 kn Fahrt Richtung.
Hier legen wir als Dritter im Päckchen im Stadthafen an. Nachdem auch die Sonne herausgekommen ist, spazieren wir durch die Stadt und nehmen im alten Stadthafen im "t'ankertje ein Bier. Beim Abendessen im Cockpit beobachten wir die ankommenden , chic gekleideten Gäste für eine Hochzeit im gegenüberliegenden Restaurant. Die Musik der Feier begleiteet uns noch bis spät in die Nacht.

  • 13.7.2013
Um 10.15 h legen wir ab und haben um 11.00 h die nahe Schleuse ins Markermeer passiert. Der Himmel ist bewölkt und es weht nocj weniger Wind wie gestern aus Nord. Wir setzen Groß und Genua und dümpeln wieder gemütlich Richtung Süden. Wir haben uns als Törnziel diealte Stadt Volendam ausgesucht. Diese kennen wir noch nicht. Nur selten legt der Wind mal zu und so erreichen gegen 16.00 h in Marina in Volendam. Die Anlage sieht sehr neu aus, ist sehr sauber und alles vom Feinsten. Wir bezahlen € 16,-- Liegegeld, Dusche, Wasser, Strom ist all in. € 10,-- Kaution für die Schlüssel-Karte bezahlen wir auch gerne, da wir sie ja wiederbekommen. Diese neue Marina liegt etwas abseits vom alten Ortskern. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Restaurant vorbei, wo

einige junge Leute auf Pfählen im Wasser sitzen. Sie bekommen gerade eine Mahlzeit rübergereicht. Hier gehts es offensichtlich um einen Wettbewerb, wer am Längsten auf dem Pfahl aushält, evtl. sogar für das Guinness-Buch der Rekorde. Als wir dann weiter in den alten Ort reinkommen, trifft uns fast der Schlag. Durch die Hauptgasse - parallel zum Wasser - flanieren viele Leute aus aller Herren Länder. Aus den Kneipen tönt alle 5 Meter andere Musik und auf der Straße geht es fast zu wie im Kölner Karneval. Gut das wir nicht in den alten Gemeindehafen gefahren sind, der unmittelbar daneben liegt. Hier bekommt man sicher kein Auge zu nachts. Der Hafen scheint eh reserviert zu sein für Schicki-Micki-Motorboote, von denen hier eins neben dem anderen liegt - so à la Carmen und Robert Geiss! Hier halten wir es nicht lange aus und gehen wieder schnell zurück zu unserem Schiff und geniessen die Ruhe.

  • 14.7.2013
Der Wetterbericht verkündet Wind aus NW-N, 8 - 10 kn , anfangs bewölkt, später heiter. Wir starten um 10.00 h bei bewölktem Himmel mit Kurs 80° Richtung Lelystad. Anfangs kommen wir mit Groß und Genua noch einigermassen voran. Um 11.15 h wird der Wind jedoch so schwach, dass ich den Jockel starte, damit wir einigermassen vorwärts kommen. Um 13.00 h liegen wir dann vor der Schleuse in Lelystad. Hier kommt uns ein schöner weisser Zweimaster entgegen mit dem geschichtsträchtigen Namen "BOUNTY". Aber hierauf ist alles ruhig, niemand meutert. Nachdem wir dann einen großen Frachter aus der Schleuse passieren lassen, dürfen wir einfahren. Aus der Schleuse raus, empfängt uns der Wind mit 10-12 kn aus NW. Mit Groß und Genua hoch am Wind erreichen wir mit 6-7 kn Fahrt in gut einer Stunde Urk. Hier legen wir geradeaus in einer großen Box für Schlepper an. Am Abend mache ich noch schöne Fotos von einem Bilderbuch-Sonnenuntergang.

