Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 3. Juni 2018

Mit Ulrich unterwegs

31.5.2018 - Donnerstag

Langes Wochenende mit Brückentag. Da wird einiges los sein auf Deutschlands Autobahnen.
Deshalb starten wir schon früh um 6.00 h und kommen auch ohne Stau durch bis -------vor Arnhem. Bereits kurz hinter der holl. Grenze sehen wir rote Rücklichter aufleuchten und stauen mit bis zum Kreuz Arnheim. Ab da geht es problemlos weiter bis zum Ziel = Warns. Wir räumen das Schiff schnell ein und legen um 11.30 h bei herrlichem Sonnenschein und halbem Wind mit Kurs Medemblik ab. Etwa nach der Hälfte der Distanz bilden sich im Westen und Südwesten dunkle Regenfronten. Im Funk Kanal 01 melden sie auch Schauern und Gewitter mit möglichen Böen bis 60 kn. Halloooooooooo! Das wollen wir doch nicht hoffen. Die Fronten kommen schnell näher und erstes Gewittergrollen liegt in der Luft. Wir legen die Regenjacken bereit, ziehen die Rettungswesten an (wieso jetzt erst????) und bergen die Segel. Mit Motor geht es weiter Richtung Medemblik.Wir sind für alle Unwetter gerüstet. Uns kann nichts mehr überraschen. Aber es gibt nur eine kleinere Regenschauer. In der Hafeneinfahrt biegen wir sofort links ab in den Pekelharingshafen. Leider sind alle Längsseits-Plätze unter dem Schloß Rambaud schon belegt. Der Hafenmeister weist uns eine Box in der Marina zu. Nachdem wir fest liegen gibt es erstmal einen "Anleger", einen Manöverschluck für das gelungene Anlegermanöver.
Danach ruft für Ulrich die Horizontale. Das ist nichts Unanständiges, einfach nur die Koje. Ich muß mich bewegen und laufe vorbei am Regattahafen zu einem neuen Strandpavillion "de Zoete Zee". Der liegt an einer Bucht wo man eventuell ankern und den Strandpavillion besuchen könnte, entweder mit dem Dinghi oder schwimmenderweise. Aber die Bucht weist leider eine Tiefe von 1,20 m aus, zu flach für unser Schiff. Aber es ist auch ein lohnendes Ziel zu Fuß, um dort einen Kaffee zu trinken oder sogar eine Kleinigkeit zu essen. Öffnungszeiten: in der Saison täglich von 11.00 h bis 19.00h, bei vielen Besuchern auch gerne länger.
Bei uns auf dem Schiff gibt es heute Abend schnelle Küche: Würstchen mit Nudel- und Kartoffelsalat.

Tagesdistanz: 16 sm, davon 2 h unter Motor

1.6.2018 - Freitag

Ulrich ist frisch gebackener Inhaber des Sportbootführerschein See. Also gebe ich ihm nach dem Frühstück die Navigationsaufgabe, den Kurs zu unserem heutigen Ziel Workum auf der Karte abzustecken. Seine Antwort "der Kurs ist schon auf der Karte" lasse ich nicht zu. Das ist die Linie eines Unterwasserkabels, welches von Medemblik nach Workum führt. Der Kurs muß über mindestens zwei vorhandenen Seezeichen führen, die wir ansteuern werden. Und wir werden heute nicht mit Plotter fahren, sondern nach alter Manier nur mit der Seekarte.
Um 10.40 h legen wir ab und haben um 11.20 h unser erstes Ansteuerungszeichen, die Tonne KR-A an backbord querab. Ziemlich weit querab, ca. 1 Seemeile. Unsere nächste Ansteuerung ist die Tonne VF-B. Auch diese erreichen wir wieder mit ca. 1 sm backbord querab. Warum? Wir haben die Abdrift durch den Wind nicht berücksichtigt. Dies ist ein schönes Beispiel für eine unkorrekte Navigation. Gut, daß auch ich diese Übung mal wieder gemacht habe. Wie einfach ist es doch, sein Ziel mit einem Plotter metergenau zu erreichen.
Vor der Ansteuerungstonne Workum sammeln sich ca. 20 Segler zu einer Regatta. Wir bergen die Segel da wir anschliessend in den Kanal nach Workum einfahren wollen. Während wir auf den Startschuß der Regatta warten, verliert Ulrich seine Mütze. So kommen wir auch noch zu einem "Mütze über Bord Manöver" oder englisch: COP = Cap over Board. Einen Startschuß hören wir nicht, trotzdem starten die Segler plötzlich mit einem Nordkurs das Rennen.

Nun nehmen auch wir Kurs auf unser heutiges Ziel - Workum. Da es vom Schleusenhafen in den Ort ziemlich weit ist, fahren wir durch die Schleuse in den Binnenhafen von Workum. Wir widmen uns zunächst der "Augenpflege" bevor wir einen Rundgang durch den kleinen Ort machen. Das Abendessen - Käsespätzle mit Zwiebeln und Eissalat - können wir noch im Cockpit genießen. Dann fängt es an zu regnen und wir verziehen uns unter Deck. Ein, zwei......Gläser Wein sorgen für die nötige Bettschwere.

Tagesdistanz 22 sm , davon 2 h mit Motor

2.6.2018 - Samstag


Heute fahren wir binnen über die Kanäle. Unser Plan ist für heute Nachmittag im Heeger Meer im Schutz einer kleinen Insel für die Nacht den Anker zu werfen. Hinter der Eisenbahnbrücke setzen wir die Genua und geniessen es, geräuschlos durch die Wiesen und Felder zu segeln.  Im Heeger Meer machen wir noch einen Abstecher ins friesische Segel-Mekka Heeg. Wir bekommen einen schönen Platz längseits am Steg in dem neuen großen Hafen. Aus dem Cockpit können wir die Emsigkeit der Jugend in ihren Optimisten und Jollen hervorragend beobachten. Herrlich wie die Kleinen bereits mit den wackeligen Booten umgehen. Unseren Plan, zu ankern, geben wir auf. Es ist stark bewölkt und es hat sich abgekühlt. Zu ungemütlich für ein Bad in den Fluten. Auch ein klarer Himmel, um Sterne zu sehen, ist uns nicht vergönnt. So entscheiden wir, in Heeg zu bleiben.
Abendessen gibt es wieder auf dem Schiff: Spaghetti mit Bolognese und Salat. Anschließend lädt uns die Bordkasse noch auf zwei Bier im "Jonas im Walvis" ein bevor die Koje wieder ruft.

Tagesdistanz 8 sm, davon 0,8 h Motor

3.6.2018 - Sonntag

Schon um 8.45 h legen wir ab, sozusagen mitten in der Nacht(!) und motoren bis Warns. Während Ulrich steuert, mache ich unten klar Schiff und packe die Taschen. So hoffen wir, vor dem starken Rückreiseverkehr des langen Wochenendes nach Hause zu kommen.


Hier ein kurzer Film des Törns




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen