In diesem Blog berichte ich von meinen Segelreisen der letzten Jahre. Andere kleine und größere Ausflüge und Reisen findet ihr in dem Blog "Pitter unterwegs.blogspot.de"
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Dienstag, 8. November 2016
Schlaf gut, Dicke!
Das Schiff steht wieder in der Halle. Das Antifouling für die neue Saison ist schon gestrichen, auch der Rumpf ist schon fertig poliert und gewachst. Super! Nun fahre ich im Januar nochmal hin, um das Wasser aus den Trockenbehältern zu entfernen.
Im Frühjahr dann ein kurzer Anruf, wann ich das Schiff wieder ins Wasser haben möchte und die Saison kann wieder beginnen.
Samstag, 24. September 2016
Kurzurlaub auf Vlieland
17.9.2016 Samstag Warns - Makkum 22 sm
Gestern Mittag sind wir in Warns angekommen und haben uns erstmal einen gemütlichen Nachmittag im Hafen gemacht. Am Abend haben wir gut in der Pyramide gegessen und natürlich auch ein bisschen getrunken.. Im Hafen ist nicht viel los; dementsprechend ist es auch in der Pyramide nicht sehr voll, das Essen aber wie immer sehr gut.Heute, Samstag, sind wir für unsere Verhältnisse schon früh auf den Beinen und legen auch schon um 9.30 h ab. Der Himmel ist noch bedeckt, aber im Nordosten werden schon erste blaue Flecken sichtbar. Um 10.00 h ist die Schleuse in Stavoren raus aufs Ijsselmeer passiert und wir setzen die Segel. Der Wind kommt aus Ost mit ca 2 Stärken, also gaaanz gemütlich Richtung Norden. Es geht vorbei an einem Regattafeld der Skutjes, der friesischen Plattbodenschiffen. Heute wollen wir nur bis Makkum. Da nutze ich die Zeit, um noch einen Abstecher zur Tankstelle nach Workum zu machen. Hier gibt es GTL-Diesel, ein neuartiger Diesel-Kraftstoff, der angeblich sparsamer im Verbrauch, laufruhiger und - das Wichtigste - die Dieselpest im Tank verhindern soll. Das sind Rückstände/Schlamm, der im schlimmsten Fall dann die Dieselleitung zum Motor verstopfen kann und die Crew somit zu ausserordentlichen sportlichen Aktivitäten überredet, nämlich rudern (falls kein Wind weht).
Nachdem auch diese Bedürfnisse befriedigt sind geht es weiter nach Makkum. Groß und Genua sind gesetzt und der Ostwind beschert uns einen "halben Wind" im Sonnenschein. Kurz vor Makkum sehe ich an backbord eine Segelyacht mit Decksalon. Durch das Fernglas erkenne ich, dass es die Rümhart ist, ein Kollege aus dem Segelforum, der ebenfalls in Warns aber in einem anderen Hafen liegt. Über Funk rufe ich ihn an. Auch er ist auf dem Weg nach Vlieland und übernachtet heute ebenfalls in
18.9.2016 Sonntag Makkum - Vlieland 30 sm
Für den Weg nach Vlieland geht es durch das Wattenmeer, was abhängig ist von Ebbe und Flut. Um die damit verbundene Strömung zu nutzen, bedarf es ein wenig der Planung wann wir starten und wann wir in Vlieland ankommen wollen bzw. müssen:Der Tidenkalender zeigt uns folgende Wasserstände:
In Kornwerderzand ist heute um 11.36 h Hochwasser.
In Vlieland ist um 17.13 h Niedrigwasser
Mit der letzten Stunde Flutstrom möchte ich von Kornwerderzand bis vor Harlingen kommen. Hier wird dann die Tide kentern, d. h. es setzt Ebbe ein, die dann das Wasser raus in die Nordsee drückt.
Bis ca. 17.30 h haben wir dann Zeit Vlieland zu erreichen, bevor wieder die Flut einsetzt und uns das Wasser entgegen drücken würde.
Da man nie weiß, wie lange die Wartezeit vor bzw. in der Schleuse ist (zumal die Parallelschleuse in Den Oever am Westende des Deiches gesperrt ist) legen wir schon um 9.00 h ab. Die Schleuse Kornwerderzand trennt Ijsselmeer und Wattenmeer. In der Schleuse treffen wir die Rümhart wieder und schiessen gegenseitig ein paar Bilder .