  • 15.7.2013
Um 9.15 h legen wir ab und bei strahlendem Sonnenschein aber Null Wind fahren wir unter Motor nordwärts zur Rotterdamse Hoek und weiter nach Lemmer. Wir legen vor der alten Schleuse in der Stadt um 12.00 h an da Mittagspause ist. Die Logge zeigt einen Gesamt-Loggenstand von 10.000 sm an, die MILES & MORE seit dem Jahr 2000 zurückgelegt hat. Nach der Mittagspause geht es um 13.00 h weiter und wir legen mitten in der Stadt an.

  • 16.7.2013
Da Ulla heute noch nach Hause fahren muss, starten wir schon früh um 8.30 h. Wieder nur wenig Wind und der auch noch meistens von vorne - also wieder m o t o r e n ! Um 12.00 h sind wir wieder an unserem Liegeplatz in Warns. Nachdem Ulla Richtung Heimat fort ist, beschäftige ich mich mal wieder mit Schiff putzen. Das Schiff muss blinken, wenn übermorgen die Kids an Bord kommen. Den sonnigen Abend geniesse ich alleine im Cockpit bei einer Flasche Rosé.





Freitag, 5. Juli 2013

4 Tage mit Mischa auf Ijssel- und Markermeer

  • 2.7.13 - Warns - Enkhuizen

"Der frühe Vorgel fängt den Wurm!" So starten wir - Mischa und ich - schon um 7.00 h in LEV und sind auch schon um 10.00 h in Warns. Schnell wird die Kuchenbude abgebaut, die Genua-Persenning heruntergenommen und Wasser getankt.
So können wir um 10.45 h bei strahlendem Sonnenschein ablegen und haben um 11.15 h die Johann-Friso-Sluis zum Ijsselmeer passiert. Sofort auf dem Ijsselmeer setzen wir Großsegel und Genua. Als heutiges Ziel haben wir mal vorsichtig Hoorn im Markermeer ausgesucht. Natürlich kommt uns der Wind genau auf die Nase, d.h. wir werden einige Male kreuzen müssen. Der Wind weht aus S - SW mit 3 bft. - also herrlich entspanntes Segeln. Mischa übernimmt sofort das Ruder und hat sichtlich Spaß, das Schiff in Wind und Wellen zu spüren. Vor einigen Jahren war ich schonmal mit ihm auf einem 7m - Boot auf Frieslands Kanälen unterwegs. Nun ist er zum ersten Mal auf einer größeren, seetüchtigen Yacht. Zunächst fällt es ihm noch etwas schwer, den Kurs zu halten, da er wie hypnotisiert nur auf die Instrumente vor ihm schaut. So versucht er ständig die aus dem Kurs abweichende Kompassnadel wieder zu korrigieren. Ich erinnere mich, dass ich damals beim ersten Törn auf einem "Dickschiff" in der Ostsee den gleichen Fehler machte und das Boot so eine große Zickzack-Linie im Kielwasser hinterließ. Leichter ist es, einen festen Punkt, evtl. eine Landmarke, am Horizont zu suchen und auf diesen zuzuhalten.
Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind nach und wir kommen nur langsam voran. Unser Ziel Hoorn müssen wir aufgeben. Für den heutigen Tag wird unser Ziel die Stadt Enkhuizen, am Westufer des Ijsselmeeres in der Provinz Noordholland.
Um 16.10 h machen wir im Stadthafen als 2. Schiff im Päckchen fest. Bei einem Stadtrundgang vertreten wir uns die Beine. Wir kochen auf dem Schiff und nach einer guten Flaschen Wein am Abend kriechen wir in unsere Kojen.

