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Freitag, 26. Juli 2013

Unterwegs mit den Sunshine-Kids auf dem Ijsselmeer


Durch das Segelforum wurde ich aufmerksam auf den Verein Sunshine4Kids. Dieser Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen, die an Krebs erkrankt sind, Heimkindern, Schattenkindern, oder Pflegekindern ein Erlebnis zu schenken, welches sich prägend und richtungweisend für ihre Zukunft auswirken kann. Sie suchten für die Aktion Hoffnungsflotte im Ijsselmeer Skipper und Eigner, die sich und ihr Boot für diesen Törn zur Verfügung stellen. Hier brauchte ich nicht lange zu überlegen. Ich nahm Kontakt auf mit einem Skipper, der bereits in 2012 diese Aktion mitgemacht hatte. In einem kurzen Telefongespräch überzeugte er mich, mitzumachen.

Zu der "Hoffnungsflotte 2013" hatten sich dann 17 Skipper gemeldet, die mit eigenen Schiffen oder vom Verein gecharterten Yachten mitmachten.
Diese Aktion war ein voller Erfolg. Mit insgesamt 17 Schiffen ging es von Lemmer über Enkhuizen, Hindeloopen, Makkum wieder zurück nach Lemmer. Für mich war es eine tolle Erfahrung in einer Flotte von 17 Schiffen übers Ijsselmeer zu fahren. Die Organisation liess nichts zu wünschen übrig - alles klappte reibungslos. Der Umgang untereinander, ob Kids oder Skipper und Betreuer waren einfach toll.Wenn ich das eine oder andere Schicksal der Kids erfahren hatte, spürte ich schon manch dicken Kloß im Hals.
Mehr möchte ich hier nicht über diesen Event schreiben. Ich bin sicher, der Film den ihr über den nachfolgenden Link sehen könnt, sagt mehr als Worte.


Das Video zu dem Törn findet ihr hier:

https://vimeo.com/76882638



Dienstag, 16. Juli 2013

Ein neues Ziel - Volendam

  • 12.7.2013
Für dieses lange Wochenende hatten wir als Ziel die Insel Texel im Wattenmeer anvisiert. Das müssen wir aber leider aufgeben. Zum einen kommt der Wind mal wieder aus dieser Richtung = N-NW, zum anderen starten wir zu spät in Warns, um noch die passende Tide ab Kornwerderzand zu erreichen. Wieder nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" orientieren wir uns kurzerhand um und nehmen, nachdem wir die Schleuse Stavoren um 13.00 h passiert haben, Enkhuizen als erstes Ziel. Bei leichtem Wind aus N - NW segeln wir nur mit der Genua platt vor dem Wind gemütlich mit 3,5 - 4,0 kn Fahrt Richtung.
Hier legen wir als Dritter im Päckchen im Stadthafen an. Nachdem auch die Sonne herausgekommen ist, spazieren wir durch die Stadt und nehmen im alten Stadthafen im "t'ankertje ein Bier. Beim Abendessen im Cockpit beobachten wir die ankommenden , chic gekleideten Gäste für eine Hochzeit im gegenüberliegenden Restaurant. Die Musik der Feier begleiteet uns noch bis spät in die Nacht.

  • 13.7.2013
Um 10.15 h legen wir ab und haben um 11.00 h die nahe Schleuse ins Markermeer passiert. Der Himmel ist bewölkt und es weht nocj weniger Wind wie gestern aus Nord. Wir setzen Groß und Genua und dümpeln wieder gemütlich Richtung Süden. Wir haben uns als Törnziel diealte Stadt Volendam ausgesucht. Diese kennen wir noch nicht. Nur selten legt der Wind mal zu und so erreichen gegen 16.00 h in Marina in Volendam. Die Anlage sieht sehr neu aus, ist sehr sauber und alles vom Feinsten. Wir bezahlen € 16,-- Liegegeld, Dusche, Wasser, Strom ist all in. € 10,-- Kaution für die Schlüssel-Karte bezahlen wir auch gerne, da wir sie ja wiederbekommen. Diese neue Marina liegt etwas abseits vom alten Ortskern. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Restaurant vorbei, wo

einige junge Leute auf Pfählen im Wasser sitzen. Sie bekommen gerade eine Mahlzeit rübergereicht. Hier gehts es offensichtlich um einen Wettbewerb, wer am Längsten auf dem Pfahl aushält, evtl. sogar für das Guinness-Buch der Rekorde. Als wir dann weiter in den alten Ort reinkommen, trifft uns fast der Schlag. Durch die Hauptgasse - parallel zum Wasser - flanieren viele Leute aus aller Herren Länder. Aus den Kneipen tönt alle 5 Meter andere Musik und auf der Straße geht es fast zu wie im Kölner Karneval. Gut das wir nicht in den alten Gemeindehafen gefahren sind, der unmittelbar daneben liegt. Hier bekommt man sicher kein Auge zu nachts. Der Hafen scheint eh reserviert zu sein für Schicki-Micki-Motorboote, von denen hier eins neben dem anderen liegt - so à la Carmen und Robert Geiss! Hier halten wir es nicht lange aus und gehen wieder schnell zurück zu unserem Schiff und geniessen die Ruhe.