Gut geplant, denn wir haben die Schleuse erst um 10.30 h passiert und können somit den Flutstrom bis Harlingen nutzen. Der Wind kommt aus NE, uns also direkt auf die Nase. So müssen wir unseren Jockel bemühen, aber dank der Strömung erreichen wir bereits eine Stunde später Harlingen. Das lassen wir an Steuerbord liegen und nehmen direkt Kurs durch den Vliestrom nach Vlieland. Die Rümhard ist bereits direkt hinter der Schleuse abgebogen und geht durch den Inschot nach Vlieland. Das ist zwar eine kürzere Strecke, die aber einer genauen Navigation bedarf, da das Fahrwasser schmal und einige Untiefen birgt. Ich bevorzuge lieber den sicheren Weg durch den Bootjes und dann durch den Vliestrom.
Im Vliestrom haben wir einen günstigeren Kurs zum Wind und können die Segel setzen. Wir sind nicht alleine unterwegs. Neben einigen anderen Seglern, die den gleichen Kurs fahren kommen uns am Anfang jede Menge großer Charter-Ausflugsschiffe entgegen. Das sind zum Teil 2- oder 3-Master, die in der jetzigen Jahreszeit vor allem von Schulklassen für ihre Schulausflüge gechartert werden. Sie sind jetzt auf dem Rückweg von den Inseln Vlieland und Terschelling.
Wir geniessen ein herrliches Segeln bei 3-4 bft. im Sonnenschein. Kurz vor Vlieland kommen wir in das Seegat zwischen Vlieland und Terschelling. Hier wird das Wasser sehr kabbelig und ich muß die Bewegungen des Schiffes schon genau beobachtet, damit es auf Kurs bleibt. An Backbord in der Ferne erkenne ich wieder die Rümhart. Sie ist etwa eine Seemeile vor uns, also auch nicht so viel schneller durch die Abkürzung des Inschot.
Für die Einfahrt in den Hafen heisst es nochmal AUFGEPASST! Hier steht fast immer ein Strom quer zur Einfahrt, entweder der Flutstrom von steuerbord oder der Ebbstrom von backbord. Nur in der Stillzeit (das hat nichts mit Mutter und Kind zu tun), beim Wechsel von Ebbe nach Flut oder umgekehrt gibt es 1 Stunde, in der man ohne Adrenalinschub in den Hafen kommt.
Ich "halte etwas vor" und so kommen wir problemlos in den Hafen und was sehe ich: es sind nur etwas 10 % der Liegeplätze belegt - super! Vlieland in der Nachsaison! In der Ferienzeit Juli und August boxt hier der Bär und der Hafen ist immer bis zum letzten Platz belegt. Kommt man dann zu spät, wehen zwei rote Flaggen an der Hafeneinfahrt die signalisieren = VOLL, keine Einfahrt möglich ist.
Um 14.30 h liegen wir fest in unserer Box. Nachdem das Schiff aufgeklart ist machen wir uns sofort auf zum Strandspaziergang. Vom Hafen sind es nur 5 Minuten bis zum Strand . Wir umrunden die Ostspitze und gehen durch die Dünen wieder zurück zum Hafen.
Am Abend lädt uns Manfred auf seine Rümhart auf ein Glas Wein ein und zeigt uns sein Schiff. Als Decksalon-Yacht ist es völlig anders aufgeteilt. Es hat den Vorteil, dass auch innen gesteuert werden kann, da es eine tadellose Rundumsicht hat und während wir bei Fahrt immer draußen den Unbillen des Wetters ausgesetzt sind und im Hafen unten "im Keller" sitzen, bekommt man auf der Rümhart alles mit, was rings um einen so passiert.
Es war ein netter Abend. Vielen Dank dafür, Manfred!