  • 3.7.13   Enkhuizen - Urk

Heute morgen lassen wir es langsam angehen. Nach dem Frühstück legen wir um 10.00 h ab und fahren unter Motor den kurzen Weg rüber zur Schleuse, die Ijsselmeer und Markermeer trennt. Es ist bewölkt und der Wind weht weiter mit 3 bft. aus SW. Um 10.30 h sind wir durch die Schleuse und setzen Groß und Genua. Mit einem raumen Kurs erreichen wir nach 2,5 h Lelystad. Während wir gestern nur hoch am Wind gesegelt sind, muss sich Mischa heute auf neue Schiffsbewegungen einstellen. Übung macht den Meister und das Steuern klappt heute schon viel besser.
Wir bergen die Segel, da wir nun mit Motor die Schleuse passieren müssen. Hier geht es wieder zurück ins Ijsselmeer. hinter der Schleuse machen wir für die Mittagspaus kurz im Hafen fest. Der Wind hat mittlerweile etwas zugelegt. Um 14.40 h geht es nur mit gesetzter Genua weiter Richtung Norden nach Urk, wo wir um 17.15 h am langen Strandkai anlegen. Nach dem obligatorischen Anleger zeige ich Mischa das idylissche Städtchen mit seinen kleinen Fischerhäusern.

  • 4.7.13  Urk - Lemmer - Woudsend

Kurz nach 9.00 h starten wir bei leichtem südlichen Wind Richtung Lemmer. Da es nur mit 3 kn vorwärts geht baume ich die Genua aus und versuche so dem achterlichen Wind noch mehr Segelfläche entgegenzustellen damit er uns noch effektiver voranschiebt. Um 11.20 h erreichen wir Rotterdamse Hoek, das ist die Landecke, an der wir nach steuerbord abbiegen müssen. Hier umfahren wir eine große Baustelle mitten im Wasser, denn es werden die Fundamente für einen neuen großen Windpark gesetzt. Nach weiteren 2 Std. kommen wir bei leichtem Wind nach Lemmer. Wir bergen das Vorsegel und unter Motor geht es durch die alte Schleuse. Um 13.15 h legen wir bei strahlendem Sonnenschein im Kanal in der Stadt direkt vor der neuen Brasserie an. Das frisch gezapfte Anleger-Bier wird uns direkt aufs Schiff serviert - köstlich! "Ach, was ist das Leben mal wieder schön!" - denke ich und lehne mich genüsslich zurück.

Um 15.00 h treibt es uns weiter. Wir wollen aus der quirligen Stadt raus und uns für die Nacht einen ruhigen Platz im Grünen suchen. So segeln wir langsam durch die Kanäle nur mit der Genua nach Woudsend. Hier legen wir in der Stadt an und holen uns einen "Nieuwe Haring" mit Zwiebeln im süssen Brötchen. Um 17.30 h geht es weiter, denn ich habe uns einen Anlegeplatz für die Nacht kurz vor dem Heeger Meer ausgesucht. Als wir dorthin kommen ist er leider voll belegt. Also wieder zurück nach Woudsend wo wir um 18.15 h gegenüber der Kirche an einem Marrekrite-Platz festmachen.

  • 5.7.13    Woudsend - Warns

Schon früh um 8.30h legen wir ab, denn wir wollen zeitig zu Hause sein. Der Motor muss wieder ran, denn der Wind bläst uns wieder genau auf die Nase. Während Mischa steuert, reinige ich schonmal innen das Schiff und bedecke die Genua mit der Persenning. Um 11.00 h machen wir in unserem Heimathafen in Warns fest. Schnell wird alles aufgeräumt und in der Pyramide noch ein Appelgebak mit Kaffee genommen bevor es wieder nach Hause geht.

104 sm wurden in den 4 Tagen zurückgelegt, davon ca. 20 sm unter Motor. Es war ein ruhiger, beschaulicher Törn. Mischa hat es sehr gut gefallen und sichtlich genossen und freut sich schon auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.

Ein paar kurze Eindrücke von diesem Törn findet ihr hier:

Montag, 3. Juni 2013

Mit Hajo und Marten nach Texel


Für diesen Törn mit unseren Nachbarn Hajo und dessen Sohn Marten hatten wir uns als Ziel die Insel Texel ausgesucht.Wenn das Wetter es zulässt, wollten wir unbedingt mal ins Wattenmeer raus. Auf Texel lockt nicht nur das Nordseeklima sondern als Attraktion hatte ich den Besuch des ECOMARE ausgesucht, die Seehundaufzuchtstation auf Texel.

