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Montag, 27. August 2018

Drei Mann in einem Boot





Diesmal gehe ich zusammen mit Peter (links) und Martin (rechts) auf Tour. Beide waren schon mal vor einigen Jahren für wenige Tage an Bord. Martin schnupperte damals zum ersten Mal auf einer Segelyacht an Wind und Wellen. Peter ist vertraut mit einem Segelschiff da er jedes Jahr im Mittelmeer mit Freunden chartert.


23.8.2018 - Donnerstag

Treffpunkt ist in Wuppertal. Nachdem das Gepäck und die Verpflegung in ein Auto umgeladen sind, starten wir Richtung Holland. Die MILES & MORE ist klar zum ablegen, so müssen wir nur noch die ganzen Klamotten vom Auto auf's Schiff verstauen.
Der Wind weht mit 12-14 Knoten aus West bis Südwest. Als wir die Schleuse in Stavoren passiert haben legt der Wind noch etwas zu, kommt aber mehr aus Südwest. Der Jahrhundertsommer schwächelt heute etwas: dichte Wolken verdecken die Sonne - ein ungewohnter Anblick. Wir setzen das Groß und die Genua mit 2 Reffs da wir hoch am Wind mit Kurs Enkhuizen auf die andere Seite des Ijsselmeeres wollen. Mit Kurs 280° erreichen wir nach ca. einer Stunde die Ansteuerungstonne Stavoren und gehen auf Backbordkurs mit 180° nach Süden direkt auf Enkhuizen zu. Mittlerweile weht es mit 16-20 kn aus West aber mit den gerefften Segeln erreichen wir entspannt unser Ziel und legen im Päckchen an einer anderen Bavaria im Buitenhaven an. Den Abend nutzen wir für einen Rundgang durch die Stadt.


24.8.2018 - Freitag

Das Barometer ist gefallen aber die Sonne zeigt sich hin und wieder an einem leicht bewölkten Himmel. Als ich zum Duschen gehe beobachte ich einen älteren Herrn wie er mit einem Gehstock (!) über den Steg geht. Ich warte in einigem Abstand denn mich interessiert, wo er hingeht. Er steuert auf eine alte Jacht mit schlanken Linien und englischer Nationalen zu. Ich bin neugierig. Er steigt doch tatsächlich auf diese Jacht, etwas mühsam in der einen Hand den Gehstock, mit der anderen hält es sich an den Wanten fest. Auf meinem Rückweg vom Sanitärgebäude zum Schiff sehe ich den alten Herrn wie er auf seinem Schiff die Leinen klariert und sonst noch einiges räumt, natürlich alles sehr langsam. Sonst kann ich keine weitere Personen erkennen. Wahnsinn! In dem Alter und mit solch eingeschränkter Beweglichkeit eine Segelyacht zu handeln verdient allerhöchsten Respekt! Ich überlege zunächst zu ihm zu gehen und ihm meine Bewunderung auszusprechen, lasse es dann aber doch, da ich zu so früher Stunde nicht wirklich für eine Konversation zu gebrauchen bin, in englisch schon mal garnicht! Aber der alte Skipper beschäftigt mich noch den ganzen Tag. Wie lange werde ich noch in der Lage sein, eine Yacht zu führen?
Um 10.20 h verlassen wir den Hafen und setzen schon nach 10 Minuten die Genua. Der Wind kommt weiterhin aus West mit 5-6 bft. Mit Ziel Urk bedeutet das achterlichen Wind. Ungefähr auf halber Strecke sehen wir hinter uns eine tiefschwarze Wolkenwand auf uns zukommen. Ob wir es noch vor ihr bis Urk schaffen? Nö, keine Chance. Auf halber Strecke hat sie uns eingeholt und entlässt eine Schauer mit Regen und Hagel über uns. Da wir vorbereitet sind habe ich schon mein Ölzeug angezogen und bin präpariert. Um 13.00 h legen wir in einer großen Wolkenlücke im Sonnenschein direkt an der Pier vor den Häusern in Urk an.

Am Nachmittag kaufen wir noch frische Nordseekrabben ein, die uns am nächsten Morgen das Frühstück mit Rührei bereichern sollen. Bei einem ausgiebigen Rundgang durch den Ort sehen wir, dass der Leuchtturm geöffnet ist und besichtigt werden kann. Das lassen Martin und ich uns nicht nehmen und steigen hoch, um eine herrliche Rundumsicht zu genießen. Mich hält es jedoch mit meiner Höhenangst nur wenige Sekunden mit schlotternden Knien am Geländer. Dann muß ich wieder runter.
Am Abend droht im Westen der dunkle Himmel nicht nur mit der Nacht sondern auch wieder mit einem ordentlichen Unwetter. Der Wetterbericht bestätigt es in seiner Vorhersage. Als wir fertigt für die Kojen sind hat der Wind ordentlich zugenommen und bringt die MILES & MORE in Bewegung. In den Wanten heult der Wind und ein Fall schlägt am Mast und ruft mich raus, es zu klarieren. So mache ich jedenfalls kein Auge zu.
Gerade an Deck legt noch eine andere Jacht mit jungen Leuten an Bord an. Das Schiff trägt an den Seiten Startnummern einer Regatta. Wer nicht fragt bleibt dumm und so erfahre ich von der Besatzung, dass sie am 24-h Race teilnehmen und bei den Boen um 8-10 bft. in den Hafen geflüchtet sind. Ob sie nun in dieser Notsituation disqualifiziert sind? Als ich am nächsten Morgen asu dem Fenster schaue, ist die Yacht bereits fort. Na, dann muss ich ja doch noch gut geschlafen haben.