19.9.2016 Montag Vlieland
Durch den kleinen idylisschen Ort Vlieland spazieren wir wieder zurück zum Hafen. Hier hält mich nichts mehr. Ich gehe noch einmal zum nahen Strand und ins Wasser. In der Ferne sehe ich die Rümhart. Manfred wollte mit ihr ins Watt und dort über Nacht trockenfallen. Das muss ein tolles Erlebnis sein: ganz allein mit sich und der Natur. Ich bin auch in der Natur, nämlich im Wasser, im Meerwasser, in der Nordsee. Es ist ungefähr 2 cm kalt, lange halte ich es nicht aus - schnell abgetrocknet, danach unter die warme Dusche.
20.9.2016 Dienstag Vlieland
Es ist so herrlich, diese Ruhe im Hafen, keine Hektik, die Sonne scheint!

Der Rückweg verläuft durch die Dünenlandschaft. Unterwegs muss ich mal wieder schauen, ob das Meer noch da ist. Wie parken unsere Drahtesel, gehen über die Dünen an den Strand. An dem menschenleeren Strand lasse ich die Hüllen fallen und nehme nochmal ein Meersalzbad - herrlich!
Weiter geht's - Ulla radelt - oder e-biked - mir davon und mir wird es schnell wieder warm. Über unser bekanntes Strandrestaurant fahren wir noch weiter bis zum Ostende der Insel. Unterwegs muss Ulla noch die Weihnachtsdekoration für zu Hause sammeln.
Als wir die Räder wieder zurückgeben ist Ulla völlig entspannt und. mir wackeln die Knie. Es war eine tolle Erfahrung, so ein E-Bike - gerne wieder, aber dann bitte zwei.
21.9.2016 Mittwoch Vlieland - Workum 36 sm
Heute wollen wir wieder zurück ins Ijsselmeer. Um 10.30 h legen wir ab und nutzen den Flutstrom wieder Richtung Harlingen. Leider können wir unterwegs immer wieder nur kurz segeln, da der Wind größtenteils vorne kommt. So mus der Jockel wieder ran - in 4 Std. erreichen wir die Schleuse Kornwerderzand. Einige Schiffe sammeln sich vor der Schleuse, so daß sie wieder gut voll wird. Nachdem der Wasserstand in der Schleuse die notwendige Höhe erreicht hat, öffnet sich das Tor zum Ijsselmeer wieder. Die vorderen Schiffe verlassen die Schleuse. Ich registriere zunächst das laute Piepen garnicht, da ich schon aufs Ablegen konzentriert bin. Schliesslich höre ich es doch und schaue mich um, die anderen Segler hinter mir an. Die schauen nur zurück. Wo kommt denn dieses Pfeifen her? Könnte es von uns kommen? Ein schneller Blick auf unseren Auspuff bestätigt mir - ja, eskommt von uns. Aus dem Auspuff kommt auch weißer Rauch (das hatte ich doch schon Mal!), aber kein Kühlwasser. Ach du Schei......! Der Motor bekommt kein Kühlwasser. Nun müssen wir die Schleusenkammer verlassen. Unter Standgas und lautem Pfeifen des Temperatur-Alarms verlassen wir ganz langsam die Schleuse und legen sofort im Schleusen-Vorhafen an.

22.9.2016 Donnerstag Workum - Woudsend 28 sm
Nach dem ersten Frühnebel zeigt sich die Sonne. Wir starten wir um 10.00 h mit Ziel Lemmer. Der Wind kommt aus NE mit 3-4 bft., ideal um zuerst gen Süden und später in der Lemmerbucht am Wind Richtung Ost zu segeln. Aber unter Motor geht es erstmal raus aufs Ijsselmeer - soll es gehen....! Kaum 10 Minuten unterwegs geht der Temperaturalarm wieder los. Es könnte sein, dass sich eine Tüte oder etwas anderes vor die Einlassöffnung am Saildrive gelegt hat und somit kein Kühlwasser angesaugt wird. Ich drehe einige scharfe Kurven vorwärts und rückwärts, um so evtl. die Tüte wieder zu lösen. Beim Rückwärtsfahren hört der Alarm auf, der Auspuff spukt wieder Kühlwasser - Gott sei Dank! Ich fahre vorwärts und der Alarm geht wieder los.... Ich öffne das Kühlwasser-Sieb und schließe es wieder sorgfältig. Nun scheint es zu funktionieren. Ohne Lärm und Alarm erreichen wir das Ijsselmeer, wo wir die Segel setzen können. Der Motor darf sich erholen. Unterwegs telefoniere ich