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Sonntag, 11. Mai 2014

Mit Mischa nach Vlieland und Friesland



PLANUNG

Dieses Jahr ist ein Törn mit Mischa geplant. Da wir beide eine ganze Woche Zeit haben, möchten wir diese auch nutzen und etwas weitere Ziele ansteuern. Folgende Ziele sind angedacht, je nach Wetter, Wind, Lust und Laune:
- Von Stavoren aus nach Makkum, dann weiter nach Vlieland.
- Ab hier dann entweder nach Texel und wieder zurück über Den Oever 
- oder Kornwerderzand zurück ins Ijsselmeer
- oder aber von Texel sogar weiter auf der Nordsee nach Ijmuiden, hier in den Nordzeekanal über Amsterdam zurück ins Markermeer und Ijsselmeer.
- Sollte uns ab Vlieland das Wetter ganz falsch kommen geht es wieder zurück über Harlingen, Kornwerderzand ins Ijsselmeer.
Um es vorweg zu nehmen: es kam ganz falsch!

Zeit: von Sonntag 4.5.14 bis Samstag 10.5.14

Törndauer steht fest, Speiseplan für diese Woche ist auch zu Papier gebracht und die entsprechenden Lebensmittel eingekauft.

Speiseplan:
                               Mittags                                                Abends
Tag 1                     Ölsardinen pikant mit Brot          Nudeln mit Bolognese
                                                                                   Tomatensalat

Tag 2                     Salat mit Thunfisch, Mais,           Heringstipp mit Bratkartoffeln
                              Tomaten

Tag 3                     Würstchen mit Kartoffelsalat       Pizza belegt mit Zwiebeln, Oliven
                                                                                    Salami und Thunfisch   

Tag 4                     Rührei mit Fleischwurst               Maultaschen gebraten mit Zwiebeln und Ei
                                                                                    dazu Salat

Tag 5                     Rest Kartoffelsalat                       Schupfnudeln mit Sauerkraut und
                              Salami am Stück, Käsewürfel      Mettwürste

Tag 6                     Appelgebak und Kaffee                Abschiedsessen in der Pyramide

Als Getränk steht zur Verfügung: span. Weine, weiss (BASA), rot (Cabernet Sauvignon),
rosé (MAS DONIS), Bier (HEINEKEN) und Wasser (iggitt…!)
Zum Apertif empfehle ich: Gin Tonic, Ramazotti, Lillet oder Bier.
Als Degistif wäre ein Oude Genever oder Grappa angebracht.

Am Samstagabend vor der Abfahrt wurde noch der Wetterbericht für die kommende Woche aus dem Internet gezogen. Dieser verspricht uns eine recht komfortable Woche, besonders in der ersten Wochenhälfte.



SONNTAG, 4.5.2014              Warns -> Makkum

Wetterbericht: Wind aus West mit 1-2 bft., bewölkt, teilweise sonnig

Um 10.00 h erreichen wir bei teils bewölktem Himmel unseren Liegeplatz in Warns. Nachdem unsere Sachen und Verpflegung verstaut sind, ein kurzer Schnack mit dem Hafenmeister und das aktuelle Wetter geholt ist starten wir um 11.20 h. Um 12.00 h ist die Schleuse ins Ijsselmeer passiert und wir setzen bei sehr schwachem Westwind das Großsegel und die Genua. Micha übernimmt begeistert das Ruder und nimmt Kurs genau NORD = 360°, Ziel Makkum. Mit gemütlichem „Kaffeesegeln“, teilweise heiter, teilweise bewölkt, erreichen wir um 16.00 h die Ansteuerungstonne von Kornwerderzand. Diese erfüllt gleichzeitig auch ihre Funktion für die Ansteuerung nach Makkum. Von hier geht es  g a a a n z   l a n g s a m   nur mit der Genua und weiterhin 8 – 10 kn leichtem Wind durch den Kanal in den Stadthafen von Makkum.