Also brechen wir am 30.5.13 schon früh zu Hause auf, um auch mittags noch in Warnss tarten zu können. Nach dem Motto "Der frühe Vogel fängt den Wurm" sind wir auch ohne Stau gut bis Warns durchgekommen, so dass wir bereits um 11.20 h ablegen. Um 12.00 h ist die Schleuse in Stavoren passiert. Das Wetter zeigt sich sehr diesig, ausserdem gibt es keinen Wind. Also nehmen unter Motor schnurstracks Kurs nach Norden zur Schleuse Kornwerderzand. Als wir ankommen ist das Tor zum kleinen Schleusenbecken bereits offen und einige Yachten bereits in der Kammer drin. Wir quetschen uns noch hinten dran und haben so bereits um 14.45 h auch diese Schleuse passieolt uns rt. Draussen im Wattenmeer empfängt uns ein leichter NO-Wind. So können wir gemütlich mit gesetztem Großsegel und Genua auf 230° Richtung Texel segeln. Mit uns segeln noch eine ganze Flotte von Yachten in diese Richtung. Unterwegs überholt uns noch ein Frachter und auch einem Fischer müssen wir ausweichen. Kurz vor dem Ziel Oudeschild dreht der Wind auf Nord und brist mit 4 Windstärken auf. Auch mit Hilfe der Strömung segeln wir so kurz 8,5 - 9 kn über Grund. Um 17.40 h stehen wir vor der Hafeneinfahrt, bergen die Segel und motoren bis zur Marina. Wir bezahlen noch schnell das Liegegeld von € 29,-- für die Nacht und erhalten so den Code für die Toiletten und Duschtüren.

Am nächsten Morgen weht es mit 5-6 bft. aus Nordwest.. Das würde bedeuten, wenn wir mit Mietfahrrädern zum ECOMARE wollen, immer gegenan zu treten. Faul wie wir sind erkundigen wir uns nach dem ÖPNV (Öffentlichen Personennahverkehr). So fahren wir mit dem Bus zum ECOMARE und machen nebenbei noch eine Inselrundfahrt. Der Fahrer sagt uns, dass wir in Den Burgh umsteigen müssen. Also steigen wir dort aus und warten ca. 25 Min. auf den Anschlussbus. Und siehe da, wer kommt? Der gleiche Bus mit dem gleichen Fahrer. Toll! Da hätten wir auch sitzen bleiben und die Rundfahrt noch etwas ausdehnen können. Also weiter mit dem Bus über die Insel Texel. Unterwegs sehen wir immer wieder Schilder Richtung ECOMARE, an denen der Bus vorbeifährt. So kommen wir zu dem kleinen Ort De Koog, den wir gefühlte 3 mal umrunden bevor es am anderen Ende wieder rausgeht.
Ich glaube es nicht! Aber kurz darauf lässt der Bus uns endlich direkt vor dem ECOMARE aussteigen.
Für € 11,- Eintritt pro Person bekommen wir Einlass und erreichen noch gerade die Fütterung der Kegelrobben. Es gibt auch noch weitere Becken für Seehunde und Heuler, junge Seehunde. Auch ein Becken für Schweinswale gibt es noch zu sehen. Auch die große Ausstellung über die Bewohner der Wadden- und Nordsee und deren Fangmethoden besuchen wir.
Am Nachmittag machen wir uns dann wieder auf den Rückweg, der noch kurioser verläuft wie unsere Hintour. Der Bus fährt kreuz und quer über die Insel. Es kommt mir der Gedanke, dass der Fahrer sich nicht auskennt und sich verfahren hat. Beim vom Fahrer angekündigten Aufenthalt von ca. 10 Min. in den Burgh entdecken wir an dem nahegelegenen Teich einen schwarzen Schwan, der nicht minder stolz ist als seine weissen Artgenossen. Auch eine Laufente gesellt sich dazu. Der Unterschied zur normalen Stockente ist im anhängenden Film deutlich erkennbar. Die angekündigten 10 Min. Wartezeit sind auf Texel nach MESZ (Mitteleurop. Sommerzeit) exakte 35 Minuten. Naja, hier gehen die Uhren eben langsamer. Wir hatten nicht mehr daran geglaubt, aber wir erreichen doch tatsächlich noch am selben Tag wieder unseren Hafen und unser Schiff.