mit meinem "Motorschrauber" in Warns, und betreibe weiter Ursachenforschung. Aber auch er ist ein wenig ratlos. Wir vereinbaren, dass ich nach Warns kommen soll und er dort mal nach dem Motor schaut. Sollte ich an der Schleuse unter Motor wieder ein Problem haben, wird er mich mit einem Motorboot abschleppen kommen.Vor der Schleuse in Stavoren starte ich den Motor und kann ohne Probleme die Schleuse in den Johan-Friso-Kanal passieren. Auch die weiteren 15 Minuten bis Warns gehen vorbei ohne dass der Motor Probleme bereitet. Nach einem kurzen Stop und Gedankenaustausch in Warns setzen wir unsere Fahrt Richtung Lemmer - nun aber über die Kanäle - fort. In Woudsend passieren wir die Brücke und---------------------kurz dahinter geht der Alarm wieder los. Ich habe die Facksen dicke. Wir legen an, um nochmal den Wasserfilter zu checken. Ich fahre auch mit kräftigem Schub zurück - der Alarm erlischt, der Auspuff spukt wieder Kühlwasser. Ich fahre vorwärts - und? - Probleme! Rückwärts? Alles ok! Ich habe die Nase gestrichen voll. Wir bleiben für die Nacht in Woudsend und müssen sehen, dass wir morgen irgendwie zurück nach Warns kommen. Hoffentlich passt der Wind damit wir unter Segel zurückkommen.
23.9.2016 Freitag Woudsend - Warns 13 sm
9.10 h - ich kontrolliere nochmal den Wasserfilter und setze den Deckel wieder sehr, sehr, sehr, sehr sorgfältig drauf. Der Wind passt nicht und kommt - natürlich - aus Südwest, aus der Richtung wo wir hinwollen. Ich starte den Motor und wir fahren langsam durch den Kanal ins Heeger Meer. Der Motor läuft, er läuft und läuft und läuft.... Nach gut 2 Stunden erreichen wir unseren Heimathafen an der Pyramide ohne Probleme. Ja und jetzt? Was war das denn jetzt? In meinem Gesicht stehen jede Menge Fragezeichen.Ich versuche, das Problem zu vergessen. Am Nachmittag räumen wir das Schiff auf und bereiten es schon Mal ein wenig auf die Winterpause vor.
Am nächsten Tag geht es wieder nach Hause.
Statistik:
Insgesamt wurden 129 sm zurückgelegt.Auf dieser Strecke wurden insgesamt 15,8 h motort.
Und hier noch das Video zu unserer Reise:
Donnerstag, 18. August 2016
Segeln, Sonne, Spaß und Schwimmen mit Finn
15.8.2016, Montag Warns - Lemmerbucht 24 sm
Gestern Abend sind wir, das sind Finn, der 13-jährige Sohn meines Neffen, und ich nach Warns gekommen, haben schnell unsere Sachen und den Proviant eingeräumt und dann noch einen Willkommenstrunk im Cockpit in der Abendsonne genossen. Anschliessend ging es auch schon ins Bett.Heute Morgen nach dem Frühstück wird das Deck schnell geschrubbt, Wasser getankt und das Schiff segelfertig gemacht. Ich erkläre Finn ausführlich das Ablegemanöver und auch wie sich das Heck bei Rückwärtsfahrt durch den Schraubeneffekt verhält. Nachdem ich die Vorleinen gelöst habe fährt er ganz langsam aus der Box heraus und ich eile ans Heck um auch die Heckleinen zu lösen. Wie ein Profi stösst er weiter zurück in die Boxengasse um dann mit einem kurzen Vorwärtsschub aufzustoppen und weiter um 11.10 h den Hafen zu verlassen.
12.20 h. Noch im Vorhafen der Schleuse setzen wir bei herrlichstem Sonnenschein das Großsegel. Draußen auf dem Ijsselmeer ist gerade das "Skutjesijlen" im Gange, eine Regatta, die an
verschiedenen friesischen Orten mit speziellen Plattbodenschiffen - den Skutjes - stattfindet. Bei leichtem Wind aus NE können wir das Regattafeld bequem umfahren. Auf verschiedenen Kursen zum Wind mit 2 - 3 bft. steuert uns Finn in die Lemmerbucht. Nördlich der Einfahrt vom Princess-Margriet-Kanal legen wir um 16.20 h den Anker auf 2 Meter Wassertiefe. Während ich den Anker langsam ablasse, steuert Finn das Schiff langsam achter-
aus - Perfekt!