  • 14.7.2013
Der Wetterbericht verkündet Wind aus NW-N, 8 - 10 kn , anfangs bewölkt, später heiter. Wir starten um 10.00 h bei bewölktem Himmel mit Kurs 80° Richtung Lelystad. Anfangs kommen wir mit Groß und Genua noch einigermassen voran. Um 11.15 h wird der Wind jedoch so schwach, dass ich den Jockel starte, damit wir einigermassen vorwärts kommen. Um 13.00 h liegen wir dann vor der Schleuse in Lelystad. Hier kommt uns ein schöner weisser Zweimaster entgegen mit dem geschichtsträchtigen Namen "BOUNTY". Aber hierauf ist alles ruhig, niemand meutert. Nachdem wir dann einen großen Frachter aus der Schleuse passieren lassen, dürfen wir einfahren. Aus der Schleuse raus, empfängt uns der Wind mit 10-12 kn aus NW. Mit Groß und Genua hoch am Wind erreichen wir mit 6-7 kn Fahrt in gut einer Stunde Urk. Hier legen wir geradeaus in einer großen Box für Schlepper an. Am Abend mache ich noch schöne Fotos von einem Bilderbuch-Sonnenuntergang.

  • 15.7.2013
Um 9.15 h legen wir ab und bei strahlendem Sonnenschein aber Null Wind fahren wir unter Motor nordwärts zur Rotterdamse Hoek und weiter nach Lemmer. Wir legen vor der alten Schleuse in der Stadt um 12.00 h an da Mittagspause ist. Die Logge zeigt einen Gesamt-Loggenstand von 10.000 sm an, die MILES & MORE seit dem Jahr 2000 zurückgelegt hat. Nach der Mittagspause geht es um 13.00 h weiter und wir legen mitten in der Stadt an.

  • 16.7.2013
Da Ulla heute noch nach Hause fahren muss, starten wir schon früh um 8.30 h. Wieder nur wenig Wind und der auch noch meistens von vorne - also wieder m o t o r e n ! Um 12.00 h sind wir wieder an unserem Liegeplatz in Warns. Nachdem Ulla Richtung Heimat fort ist, beschäftige ich mich mal wieder mit Schiff putzen. Das Schiff muss blinken, wenn übermorgen die Kids an Bord kommen. Den sonnigen Abend geniesse ich alleine im Cockpit bei einer Flasche Rosé.





Freitag, 5. Juli 2013

4 Tage mit Mischa auf Ijssel- und Markermeer

  • 2.7.13 - Warns - Enkhuizen

"Der frühe Vorgel fängt den Wurm!" So starten wir - Mischa und ich - schon um 7.00 h in LEV und sind auch schon um 10.00 h in Warns. Schnell wird die Kuchenbude abgebaut, die Genua-Persenning heruntergenommen und Wasser getankt.
So können wir um 10.45 h bei strahlendem Sonnenschein ablegen und haben um 11.15 h die Johann-Friso-Sluis zum Ijsselmeer passiert. Sofort auf dem Ijsselmeer setzen wir Großsegel und Genua. Als heutiges Ziel haben wir mal vorsichtig Hoorn im Markermeer ausgesucht. Natürlich kommt uns der Wind genau auf die Nase, d.h. wir werden einige Male kreuzen müssen. Der Wind weht aus S - SW mit 3 bft. - also herrlich entspanntes Segeln. Mischa übernimmt sofort das Ruder und hat sichtlich Spaß, das Schiff in Wind und Wellen zu spüren. Vor einigen Jahren war ich schonmal mit ihm auf einem 7m - Boot auf Frieslands Kanälen unterwegs. Nun ist er zum ersten Mal auf einer größeren, seetüchtigen Yacht. Zunächst fällt es ihm noch etwas schwer, den Kurs zu halten, da er wie hypnotisiert nur auf die Instrumente vor ihm schaut. So versucht er ständig die aus dem Kurs abweichende Kompassnadel wieder zu korrigieren. Ich erinnere mich, dass ich damals beim ersten Törn auf einem "Dickschiff" in der Ostsee den gleichen Fehler machte und das Boot so eine große Zickzack-Linie im Kielwasser hinterließ. Leichter ist es, einen festen Punkt, evtl. eine Landmarke, am Horizont zu suchen und auf diesen zuzuhalten.
Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind nach und wir kommen nur langsam voran. Unser Ziel Hoorn müssen wir aufgeben. Für den heutigen Tag wird unser Ziel die Stadt Enkhuizen, am Westufer des Ijsselmeeres in der Provinz Noordholland.
Um 16.10 h machen wir im Stadthafen als 2. Schiff im Päckchen fest. Bei einem Stadtrundgang vertreten wir uns die Beine. Wir kochen auf dem Schiff und nach einer guten Flaschen Wein am Abend kriechen wir in unsere Kojen.

