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Sonntag, 20. April 2014

Ostertörn 2014



17.4.14 - Donnerstag

Nachdem das Schiff letztes Wochenende ins Wasser gekommen ist, können wir nun endlich unseren ersten Törn starten.
Ulla hat bereits Gründonnerstag frei und so fahren wir früh morgens um kurz nach 7.00 h los nach Warns. Nachdem alles eingeräumt ist und das Schiff aufgeklart ist, legen wir um 12.00 h ab. Der Wetterbericht sagt 16-18 kn aus SW bei zeitweise Sonnenschein voraus. Anfängliche Bedenken von Ulla aufs Ijsselmeer rauszufahren kann ich zum Glück zerstreuen. Ich schlage einen Kurs nach Makkum vor, das bedeutet Kurs NORD. Somit haben wir also einen fast achterlichen Kurs und können nur mit der Genua fahren, also ein recht geruhsamer und gefahrloser Kurs. Also los zunächst Richtung Schleuse Stavoren, die wir auch nach einer kurzen Wartezeit um 12.40 h passieren können. Aus der Schleuse raus werden Festmacher verstaut und Fender eingeholt. Nun empfängt uns doch eine recht steife Brise mit ca. 20 kn. Nachdem wir auf Kurs Makkum – hier exakt 0° Grad – sind, rolle ich die Genua aus und mache den Motor aus. Das Schiff geigt doch gewaltig und in den Schapps fliegt das Geschirr durcheinander. Bei herrlichem Sonnenschein zeigt der Windmesser gelegentlich bis 28/30 kn an. Die sind aber zum Glück auf diesem Kurs vor dem Wind recht gut zu ertragen. Die 12 ° C. Aussentemperatur lassen sich auch gut ertragen. Es ist schön, endlich wieder die Weite zu sehen, im Westen sehen wir bis zum Horizont zu Wasser, im Norden tauchen verschwommen die Umrisse der Schleusenanlage in Kornwerderzand auf, im Osten die Küste Frieslands zum Ijsselmeer und hinter uns im Süden sehen wir noch die Hafenfeuer von Stavoren. Vor uns steigt eine Reihe Kormorane aus dem Wasser auf und fliegt in Formation Richtung Westen. Kurz vor dem Abschlussdeich spüre ich bereits die leicht salzige Luft des Wattenmeeres. Ich erkläre jetzt bereits diesen Tag als ersten gelungen Segeltag in 2014. Um 14.30 h erreichen wir die Ansteuerungstonne zur Einfahrt nach Makkum. Nach einer Halse segeln wir weiter gemütlich in den Kanal nach Makkum. Hier ist das Wasser ruhig und dank der Bebauung erreichen uns hier auch nur ca. 10 kn Wind. Das Schiff wird schon mal langsam vorbereitet zum Anlegen im Stadthafen von Makkum hinter der großen Werfthalle. Um 15.00 h machen wir fest. Wir genehmigen uns einen „Anleger“ und eine Portion Kibbeling mit Fritten von der nahen Imbissbude.
Während Ulla den Supermarkt aufsucht versuche ich die Satelittenschüssel zu montieren und über den TV-Stick ein Programm im Laptop zu sehen. Leider Fehlanzeige = nix funktioniert. Aber das Abendessen funktioniert. Ulla zaubert ein Spargelgericht aus weissem und grünem Spargel mit Nussschinken und Ei. Dazu ein span. Weisswein. Ach, was ist das Leben schön! Nach dem Abwasch machen wir es uns gemütlich: Ulla liest und ich schreibe nun diese Zeilen für den Blog. Bereits vor dem Essen hat es angefangen zu regnen, aber die Heizung gibt eine wohlige Wärme ab. Auch die Petroleumlampe sorgt für eine angenehme Athmosphäre zu bekannten Oldies aus dem Radio.
Für morgen sagt der Wetterbericht uns abnehmenden Wind aus NW bis N, jedoch stärkere Bewölkung als heute. Unser Plan: Richtung Medemblik, um dann am Samstag wieder quer übers Ijsselmeer nach Workum: Hier habe ich heute bereits im Restaurant Seburch für uns einen Tisch bestellt zum Abendessen.

18.4.14 - Freitag

Mensch, war das eine Nacht. Es kamen mehrere heftige Schauern und der Wind legte nochmal kräftig zu. Da wir mit dem Heck in Windrichtung lagen gab es ein gepoltere und schlagen, dass wir selbst vorne nur unruhig geschlafen haben. In der Heckkabine hätte ich sicher kein Auge zugemacht. So haben wir dann bis 8.30 h geschlafen. Erst jetzt liess der Wind so langsam nach.
Nach dem Frühstück legen wir bei stark bewolktem Himmel ab. Aber hin und wieder zeigt sich auch die Sonne.  Geben wir auf. Der Wetterbericht verspricht für heute wieder 6-7 bft aus NW – N. Das muss ja dann auch nicht sein. So schleusen wir in Makkum wieder nach binnen und fahren gemütlich durch die Kanäle Frieslands, teils unter Segeln, teils mit Motor. Unser heutiges Ziel ist schon festgelegt: Heeg, das Segelsport-Mekka Frieslands. Um 14.45 h machen wir im Hafen Eendracht fest.
Nach dem obligatorischen Anleger-Schluck spazieren wir in den netten kleinen Ort für eine Tasse Kaffee.
Für morgen verspricht die Wettervorhersage Sonnenschein und Temperaturen um die 14°C
Auf dem Schiff zurück wird gefaulenzt, gelesen, gedöst. Zum Abendessen gibt es Heringsstipp mit Bratkartoffel. Danach vertreten wir uns nochmal die Beine, suchen den sog. Passantenhafen und finden ihn auch. Sieht sehr trostlos aus, sehr wenig Schiffe, nix los! Auch das nächste Mal werden wir wieder im Hafen Eendracht festmachen, hat irgendwie mehr Flair, ist gemütlicher.