16.8.2016, Dienstag - Lemmerbucht - Makkum 38 sm
Um 9.30 h heist es "Anker auf!" Als Ziel haben wir uns heute Makkum gesetzt. Das liegt in der äussersten NE-Ecke des Ijsselmeeres, sozusagen kurz vor der Nordsee. Die Windvorhersage von gestern Abend - NE 3-4 - wird von der Besatzung stark angezweifelt. Mit Kurs 270° unter Groß und Genua kommen wir nur ganz langsam voran, was ja nicht grundsätzlich zum Tagesanfang falsch ist. Unser Tagesziel ist aber mit dieser Geschwindigkeit nicht zu erreichen und ganz bestimmt nicht Friesland's beste Kibbeling-Bude, die um 18.00 h schließt. Also holen wir die Segel ein und starten den Motor, zumindest bis zur Südwest-Ecke des Vrouwezands. Das ist eine Untiefe, die wir umfahren17.8.2016 Mittwoch Makkum - Insel Langehoekspolle 14 sm
Wir sind schon früh auf den Beinen - zu früh. Finn geht in den Ort, um frische "haarde Brötjes" und Croissants zu holen. Leider ein bisschen zu früh, die Bakkerij macht erst um 8.00 h auf. So dreht er noch eine Ehrenrunde durchs Dorf. Nicht schlimm - es ist wieder Superwetter, die Sonne lacht jetzt vom Himmel. Als ich um 6.30 h mal kurz auf war, konnte ich die nächste Stegreihe nicht im dichten Nebel sehen.In der Abenddämmerung ist es eine tolle Stimmung auf dem Wasser!
18.8.2016 Donnerstag Langehoekspolle - Warns 8 sm
Um 9.10 h werden Anker und Ankerball eingeholt. Ich möchte ausloten, nördlich der Insel herumzukommen. Das wäre schon eine große Abkürzung für zukünftige Fahrten von oder nach Workum. Langsam tasten wir uns unter Motor vorwärts. Als das Lot 1,40 m Tiefe anzeigt, gebe ich auf und drehe um. Unser Kiel ist 1,35 m tief - ein Auflaufen möchte ich auf jeden Fall verhindern. Nun geht es unter Genua und Vorwindkurs gemächlich mit 3 kn Richtung Heimathafen Warns. An der Warnser Brug begegnet uns noch die PRINCESS - Segelfreunde, die wir aus den Aktionen mit den SunshineKids kennen. Auch sie sind auf dem Heimweg. Um 11.20 h sind die Leinen fest. In aller Ruhe machen wir "Klar Schiff" bevor es dann wieder Richtung Heimat geht.Wir hatten tolle 4 Tage. Der Wind war morgens etwas dünn, wurde dann aber im Laufe des Vormittags etwas mehr, so dass wir bei herrlichem Sonnenschein ohne Stress segeln konnten. Finn stand unermüdlich am Ruder und führte das Schiff souverän zu unseren jeweiligen Zielen. Er hat sichtlich Spaß und Interesse am Segeln und auch die Kartennavigation war für ihn kein Problem. Wir beide genossen das Flair beim Ankern. Die Sterne am Himmel blieben uns allerdings verborgen. Zum einen hatten wir Vollmond, der mit seinem Halogenlicht jedes Funkeln der Sterne zunichte machte, zum anderen waren wir von der Helligkeit so geblendet, dass sich schon um 22.00 h unsere Augenlider schlossen...........
Und hier noch ein kurzer Film von unserem Törn:
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Donnerstag, 28. Juli 2016
Rund ums Ijsselmeer und Markermeer
16.7.2016 - Samstag Warns - Makkum 22 sm

Zwischendurch geniessen wir den ersten Urlaubstag im Cockpit in der Sonne - so passt es!