Um 17.00 h machen fest und starten einen kleinen Rundgang durch den Ort.
Wikipedia schreibt:
Im Mittelalter wurde Makkum das „Tor zur Zuiderzee“ genannt. Das einst verschlafene Fischerdorf gedieh damals zu einem bedeutenden Handelszentrum mit einer Blütezeit im Goldenen Zeitalter des 17. und 18. Jahrhunderts. Im Laufe des 19. Jahrhunderts nahm die Bedeutung Makkums als Handelsstadt wieder ab, doch blieb es bekannt für seinen Schiffbau und die Herstellung von Waren aus Steingut, wie die berühmten blauweißen Delfter Fliesen. Im 20. Jahrhundert ermöglichte der Bau des Abschlussdeiches eine Verbesserung der Infrastruktur für Makkum. Heute ist die „Koninklijke Tichelaar Makkum“ als älteste Steingutfabrik der Niederlande ein beliebtes Ausflugsziel.
Nachdem wir uns so die Beine ein wenig vertreten haben mchen wir uns an die Vorbereitung zum Abendessen (siehe oben). Der Verdauungsschnaps hilft die Unmengen von Nudeln und Bolognese im Magen zu verteilen und danach bekommt Mischa eine kleine Einführung in Navigation. 


Zurückgelegte Seemeilen:          18
Motorstunden:                              1


MONTAG, 5.5.2014               Makkum -> Vlieland

Wetterbericht: Wind aus S-SW, Stärke 2-4, später aus S mit 3-4 bft. abnehmend 2-3
Bevor es aufs Wattenmeer hinausgeht tanken wir nochmal voll. Wir nehmen 16 ltr. Diesel auf. Seit dem letzten Tanken hat der Motor 33 ltr. Verbraucht bei 18 Motorstd. Und einige Std. Heizung (die ebenfalls aus dem Dieseltank ihre Energie bekommt.) Das entspricht einem Verbrauch von 1,8 ltr. / h und macht mich zufrieden.
Als wir auf die Schleuse Kornwerderzand zufahren ist das Tor bereits geöffnet und wir können sofort einfahren. Um 11.00 h sind wir auf der Waddenzee und damit im Salzwasser und tidenabhängig, eigentlich fast 2 Stunden zu früh. Um 14.00 h ist in Harlingen Hochwasser. Dann sollten wir dort sein, um dann mit ablaufendem Wasser nach Vlieland zu gelangen. Bei Südwind zieht uns die Genua in gut 1 Std. nach Harlingen. Wie gesagt: viel zu früh. Trotzdem setzen wir hier das Großsegel dazu und nehmen Kurs auf Vlieland. Mischa und ich wechseln uns mit dem Steuern ab. Der Wind bläst moderat mit 3-4 bft. Im Vliestrom experimentieren wir mit den Segeln, da nun der Wind genau von achtern kommt – mal das Groß auf die Backbordseite, mal auf die Steuerbordseite und die Genua entsprechend entgegengesetzt. Schließlich holen wir das Groß ein und segeln nur mit der Genua und schiebendem Ebbstrom mit bis zu 9 kn über Grund gen Vlieland. Vor der Hafeneinfahrt setzt der Strom mit gut 3 kn von West nach Ost und ich muß den Bug gut 30° vorhalten und so driften wir schräg in die enge Einfahrt. Der Hafen ist fast leer und wir können uns den besten Platz aussuchen, kein Vergleich zu den Sommermonaten, dann boxt hier der Bär und der Hafen ist oft wegen Überfüllung geschlossen.
Um 16.30 h legen wir am Kopf eines Steges längsseits an. Nachdem das Schiff aufgeklart ist laufen wir in den kleinen Ort Oost-Vlieland, den Einzigen auf der Insel. Er hat ca. 1100 Einwohner. In der Abendsonne geniessen wir ein Bier (oder zwei).
Zurück auf der MILES & MORE schält Michael die Kartoffeln und ich bereite den Heringsstipp zu. Dazu gibt es lecker Heineken.
Vor dem Schlafengehen höre ich auf VHF 23 den Wetterbericht für Morgen. Wind aus SW mit 4-5 bft. Das würde bedeuten, wir müssen unser Ziel Texel für Morgen aufgeben. Bei diesem eh schon langen Schlag müssten wir dann auch noch jede Menge kreuzen, was den Weg nochmal enorm verlängert.
Da in den nächsten Tagen mit zunehmend Wind aus W –SW zu rechnen ist, entscheiden wir uns morgen nach Harlingen zu segeln.