Am Samstag starten wir schon wieder um 8.45 h. Bei starker Bewölkung und Wind um 4 bft. aus NW fahren wir durchs Gat van der Stier Richtung Schleuse Den Oever. Hier wechseln wir um 11.00 h wieder ins Süsswasser des Ijsselmeeres. Nachdem wir das Fahrwasser verlassen drehen wir nach backbord ab und nehmen mit 40° Kurs Makkum. Bei raumen bis achterlichen Wind und 5-6 Windstärken setzen wir nur die Genua und so geht es mit 6 kn durchs Wasser. Hajo und Marten verkriechen sich nach unten in den Salon bzw. in den Niedergang denn mittlerweile kommt zu der steifen Brise auch noch der Regen. Dennoch erreichen wir schon um 14.00 h unseren Liegeplatz in Makkum Stadthafen. Kaum haben wir angelegt kommt die Sonne heraus und beschert uns noch einen schönen Nachmittag. Das nutzen wir auch gleich für einen ausgedehnten Spaziergang zum Strand. Zum Abendessen gibt's die besten Kibbelings mit Fritten in Friesland von der naheliegenden Bude.

Damit wir nicht zu spät nach Hause kommen, legen wir am Sonntag, den 2.6.13 schon wieder um 9.00 h ab und fahren durch die Schleuse Makkums durch die Kanäle. Bei herrlichstem Sonnenschein passieren wir um 10.00 h das Örtchen Parega. Hinter Workum nutzen wir den Nordwind, lassen unseren Jockel ruhen und setzen die Genua. So rauschen wir mit 5-6 kn zurück zu unserem Ausgangshafen Warns, den wir um 13.15 h erreichen.

Das war wieder ein sehr schöner, abwechslungsreicher Törn, diesmal ins Salzwasser der Waddenzee. Wir hatten mal gar kein Wind, mal wenig Wind und mal viel Wind, mal Wind von vorn, mal von der Seite und mal von hinten. Das Wetter zeigte auch seine verschiedenen Facetten. Das ist das schöne beim Segeln - es wird nie langweilig.


Montag, 20. Mai 2013

Sprittour nach Makkum


Auch dieses Jahr begrüßen wir an Pfingsten wieder unsere Freunde auf MILES & MORE. Diesmal haben wir uns als Ziel die Kibbeling Bude in Makkum ausgesucht.

Wir starten in Lemmer. Bereits am Vortag haben wir bis spät in der Nacht im Cockpit gesessen und geklönt. Am nächsten Morgen legen wir dann bei bedecktem Himmel ab. Der Wind bläst nur lau mit 1 bft. aus Nord. Also genau aus der Richtung wo wir hin wollen, das bedeutet wir müssen unter Maschine fahren, kein Segeln möglich. Auch wenn es später am Nachmittag etwas mehr aufbrist, ist kein Segeln in den Kanälen möglich. So erreichen wir Makkum um 16.30 h noch rechtzeitig, um auch unsere Portion Kibbeling mit Fritten zu bekommen. Nach dem Abendessen vertreten wir uns die Beine im Ort.
Danach verkriechen wir uns unter Deck, verschliessen die Luken und versuchen (!) altes deutsches Liedgut zum Besten zu geben.. Feucht-fröhlich geht es um Mitternacht in die Kojen.

Am nächsten Morgen starten wir um 10.00 h, passieren die Schleuse in Makkum fahren wieder unter Motor durch die Kanäle eine etwas andere Strecke zurück nach Lemmer. Leider ist es wieder stark bewölkt, was die Stimmung an Bord jedoch nicht gefährdet. Um 16.20 h erreichen wir Lemmer wo wir unsere Freunde wieder verabschieden.