17.7.2016 Sonntag Makkum - Medemblik 26 sm
Schloss in Medemblik |
18.7.2016 Montag Medemblik - Enkhuizen 12 sm
Wetterbericht: Wind aus W 2-3, leicht bewölktFrüh um 8.00 h rufe ich den Segelmacher an und erläutere ihm mein Problem. Kein Problem! Ich soll ihm das Segel bringen und nach 1 Stunde wieder abholen. Beim Hafenmeister leihe ich mir eine Tranportkarre (Wer faul ist, ist auch schlau!) und gebe das Segel zur Reparatur. Nach einer Stunde
19.7.2016 Dienstag Enkhuizen - Hoorn 13 sm
Wetterbericht: Wind aus W, 1-2, sonnigUm 10.30 h legen wir ab. Die Sonne lacht wieder vom wolkenlosen

20.7.2016 Mittwoch Hoorn - Edam 9 sm
Wetterbericht: Wind aus E - SE 3-4, später 4-5, in Gewitter Boen bis 45 kn.Kurz nach dem Ablegen setzen wir Großsegel und Genua und segeln hoch am Wind Kurs Süden. Unterwegs merke ich, dass wir langsamer werden, obwohl der Wind nicht nachlässt. Ich versuche durch Trimmen mehr Fahrt zu gewinnen, jedoch ohne Erfolg. Der Klabautermann im Markermeer
21.7.2016 Donnerstag Edam - Monnickendam 6 sm
Wetterbericht: Wind aus SW 1-2, sonnig22.7.2016 Freitag Monnickendam - Muiden 28 sm
Wetterbericht: Wind N-NE 3-4, später 4-5, sonnigAm Vormittag machen wir noch einmal einen Spaziergang in die Stadt, denn heute ist "Visserijdag".
Der Fischmarkt ist aber nicht sehr groß. Wir sind schnell rum und legen noch vor 12.00 h ab mit Ziel
Muiden, ganz im Süden des Markermeeres. Zunächst müssen wir zurück durch die Gouwzee, dann um die Nordspitze der Halbinsel

23.7.2016 Samstag Muiden - Lelystad 25 sm
Wetterbericht: N-NE 3-4, später 2-3Bei leichter Bewölkung legen wir um 9.30 h ab, für unsere Verhältnisse schon relativ früh. Das liegt an unserem Ziel Lelystad. Dort gibt es eine Shopping Mall für Ulla. Die müssen wir noch vor Geschäftsschluss erreichen. Der Wind ist wieder irgendwo, nur nicht da, wo wir sind. Um vorwärts zu kommen, müssen wir den Jockel anschmeissen. Der Himmel zieht sich langsam zu. Es wird heiß und schwül. Vier lange Stunden motoren wir die Küste entlang Richtung Lelystad. Hinter der Schleuse gehen wir direkt rechts in unseren Stammhafen hier in Lelystad. Hier gibt es schöne, neue Sanitäreinrichtungen und das Outlet Center ist in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Richtig erfolgreich ist unsere Shopping Reise hier in Lelystad nicht. Na gut - Geld gespart!
24.7.2016 Sonntag Lelystad - Urk 11 sm
Wetterbericht: Wind variabel 1-3, Schauer, Gewitter möglichNach einer Woche auf dem Schiff wird es mal Zeit, es zu säubern, Ulla innen und ich aussen. Danach fühlen wir uns wieder besser und erfreuen uns an einem blitzblanken Schiff. Wir legen um 11.30 h ab und müssen leider wieder motoren, mangels Wind. Dessen nicht genug kommt schon bald ein
anderes Übel auf uns zu: Millionen von kleinen schwarzen Fliegen überfallen unser Boot. Überall wo kein Fahrtwind hinkommt sammeln sie sich, hinter der Sprayhood, im Cockpit, hinten auf der Badeplattform. Sprechen ist unmöglich - wir pressen die Lippen aufeinander! Erst kurz vor unserem Ziel Urk lassen sie nach. Das bedeutet aber nicht, dass sie fort sind. Nein, es ist nach wie vor alles schwarz auf dem Schiff. In Urk legen wir als Zweiter im Päckchen an. Die Besatzung ist nicht auf dem Schiff, wohl am nahen Strand. Wenn sie an Bord gewesen wären, hätten sie uns bestimmt das Anlegen verweigert. Ich nehme Eimer über Eimer mit Wasser und spüle die teils toten, teils noch lebenden Fliegen von Bord - eine ganze Stunde dauert es, bis wir die Plage endlich los sind.