Zurückgelegte Seemeilen:          33
Motorstunden:                            1,8



DIENSTAG, 6.5.2014              Vlieland – Harlingen


Wetterbericht: Wind aus SW 4-5, später auf W drehend

Gezeiten:  Vlieland         LW    7.11 h         Harlingen            LW           9.26 h
                                        HW 13.15 h                                     HW        14.30 h

Heute werden wir den größten Teil der Strecke hoch am Wind zurücklegen und wir stellen uns auf einige Kreuzschläge ein. Wir legen um 9.30 h bei starker Bewölkung ab. Sofort nach der Hafenausfahrt wird das Groß nur zu 2/3 ausgerollt, die Genuafläche nehmen wir ganz dazu. Nachdem uns im Störtemelk der Flutstrom gepackt hat rauschen wir mit 10,5 kn durchs Wasser und 7,2 kn über Grund. D. h. der schiebende Strom sorgt bei uns für einen Geschwindigkeitsrausch. In Windböen legen wir uns kräftig auf die „Backe“ und Mischa gibt bereitwillig das Ruder an mich ab. Auf Backbordbug erreichen wir so teilweise ganz knapp an den Rändern der Untiefen entlang unser Tagesziel Harlingen um 12.30 h – ohne einmal zu kreuzen.
Nach kurzer Überlegung für unseren weiteren Törn soll es morgen durch den Harinxmakanal binnenwärts in Friesland weitergehen. Deshalb legen wir nicht im Norderhafen an sondern fahren durch die Schleuse in den kleinen Hafen der HSWV. Hier liegen wir dann zwar nicht mitten in der Stadt, dafür aber sehr idyllisch und ruhig mit vorbildlichen Sanitäranlagen und – wichtig – kostenloser WLAN-Anschluss. Kaum angekommen, zeigt sich die Sonne und beschert uns einen schönen Nachmittag. Beim Stadtspaziergang zeige ich Mischa die Shoppingmeile sowie den Norderhafen. Auch hier liegt nur ein ein Gastlieger während ein paar Wochen später hier sicher wieder Päckchen von 3-4 Schiffen gebildet werden.
Im Aussenhafen sehe ich zum ersten Mal hier ein Kreuzfahrtschiff liegen – die NATIONAL GEOGRAPHIC EXPLORER. Im Internet schlagen wir nach: Es  ist ein Kreuzfahrtschiff der amerikanischen Reederei Lindblad Expeditions. Zuvor stand sie seit 1982 für die Troms Fylkes Dampskibsselskap und danach die Hurtigruten ASA im Linienverkehr an der Küste Norwegens, zuletzt als Ersatz- oder Reserveschiff im Winterhalbjahr. Sie trug zuerst den Namen Midnatsol, nach Taufe der gleichnamigen Midnatsol 2003 Midnatsol II, danach Lyngen. Heute wird das Schiff in kanadischen und arktischen Gewässern eingesetzt. Seit dem Umbau ist das Schiff für 148 Passagiere zugelassen (von ehemals 500). Ihnen stehen 81 Außenkabinen zur Verfügung, darüber hinaus zwei Restaurants, eine Bar und ein Aussichtssalon sowie ein Fitness-Center mit „Wellness Spa“ und Saunabereich.
Auf der Shopping-Mall setzen wir uns draussen in ein Café und geniessen einen Kaffee und – na, was wohl? – ein 'Appelgebak met Slagroom'.
Zurück auf dem Schiff stöbern wir ein wenig im Internet bevor wir für unseren heutigen Abendschmaus die Pizza vorbereiten. Zutaten: siehe oben im Speiseplan.

Wikipedia weiß über Harlingen: Wirtschaftlich ist Harlingen vorwiegend von Landwirtschaft, Schifffahrt, Seefischerei und Tourismus abhängig. So gibt es Fährverbindungen zu den Westfriesischen Inseln Terschelling und Vlieland. Ungefähr acht Kilometer südlich von Harlingen beginnt der Abschlussdeich, der das Wattenmeer vom IJsselmeer trennt. Die Häfen ermöglichen der Seeschifffahrt den Zugang zur Provinz Friesland. Der neue Fischereihafen wird auch von den großen Kuttern aus Urk benutzt. Vor allem Muscheln werden an Land gebracht.
Der Hafen ist vor allem durch das Wattenmeer auch bei Seglern beliebt. In der Saison herrscht hier ein reger Betrieb an Traditions- und Plattbodenschiffen, unter anderem die sogenannten skûtsjes. Da sich der Hafen bis in die Innenstadt ausstreckt, bietet dies alles auch einen malerischen Blick für die „Landratten“.