Ein paar kurze Eindrücke von Tour sind auf dem Film zu sehen:





Freitag, 29. März 2013

Ostern in Eis und Schnee


Freitag, 29.3.2013

Um 12.00 h kam Miles & More ins Wasser oder besser gesagt ins Eis. Auf dem Kanal in Lemmer bewegte sich eine dünne Eisdecke. Nachdem auch der Mast gestellt war, verholten wir uns in den

naheliegenden Binnenhaven Lemmer. Der Motor sprang anstandslos an. Hier wurden dann Baum und Niederholer montiert und die Segel gesetzt. Alles funktionierte reibungslos. Zwischendurch räumte Ulla das Schiff innen ein. Gegen 17.30 h war alles an seinem Platz – innen und aussen. Auch die Heizung verwandelte den Salon in eine kuschelige Bleibe.
Um 17.00 h kam unser Nachbar mit seinem Sohn aus Rotterdam. Ihnen gewährten wir Asyl für die Nacht. Auf dem Weg zum Abendessen nach Lemmer rein machten wir einen kurzen Abstecher in den neuen Pavillon am Strand. Er machte auch von innen einen guten Eindruck. Ein kurzer Blick in die Speisekarte versprach zivile Preise und die Aussicht auf die Lemmerbucht lud bestimmt für einen späteren Besuch im Sommer ein. Die Aussenbestuhlung sah auch gemütlich aus. Hier lässt es sich bestimmt sehr schön essen und trinken bei einem tollen Sonnenuntergang.

Samstag, 30.3.2013
Der Morgen begann wieder mit Eis im Hafen und ein eisiger Nordost-Wind lud nicht gerade zum Verweilen draussen ein. Trotzdem spazierten wir wieder nach Lemmer rein, nachdem Hajo und Marten uns wieder verlassen hatten. Die Liegeplätze im Kanal von Lemmer waren alle besetzt mit Ausflugsschiffen. Hier gab es auch verschiedene Darbietungen, z.B. Modenschauen, Shanty-Chor etc.
Die Wetterlage verführte uns dazu, eine weitere Nacht in Lemmer zu verbringen. Das nutzten wir dann auch, um mit dem Pkw uns die Eislage auf den Kanälen In Woudsend, Galamadammen und natürlich in Warns anzusehen. Überall war es größtenteils absolut eisfrei. Einige Schollen trieben an Galamadammen vorbei Richtung Stavoren. So stauten sich denn auch einige Eisschollen vor der Brücke in Warns. Das Wasser in der Marina Pyramide, wo wir unseren Sommer-Liegeplatz haben, wurde in den letzten Tagen mit einem Motorboot eisfrei gehalten. Nur wenige Yachten lagen im Hafen, alle noch oder wieder winterfest gemacht damit es keine Frostschäden gibt. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage verspricht nur langsam ansteigende Temperaturen, nachts jedoch keine Temperaturen mehr unter Null Grad.

Sonntag, 31.3.2013
An diesem Morgen war unser Schiff eisfrei – Gott sei Dank. Aber eine dünne Schneedecke hatte unser Schiff bedeckt. Mit den ersten kräftigen Sonnenstrahlen waren diese aber auch um 9.30 h wieder beseitigt. Mit einem Spaziergang am Vormittag über den Deich und am Nachmittag nach Lemmer vertreiben wir uns den Tag, da wir eine dritte Nacht in Lemmer bleiben. Aber morgen geht es dann nach Woudsend. Ulla kommt mit dem Pkw nach, da wir diesen am Dienstag in Warns benötigen, um wieder nach Hause zu fahren..