25.7.2016 Montag Urk - Lemmer 19 sm
Wetterbericht: SW 3-4, später W, evtl. leichter RegenNoch kurz bevor wir ablegen kommt der Hafenmeister und kassiert das Hafengeld. Sonntags wird auf Urk überhaupt nicht gearbeitet. Kein Hafenmeister, alle Geschäfte und die meisten Restaurants haben geschlossen. Deshalb kommt der Hafenmeister montags schon früh zu den Freizeitskippern, um abzukassieren. Kaum aus dem Hafen, setzen wir die Genua, mit der wir dann bei achterlichem Wind vorbei an dem neuen Windpark in die Lemmerbucht bis kurz vor der Schleuse Lemmer segeln. Gott sei Dank plagen uns heute keine Fliegen. Dazu ist wohl zuviel Wind. Ca. 120 neue Windräder wurden in den letzten Jahren vor der Küste zwischen Urk und Lemmer gebaut. Es tut weh in den Augen, aber woher sonst soll die benötigte Energie umweltgerecht kommen? In Lemmer in der Stadt ist es bereits um 13.00 h voll und wir legen uns ins Päckchen an ein Motorboot. Im Restaurant "Brasserie No. 14" essen wir am Abend ein leckeres Angus-Steak.
26.7.2016 Dienstag Lemmer - Sneek 17 sm
Wetterbericht: keinen gehört, da wir nur binnen durch die Kanäle fahren.Bis auf ein kurzes Stück müssen wir die gesamte Strecke bis Sneek motoren. Es ist viel los auf dem Wasser und das Steuern erfordert große Konzentration, um kein anderes Boot zu beschädigen. Auch Sneek ist voll. Vor dem Wahrzeichen von Sneek, dem "Waterpoort" verweigern uns zwei Motoryachten im Päckchen anzulegen. Das ist garnicht gentlemanlike und gehört nicht zu einer guten Seemannschaft, widerspiegelt aber das gespaltene Verhältnis zwischen Motorbootfahrern und Seglern. Wir fahren weiter in die Stadt und legen im Kanal an. Am Abend beim Spaziergang treffen wir den Hafenmeister und ich frage ihn, ob der Motorbootskipper mir ein Anlegen verweigern kann. Kann er nicht, bestätigt er mir, allerdings ist das Liegen im Päckchen vor dem Waterpoort verboten, da der Platz zum Manövrieren der großen Schiffe benötigt wird, die dort durch die Brücke wollen.
27.7.2016 Mittwoch Sneek - Workum 17 sm
Wetterbericht: wieder keinen (siehe oben)

28.7.2016 Donnerstag Workum - Warns 11 sm
Wetterbericht: Wind variabel 1-3, später W-SW 3-4, auch für die weiteren Tage immer wieder Regenschauern.Es wird Zeit, dass wir nach Hause kommen!
Mit Motor geht's raus aufs Ijsselmeer. An der Ansteuerungstonne setzen wir Großsegel und Genua und segeln hoch am Wind - der Wind aus SE - bis vor die Einfahrt zur Schleuse Stavoren. Unterwegs überholen wir noch eine Bavaria 36. Das läßt meine Skipperbrust wieder anschwillen. Ein herrlicher Segel-Abschluß am letzten Tag unseres Urlaubs. Im Südwesten sehen wir eine schwarze Regenwand auf uns zukommen. Noch rechtzeitig vor dem Regen erreichen wir unseren Heimathafen. In strömendem Regen packen wir unsere Klamotten ins Auto und starten heimwärts. Unterwegs in Lemmer nehmen wir noch frische Matjes mit für unsere Nachbarn, die während unserer Abwesenheit unseren Kater Carlos versorgt und unseren Rasen gemäht haben.
Es war ein schöner Urlaubstörn. Bei vorwiegend herrlichem Sonnenschein und moderatem Wind haben wir das Segeln genossen. Die kurzen Tagesetappen von einem Hafen zum anderen ließen uns Zeit zu trödeln und das Seglerleben zu genießen.
Statistik:
Insgesamt wurden 217 sm zurückgelegt und davon 26 Stunden motort.
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