Zurückgelegte Seemeilen:          19
Motorstunden:                              1



MITTWOCH, 7.5.2014                       Harlingen - Grou

Wetterbericht: Wind weiterhin aus SW 4-5, kräftige Regenschauer

Bevor wir ablegen wird das Schiff abgespritzt, von den Salzresten befreit und der Wasservorrat im Tank aufgefüllt. Um 10.15 h starten wir durch den Harinxmakanal Richtung Leeuwarden. Nachdem wir die ersten beiden Brücken kurz hintereinander passiert haben rollen wir die Genua aus und machen den Motor aus. So steuert Mischa ganz gemütlich bei SW-Wind vorbei an den saftig grünen Wiesen Frieslands. Bei starker Bewölkung kommt doch ab und zu die Sonne durch. Ganz ruhig gleiten wir dahin und geniessen die Stille. Auf den saftig grünen Wiesen wechseln sich Kühe, Schafe und die schwarzen friesischen Pferde ab. In Franeker entdecken wir nahe am Kanal sogar auf einer Wiese Lamas.
Um 11.30 h kommen wir genau pünktlich zur Brückenöffnung und können so ohne Aufenthalt weiterfahren bis zur ersten Eisenbahnbrücke vor Leeuwarden. Hier gibt es einen Engpass im Kanal, in dem auch noch gerade ein Leichter liegt und mit Erde beladen wird. Das Signal zeigt auch Doppelrot, was bedeutet, es dauert länger. Hier wird wohl ein neues Äquadukt gebaut, um die Bahnlinie(?) und die Straße unter den Kanal zu legen. Also machen wir hinter einer Motoryacht an den Dalben fest. Wir nutzen die Zeit und machen schnell die Würstchen heiss. Dazu gibt’s Kartoffelsalat. Kaum fertig gegessen, hören wir, dass die Motoryacht startet und losfährt. Der Leichter ist fort, der Weg ist frei – denken wir - und legen ebenfalls ab! Die Motoryacht kann jedoch unter der geschlossenen Brücke durch, wir mit unserem Spargel (=Mast) leider nicht. So kurven wir vor der Brücke von Minute zu Minute. Langsam ungeduldig frage ich über Funk, wann die Brücke geöffnet wird. „In 8 Minuten“ heisst es. Stimmt genau, die Brücke wird geöffnet, der Gegenverkehr, einige Segler, wird durchgelassen und danach wird die Brücke wieder geschlossen und wir bekommen lange Gesichter. So geht das noch zweimal und nach gut 1 Std. bekommen auch wir endlich freie Durchfahrt. Die weiteren drei Brücken können wir dann ohne große Wartezeit passieren. Endlich ist die doch recht langwierige Fahrt vorbei an Leeuwarden geschafft. Weiter geht es durch grüne Wiesen. Die weite Sicht über die Wiesen fast bis zum Horizont, ab und zu unterbrochen durch einzelne Gehöfte und verschieden Baumreihen bieten ein phantastisches Bild. Dazu der blaue Himmel, an dem dicke, zum Teil dunkelgraue bis schwarze Wolken hängen – wir können uns nicht satt sehen daran. Um 16.00 h erreichen wir das kleine Örtchen Wergea mit seinen ca. 1600 Einwohnern.

Wir nehmen nicht die in 2009 fertig gestellte Umfahrung des Ortes sondern wollen mitten durch den engen Ort. Der Kanal ist nur 5,50 m breit. So haben wir nur 1 m Platz an jeder Seite. Selbst die kleinen, schmalen Häuser reichen bis fast ans Ufer heran, nur unterbrochen mit einem kleinen Plattenweg. Es ist jedes Mal ein Erlebnis, diesen kleinen pittoresken Ort zu durchfahren. Hier können die Bilder sicher mehr sagen als ich beschreiben kann. Am Ende des Ortes legen wir am Rand an für eine kurze Kaffeepause. Das Lot gibt akustische Warnung, dass wir den Kiel bei 1,30m bereits durch den Schlamm ziehen.
Um 17.00 h legen wir wieder ab und machen 1 Std. später in Grou fest. Hier nimmt uns noch ein Skipper einer Charteryacht die Leinen an, da beim Anlegen in der Box ein heftiger Seitenwind mit 25 kn uns ein wenig ärgern will.
Beim Abendspaziergang überrascht uns eine kräftige Regenschauer, die uns schnell wieder in unseren warmen Salon zurückkehren läßt. Hier schauen wir uns auf dem Laptop eine weitere Teilstrecke eines Atlantikseglers an bevor wir wieder todmüde in die Kojen fallen.
Meine Erkenntnis für den heutigen Tag: Grou heisst Grou weil es hier immer grau ist! – denn ich kann mich nicht erinnern, daß es mal nicht geregnet hat, wenn wir hier waren. Warum fahren dann überhaupt noch hier hin….?