Montag, 1.4.13
Wieder Eis auf dem Kanal und im Hafen. Es muss diese Nacht wieder kälter gewesen sein als die letzte Nacht. Auf unserem Morgenspaziergang treffen wir Kollegen vom Forum der SEGELFREUNDE, die ich auch beim Wetterseminar in Wuppertal kennengelernt hatte. Zurück auf dem Schiff wird es fertiggemacht zum Ablegen. Die Genua-Persenning wird auch abgenommen. Vielleicht kann ich ja ein Stück segeln auf dem Weg nach Woudsend. Um 13.00 h lege ich ab während Ulla sich zunächst die Zeit noch ein bisschen in Lemmer vertreibt. Sie kommt dann mit dem Pkw nach.
Es ist eine herrliche Fahrt nach Woudsend, natürlich unter Motor. Der blaue Himmel ist durchsetzt mit kleinen weissen Wolken. Ich bin warm angezogen und lasse einen lauten Schrei vor Glück in die Welt los – ein schönes Gefühl wieder mit dem Boot unterwegs zu sein. Alle Kanäle sind mittlerweile durch die Sonne eisfrei. Ab heute sind auch die Brücken alle wieder in Betrieb. Vorbei geht es an Sloten ins Sloter Meer. Hier ziehe ich die Genua raus um ein bisschen zu segeln. Der Wind hat kräftig aufgefrischt und es gibt Boen bis zu 22 Knoten. In Woudsend angekommen steigt auch Ulla gerade aus dem Pkw. Nachdem alles aufgeklart ist setzen wir uns ins Cockpit in die Sonne, im Windschatten der Sprayhood. Der Wind ist mittlerweile so stark, dass er ein Weinglas vom Tisch fegt – Bruch! Ist zwar Glas, aber vielleicht bringt es uns ja doch Glück für die diesjährige Segelsaison. Den Abend verbringen wir bei selbst gemachter Pizza, einer Flasche Rotwein und einem „TATORT“.

Dienstag, 2.4.2013
Mensch, schon wieder alles vereist auf dem Kanal! Ganz gemütlich lassen wir den Tag angehen. Kurz nach 12.00 h ist alles wieder soweit aufgeklart, dass ich Richtung Warns starten kann. Strahlend blauer Himmel aber weiterhin ein eisiger Nordost-Wind. Im Heeger Meer angekommen setze ich die Genua und mit achterlichem Wind geht es mit 4-6 kn Richtung Warns. Ich bin fast mutterseelenallein unterwegs. Nur zwei Motorboote und ein Segler kommen mir entgegen. Wenn ich mich nicht ab und zu mal umdrehen würde, würde ich nicht merken, wie kalt es doch tatsächlich ist.
Die Sonne tut richtig gut. So erreiche ich gegen
14.30 h Warns. Das Schiff kommt zunächst zu Nijefurt Watersport in die Box, wo es die jährliche Motorinspektion bekommt. Nachdem alles gepackt ist, geht es mit dem Pkw wieder nach Hause
Ich plane am kommenden Montag wieder nach Warns zu fahren, um das Deck und innen das Holz zu poliferen – und natürlich – zu segeln.


Dienstag, 19. Februar 2013

Ich halte es nicht mehr aus.....

19. Februar 2013

Ich halte es nicht mehr aus. Ich habe jetzt über 3 Monate mein Schiff nicht mehr gesehen. Also - ab ins Auto und nach Lemmer gefahren. Ich hole die im Herbst abgegebenen Segel beim Segelmacher ab. Das Groß und die Genua habe ich dort im Herbst zum Durchsehen abgegeben. Ausserdem sollte das Großsegel gewaschen werden, da es im Bereich des Vorlieks viele braune Flecken hatte. Ich hoffe, dass ich damit die nun 14 Jahre alten Segel noch ein paar Jahre nutzen kann.

Ausserdem habe ich die Sprayhood imprägniert. Sie war bei stärkerem Regen nicht mehr richtig dicht. Dann habe ich auch die Kuchenbude ins Auto gepackt, um sie ebenfalls zu Hause ausbreiten zu können und ebenfalls zu imprägnieren. Der Mast wurde auch "gestreichelt" und poliert.

Zu Hause angekommen wurde dann auch der Krantermin für's Frühjahr vereinbart. Gott sei Dank, so langsam geht es wieder aufwärts. Die Temperaturen sollen in KW 9 auch langsam wärmer werden. Dann kann ich in KW 10 hoffentlich noch das Autifouling auf das Unterwasserschiff aufbringen und dann ist es ja nicht mehr lange.........