25.8.2018 - Samstag

Der Vormittag wurde mit 4 bft aus West angesagt; ab Mittag zunehmend auch mit gewittrigen Schauern und Boen bis zu 35 kn. Nachdem wir uns das Rührei mit Krabben haben schmecken lassen legen wir um 9.20 h ab. Draußen setzen wir Groß und Genua vorsorglich sofort mit 2 Reffs. Die Sonne zeigt sich aber es bläst mit 14-16 kn aus West. So segeln wir dann doch entspannt entlang des Windparks Richtung Lemmer. An der Rotterdamse Hoek  nehmen wir Kurs 60° und holen das Großsegel ganz rein und durchfahren das Regattafeld der Skutje Sijlen vor Lemmer. So erreichen wir um 12.00 h die alte Schleuse in Lemmer und legen kurz darauf in der Stadt an. Wir genießen Kaffee und Kuchen und genießen das Flair dieses schönen Ortes. Auf dem Weg zum Abendessen im Beachpavillion sehen wir den Vorhafen der alten Schleuse voller Skutjes, den alten Plattbodenseglern, deren Regatta wir heute Mittag durchkreuzt haben. Hier wird jetzt kräftig und ausgelassen gefeiert.

26.8.2018 - Sonntag

Der Wetterbericht gestern Abend kündigte für heute wieder einen Sommertag an: viel Sonne und Wind mit 10 kn aus Südwest. Meiner Crew möchte ich heute Hindeloopen zeigen. Den Weg dorthin dürfen sie wählen: entweder aussen herum übers Ijsselmeer oder binnen durch die Kanäle und vorbei an kleinen hübschen Orten. Sie wählen den idyllischen Weg durch die Kanäle Frieslands. Unter Motor geht es durch den Langeslot und Sloten,über das Sloter Meer vorbei an Woudsend ins Heeger Meer. Als wir dann nach steuerbord abbiegen Richtung Workum setzen wir die Genua und segeln gemütlich durch den Kanal nach Workum. Hier müssen wir wieder den Motor starten, um durch die Schleuse nach Hindeloopen zu kommen. Kurz nach 15 h legen wir im kleinen Hafen an. Den Abend lassen wir im "3Haringjes" (was schon zum Stammlokal der MILES & MORE geworden ist) ausklingen.

27.8.2018 - Montag

Viel Wind aus Südwest, aus der Richtung wo wir hin wollen, lassen uns wieder den Weg über die Kanäle zurück nach Warns wählen. So geht es unter Motor wieder durch Workum durch weiter ins Heeger Meer und dann Richtung Südwest über den Fluessen vorbei an Galamadammen in unseren Heimathafen.


Es war wieder ein schöner Törn. Auch wenn der Sommer etwas schwächelte machten es Wind und Wetter wieder sehr interessant und bewiesen wieder einmal, daß beim Segeln kein Tag wieder der andere ist.

Insgesamt wurden 80 sm zurückgelegt. An den fünf Tagen wurden 7,2 Stunden motort, das meiste davon in den beiden letzten Tagen durch die Kanäle.


Den Törn in Bild und Ton seht ihr mit einem Klick hier:

Montag, 6. August 2018

Segeltrip mit Leon, Mirko und Heinz

Vom 3.8. bis 6.8.2018 waren wir für ein langes Wochenende mit Enkel Leon, Papa Mirko und Opa Heinz unterwegs. Ich hatte einen Törn am ersten Tag von Warns nach Makkum geplant, vor dort dann weiter am nächsten Tag nach Hindeloopen und zum Schluß wieder zurück nach Warns.

Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite und so hatten wir bei mäßigem Wind einen stressfreien Törn und viel Zeit um Wasser, Wellen und Wind zu genießen. Vor Makkum warfen wir den Anker und nahmen eine kühle Erfrischung im Ijsselmeer.

Natürlich kommen auch neue Gäste nicht an Hindeloopen vorbei. Dieses idyllische Dorf ist immer wieder einen Besuch wert.

Schön war es wieder und die drei sind immer wieder herzlich willkommen auf der MILES & MORE.

Ein paar Bilder vom Törn seht ihr wie immer hier bei einem Klick