Zurückgelegte Seemeilen:          28
Motorstunden:                            4,5




DONNERSTAG, 8.5.2014                   Grou – Workum

Wetterbericht: Wind aus SW 5-6, kräftige Regenschauer

Heute Morgen stehen wir um 7.45 h auf. In der Nacht gab es einige kräftige Regenschauern. Nach dem Frühstück gehen wir noch einmal in den Ort, um Margarine und vor allem frische Nordseekrabben zu kaufen. Hierbei werden wir schon wieder vom Regen überrascht. Bei leichtem Regen legen wir ab. Wir können nicht über den Prinzess-Margriet-Kanal weil eine Brücke defekt ist und nicht geöffnet werden kann. Deshalb müssen wir einen Umweg über Akkrum machen was wir nach 45 Min. erreichen. Hier bin ich schon einige Jahre nicht mehr gewesen, da wir beim letzten Male sehr lange vor der Eisenbahnbrücke aufgehalten worden sind mit dem Erfolg, dass sie gar nicht geöffnet wurde und wir wieder zurückfahren mussten. Nachdem wir uns nun durch Drücken des Meldeknopfes bemerkbar gemacht haben, wird uns diesmal zügig geöffnet. Hinter Akkrum biegen wir nach steuerbord ab. In Terherne geht es noch einmal durch eine Brücke bevor wir wieder auf den Princess-Margriet-Kanal kommen. Von hier aus geht es dann nach Sneek mit seinen drei Brücken



was wir zügig durchqueren können. Am Waterpoort machen wir um 12.40 h fest und freuen uns auf die Krabben mit Rührei auf Schwarzbrot. Um 13.20 h geht es weiter über Ijlst in Richtung Heeg. Bis Ijlst haben wir heute nur motort weil der Wind uns vorwiegend auf die Nase blies. Hinter Ijlst können wir endlich mal wieder die Genua setzen. Bei Böen bis zu 30 kn Wind von steuerbord legen wir uns kräftig auf die Seite. Aber wenn wir einbiegen in den Johann-Friso-Kanal müssen wir die Genua wieder einholen und unter Motor weiterfahren. Der Wind kommt wieder genau von vorne. So geht es weiter an Heeg vorbei bis zum Abzweig zum Gaaster Meer. Hier können wir wieder die Genua setzen bis vor die Eisenbahnbrücke KLIFRAK kurz vor Workum. Noch kurz vor der Kaffeepause können wir alle drei Brücken in Workum passieren und sogar die Schleuse wird noch um 16.15 h geöffnet. Direkt hinter der Schleuse legen wir bei strömendem Regen an backbord an. Den Spaziergang durch den Ort schenken wir uns heute. Wir machen es uns gemütlich im Schiff und trödeln so vor uns hin. Um 18.30 h wird das Abendessen vorbereitet: Schupfnudeln, Sauerkraut und Mettwürste. Das ist auch schnell hergerichtet und noch schneller vertilgt. Nachdem auch die Backschaft erledigt ist spricht mich beim Gang über die Schleusenbrücke ein Mitglied der Segeln-Forums-Gemeinde an. Er hat unsere Flagge der Sunshine-Kids unter der Saling gesehen. Er stellt sich vor als MOMO, sein Avatar im Segeln-Forum. Auch er wird an der Pfingst-Tour mit den Sunshine-Kids teilnehmen. Er ist alleine unterwegs. Gerne laden wir ihn ein, am Abend zu uns an Bord zu kommen, wenn er Lust hat. So klopft es dann auch später am Schiff. Es ist Thomas und möchte morgen von Workum nach Makkum, wo seine Frau fürs Wochenende zusteigen wird. Bis kurz vor 23.00 h schnacken wir natürlich vornehmlich über‘s Segeln – wovon sonst! Michael ist ganz still und lauscht interessiert unseren Erzählungen. Draußen prasselt der Regen auf’s Deck.

