1.6.02 – Samstag
Das Schiff – eine Sun Odyssee 32 hatte ich für die Zeit vom 30.5. bis 8.6. ab Stavoren gechartert. Das lange Wochenende von Donnerstag (Fronleichnam) bis Samstag war ich bereits mit meinen Arbeitskollegen auf einem Kurztrip durch Frieslands Kanäle u. übers Ijsselmeer unterwegs.
Samstag Nachmittag kamen wir pünktlich nach Stavoren zurück. So konnten wir als Sippe nach einer kurzen Reinigung das Schiff sofort wieder übernehmen. Es hielt uns nicht lange am Steg. Meine Sippe wollte unbedingt noch am gleichen Tag eine kleine Probefahrt machen – eine kurze Runde durch den Hafen.
In der Abendsonne wurde dann im Cockpit der Törn für die kommende Woche geplant.
2.6.02 – Sonntag
Bei leicht bedecktem Himmel verliessen wir um 10.00 h den Hafen mit Kurs auf den Johan-Friso-Kanal der den Princess-Margriet-Kanal mit dem Ijsselmeer verbindet. Unser Törn führte uns zunächst durch die Schleuse in Stavoren binnenwärts durch den Kanal mit Ziel Workum.
An Galamadammen vorbei ging es später durch das Grote Gaastmeer nach Workum. Ein Fahrt durch Workum ist immer wieder schön. Hier hat man vom Wasser aus einen schönen Blick in die Gärten der Häuser. Ausserdem müssen drei Brücken passiert werden, die für einen Obulus von einem Euro geöffnet werden. Der Brückenwärter lässt an einer Angel einen Holzschuh zum Schiff hinunter in dem beim langsamen Passieren dann das Geld gelegt wird.
3.6.02 – Montag
Mit einem leichten achterlichen Wind segelten wir ganz gemütlich nur mit der Genua und erreichten unser Tagesziel um 16.00 h. Wir hatten Glück und bekamen noch einen schönen Liegeplatz im Stadthafen. Hier machten wir uns „landfein“ und besichtigten das emsige Städtchen in der Provinz Noord-Holland. Auf dieser Seite des Ijsselmeer geht es wesentlich hektischer zu als auf der anderen Seite in Friesland.
Danach ging es weiter Richtung Süden nach Amsterdam. Die einzige Möglichkeit einen Liegeplatz für die Nacht zu bekommen ist der Sixhaven, direkt gegenüber vom Hauptbahnhof auf der anderen Seite des Nordsee-Kanals. Vorher musste jedoch noch eine Schleuse und eine Klappbrücke passiert werden.
Vom Sixhaven aus gibt es eine kurze Fährverbindung hinüber zur Altstadt von Amsterdam, die wir nach dem Abendessen nutzen wollten. Zum Abendessen an Bord gab es Kassler in Blätterteig mit Früh-Kölsch aus dem Fässchen. Nachdem alles verputzt war, war es 23.00 h und wir hatten ausreichende Bettschwere. Amsterdam musste warten und wurde auf den nächsten Sippentörn verschoben.
5.6.02 Mittwoch
Vor dem Ablegen um 10.30 h wurde noch mal schnell das Deck geschrubbt und dann ging es wieder zurück ins Markermeer Richtung Norden.
Vorbei am „Marker Paard“ dem Leuchtturm von Marken erreichten wir um 17.00 h Hoorn.
Vorbei am „Marker Paard“ dem Leuchtturm von Marken erreichten wir um 17.00 h Hoorn.
Hoorn’s Wahrzeichen ist das stattliche Hoofttor (Haupttor). Im Hafen ist eine große Flotte von Plattbodenschiffen beheimatet, die für Chartergäste zur Verfügung stehen. Der Seefahrer Willem Cornelisz Schouten kam aus Hoorn und gab der Südspitze von Südamerika den Namen seiner Heimatstadt – Kap Horn.
Am Abend wird die Bordkasse geplündert und wir liessen uns so richtig im Restaurant „Hooftoren“ verwöhnen. Aus dem ersten Stock hatten wir einen schönen Blick über das Markermeer.
6.6.02 – Donnerstag
Am nächsten Morgen ging es weiter wieder zurück durch die Schleuse bei Enkhuizen ins Ijsselmeer. Bei achterlichem Wind aus West und direktem Kurs von 90° wurde die Genua ausgebaumt und das Großsegel mit einem Bullenstander gesichert.
Um 18.00 h warteten wir vor der alten Schleuse in Lemmer auf die Einfahrt. Wir finden einen Liegeplatz mitten im Ort an der Zijlroede. Aus dem Cockpit heraus sitzen wir mitten in dem geschäftigen Treiben des Ortes.
Bei blauem Himmel ging es durch 2 Klappbrücken weiter in den Princess-Margriet-Kanal, den wir kurz darauf wieder verliessen in den Jelteslot. Durch kleine Kanäle fuhren wir langsam Richtung Sloten. Hier machten wir kurz fest für einen Rundgang durch den Ort und eine kleine Nascherei. Wir konnten uns Zeit lassen, denn unser Etappenziel hieß Woudsend. Dieser Ort war mir gut bekannt, da ein Bekannter dort seine Neptun 22 liegen hatte, die wir einige Male nutzten und auf dem Heeger Meer segelten.
Bei
herrlichem Sonnenschein ging es dann noch eine Stunde weiter nach
Woudsend. Es ist schon Tradition, dass wir an einem Abend des Törns von
unserem Crewmitglied Peter M. zum Essen eingeladen werden. Deshalb
suchten wir hierfür das „T’Ponktje“ (Klingelbeutel) auf, ein kleines
Feinschmecker-Lokal in einer alten Kapelle. Das Essen war ein Genuss und
auch die Getränke standen dem in nichts nach.
8.6.02 – Samstag
In gut 2 Stunden fuhren wir am Samstag morgen über den Flüssen und Johan-Friso-Kanal wieder zurück nach Stavoren zum Ausgangshafen, um dort unser Schiff wieder abzugeben.
Auch unser 4. Sippentörn war wieder ein gelungener Törn und wir haben wieder festgestellt, dass das Ijsselmeer und Friesland immer eine Reise Wert ist.
Auch unser 4. Sippentörn war wieder ein gelungener Törn und wir haben wieder festgestellt, dass das Ijsselmeer und Friesland immer eine Reise Wert ist.