19.4.14 - Samstag

Die letzte Nacht haben wir sehr gut geschlafen, wie in Abraham’s Schoß. Als wir heute morgen aufwachen und schauen gen Himmel, lacht uns ein strahlendblauer Himmel entgegen. Wir lassen uns Zeit und lasssen den Tag langsam angehen. Nach dem Frühstück legen wir um 10.45 h ab. Schon bald ist die Genua oben und wir segeln ggemütlich bei Ostwind das Heeger Meeer hinunter und drehen später auf steuerbord Richtung Gaaster Meer und Workum. Die Eisenbahnbrücke vor Workum wird schnell passiert, doch um 12.30 h müssen wir vor der erste Brücke Workum warten da Mittagspause ist. Um 13.00 h geht’s weiter durch zwei weitere Brücken. Wir haben Glück: ohne Wartezeit werden wir mit zwei anderen Schiffen nach „buiten“ geschleust. Direkt hinter der Schleuse machen wir fest, da wir für heute Abend im Restaurant Seburch einen Tisch zum Essen bestellt haben.
Nach dem kurzen Anleger bewaffne isch mich mit Politur, Wachs und Lampen und beginne, das Deck zu polieren – bei herrlichem Sonnenschein. Leichte Wehmut kommt auf: bei diesem herrlichem Wind und Sonnenschein wäre es schön ein paar Schläge auf dem Ijsselmeer zu machen. Ulla liegt im Windschatten im T-Shirt in der Sonne. Aber der Schein trügt: die Leute auf den Schiffen, die vom IM reinkommen sind alle dick vermummt. Es muss doch sehr kalt sein im Wind! Am Abend machen wir uns landfein und gehen die paar Schritte rüber ins Restaurant. Es ist der erste Besuch für uns in diesem Restaurant und wir sagen, wir sind enttäuscht. Das Essen ist sehr schmackhaft, nicht billig, aber durchaus seinen Preis wert. Es ist nicht das holländische Einerlei aus den normalen Restaurants. Aber es ist ja auch nicht jeden Tag Ostern. Den Absacker nehmen wir wieder „zu Hause“ auf dem Schiff. Die Heizung bringt schnell wieder eine gemütliche Wärme ins Schiff.
Morgen solle es 18° C werden bei herrlichem Sonnenschein, 14-18 kn Wind aus Ost. Wir werden wohl rausfahren,,die Segel setzen und gen Stavoren fahren.



20.4.14 – Sonntag

Wie gestern angedacht, legen wir um 9.45 h ab, setzen bald die Genua und fahren durch den Kanal zum Ijsselmeer.  Der Wind kommt aus NO und bläst mit 14 – 20 kn. Das bedeutet für uns wieder mit fast achterlichem Kurs Kaffeesegeln nach Stavoren. So früh am Morgen sind wir fast alleine unterwegs. Ein leichter Dunst liegt noch über dem Wasser, aber die Sonne kämpft sich durch den Schleier. Eine schöne Stimmung! Um 11.30 h passieren wir die neue Schleuse in Stavoren. Diese zusätzliche Schleuse soll nun künftig den starken Andrang der Segler am Wochenende mit auffangen und für eine schnelle Passage ohne Wartezeiten sorgen. 

Wir legen um kurz vor 12.00 h wieder in unserem Heimathafen an der Pyramide an. Hier im Windschatten hinter de Sprayhood ist es sommerlich warm. Erst nach einer Std. Siesta geht’s ans Aufräumen und Saubermachen. Nach dem üblichen sonntaglichen Appelgebak von Steven in der Pyramide brechen wir auf Richtung Heimat.

Dienstag, 8. April 2014

Noch 69 Stunden.......

....dann ist es endlich soweit! Miles & More wird wieder in ihr Element entlassen.

Zu Hause werden noch alle benötigten Teile zurechtgestellt damit wie auch nichts vergessen: Segel, kleine Trittleiter, Ersatz- und Zubehörteile, die im Winter gebastelt wurden, Segelklamotten zum Anziehen und, und, und........
Dann wird anhand der Proviantliste die Grundausstattung für die neue Saison eingekauft wie z.B. Zucker, Salz Essig, Öl, Kaffee, Wasser, Wein etc., etc......

Der Wetterbericht sieht garnicht sooooo schlecht aus. Es werden wohl keine 21° C wie gestern hier, sondern nur 10° - 12° C aber Hauptsache es wird trocken bleiben!
In der Zwischenzeit kann ich mich noch an unserem bunten Garten erfreuen.