Zurückgelegte Seemeilen:          30
Motorstunden:                             4,8



FREITAG, 9.5.2014                 Workum – Warns

Wetterbericht: Wind aus SW 5-6 bft. später zunehmend 7 mit Regen und Gewitter

Um 9.45 h geht es mal wieder bei Regen los. Bei diesen Wettervorhersagen bevorzugen wir wieder den Weg durch die Kanäle zurück nach Warns anstatt aussen herum übers Ijsselmeer nach Stavoren. Das würde wieder bedeuten, hoch am Wind mit einigen Kreuzschlägen. Das muss nun wirklich nicht bei diesen Windvorhersagen sein. Der Schleusenwärter öffnet sofort die Tore und erläßt uns sogar das Schleusengeld von € 5,--. Wahrscheinlich hat er Mitleid mit uns, bei diesem Wetter unterwegs zu sein. Nun geht es wieder zügig durch Workum, kein Brückenwärter läßt uns warten. Vor der Klifrak-Brücke müssen wir allerdings einige Minuten kreiseln bis der Zug passiert hat. Der hat nun absoluten Vorrang. Dahinter setzen wir im Vliet die Genua und schalten den Motor aus bis ins Heeger Meer. Nun geht es mit Kurs SW den Fluessen hinunter Richtung Warns. Über die weite Wasserfläche bläst der Wind uns den Regen mit bis zu 35 kn ins Gesicht. Da wir den Rest der Strecke nur unter Motor zurücklegen können schalte ich auch den Autopiloten ein. So können wir beide uns unter der Sprayhood Schutz suchen und mal Luft holen. Wir erreichen um kurz vor 13.00 h die Warnser Brug, die Doppelrot zeigt. An den Dalben vor der Brücke liegen bereits einige Schiffe von denen wir erfahren, dass die Brücke defekt ist, Monteure sind allerdings bereits bei der Arbeit.
Hier warten wir 1 Std. bevor es endlich weitergeht. 50 m hinter der Brücke biegen wir ab zu unserem Liegeplatz an der Pyramide. Vor der nächsten Regenschauer ziehe ich noch schnell die Persenning über die Genua. Danach gehen wir rüber in die Pyramide für einen Appelgebak und Kaffee. Mireille verfolgt im Internet die Wetterentwicklung. Auf der Westseite des Ijsselmeeres soll es im Laufe des Abends Windgeschwindigkeiten geben bis zu 40 kn. Noch schnell das Schiff innen gesäubert, die Sachen alle gepackt, dann wird ausgiebig geduscht. Um 19.00 h lädt Mischa mich zum Abendessen ein. Wir lassen uns Fryske Bifstek mit Pommes, Mayo, Chikorée und Salat schmecken. Zum Dessert gibt es Pistazieneis und eine fries. Eisspezialität deren Namen ich leider nicht behalten habe. Nach einigen Bieren haben wir auch die nötige Bettschwere und erreichen wirklich trockenen Fußes unsere MILES & MORE.
Zurückgelegte Seemeilen:                      17
Motorstunden:                                        3,5
Insgesamt zurückgelegte Seemeilen:    145
Motorstunden:                                       16,4
Schleusenvorgänge:                                   5
Brückenpassagen                                      36


SAMSTAG, 10.5.2014            Rückfahrt in die Heimat

Wetterbericht:  den ganzen Tag Regen, alles andere interessiert uns heute nicht.

Die Nacht war wider Erwarten sehr ruhig. Der Wind hatte gestern Abend nachgelassen und so blieb auch das nervende Geklappere an den Wanten aus.

Trotz des schlechten Wetters in den letzten zwei Tagen hatten wir eine schöne Woche. Die ersten drei Tage hatten wir bei moderatem Wind und warmen Temperaturen genossen. In Vlieland konnten wir sogar windgeschützt im T-Shirt draussen sitzen. Das Segeln im Wattenmeer mit Berücksichtigung der Gezeiten ist immer wieder spannend. Die kleinen verwunschenen Dörfer im Binnenland Frieslands haben auch Michael gut gefallen.
Nachstehend der Film zu unserem Törn: Klicke in der Mitte auf den Pfeil!