  • 3.7.13   Enkhuizen - Urk

Heute morgen lassen wir es langsam angehen. Nach dem Frühstück legen wir um 10.00 h ab und fahren unter Motor den kurzen Weg rüber zur Schleuse, die Ijsselmeer und Markermeer trennt. Es ist bewölkt und der Wind weht weiter mit 3 bft. aus SW. Um 10.30 h sind wir durch die Schleuse und setzen Groß und Genua. Mit einem raumen Kurs erreichen wir nach 2,5 h Lelystad. Während wir gestern nur hoch am Wind gesegelt sind, muss sich Mischa heute auf neue Schiffsbewegungen einstellen. Übung macht den Meister und das Steuern klappt heute schon viel besser.
Wir bergen die Segel, da wir nun mit Motor die Schleuse passieren müssen. Hier geht es wieder zurück ins Ijsselmeer. hinter der Schleuse machen wir für die Mittagspaus kurz im Hafen fest. Der Wind hat mittlerweile etwas zugelegt. Um 14.40 h geht es nur mit gesetzter Genua weiter Richtung Norden nach Urk, wo wir um 17.15 h am langen Strandkai anlegen. Nach dem obligatorischen Anleger zeige ich Mischa das idylissche Städtchen mit seinen kleinen Fischerhäusern.

  • 4.7.13  Urk - Lemmer - Woudsend

Kurz nach 9.00 h starten wir bei leichtem südlichen Wind Richtung Lemmer. Da es nur mit 3 kn vorwärts geht baume ich die Genua aus und versuche so dem achterlichen Wind noch mehr Segelfläche entgegenzustellen damit er uns noch effektiver voranschiebt. Um 11.20 h erreichen wir Rotterdamse Hoek, das ist die Landecke, an der wir nach steuerbord abbiegen müssen. Hier umfahren wir eine große Baustelle mitten im Wasser, denn es werden die Fundamente für einen neuen großen Windpark gesetzt. Nach weiteren 2 Std. kommen wir bei leichtem Wind nach Lemmer. Wir bergen das Vorsegel und unter Motor geht es durch die alte Schleuse. Um 13.15 h legen wir bei strahlendem Sonnenschein im Kanal in der Stadt direkt vor der neuen Brasserie an. Das frisch gezapfte Anleger-Bier wird uns direkt aufs Schiff serviert - köstlich! "Ach, was ist das Leben mal wieder schön!" - denke ich und lehne mich genüsslich zurück.

Um 15.00 h treibt es uns weiter. Wir wollen aus der quirligen Stadt raus und uns für die Nacht einen ruhigen Platz im Grünen suchen. So segeln wir langsam durch die Kanäle nur mit der Genua nach Woudsend. Hier legen wir in der Stadt an und holen uns einen "Nieuwe Haring" mit Zwiebeln im süssen Brötchen. Um 17.30 h geht es weiter, denn ich habe uns einen Anlegeplatz für die Nacht kurz vor dem Heeger Meer ausgesucht. Als wir dorthin kommen ist er leider voll belegt. Also wieder zurück nach Woudsend wo wir um 18.15 h gegenüber der Kirche an einem Marrekrite-Platz festmachen.

  • 5.7.13    Woudsend - Warns

Schon früh um 8.30h legen wir ab, denn wir wollen zeitig zu Hause sein. Der Motor muss wieder ran, denn der Wind bläst uns wieder genau auf die Nase. Während Mischa steuert, reinige ich schonmal innen das Schiff und bedecke die Genua mit der Persenning. Um 11.00 h machen wir in unserem Heimathafen in Warns fest. Schnell wird alles aufgeräumt und in der Pyramide noch ein Appelgebak mit Kaffee genommen bevor es wieder nach Hause geht.

104 sm wurden in den 4 Tagen zurückgelegt, davon ca. 20 sm unter Motor. Es war ein ruhiger, beschaulicher Törn. Mischa hat es sehr gut gefallen und sichtlich genossen und freut sich schon auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.

Ein paar kurze Eindrücke von diesem Törn findet ihr hier: