Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 3. November 2018

Einwintern

Donnerstag, 1. 11.2018


In Deutschland ist heute Feiertag und der morgige Freitag lädt dann natürlich ein, die"Brücke" zu machen. Weniger für mich - ich mache jeden Tag "die Brücke" - aber Ulrich hat einen Tag Urlaub genommen sich wieder bereit erklärt, mir beim Einwintern der MILES & MORE an diesem Wochenende zu helfen.
Der Krantermin des Bootes ist für Morgen um 11.00 h angesetzt. So können wir heute Nachmittag alles vorbereiten:

- die Genua und Großsegel abschlagen.
- alle Leinen, die vom Mast nach hinten ins Cockpit führen, abschlagen
- den Baum abmontieren und auf das Seitendeck lagern.
- die Sprayhood abmontieren
- aus dem Inneren des Bootes alle Lebensmittel  für den Heimtransport zusammensuchen.
- die elektrischen Leitungen, die aus dem Mast nach unten in den Salon gelegt sind, trennen

Als es anfängt zu regnen, verziehen wir uns nach unten und lassen den Abend geruhsam angehen.


Freitag, 2.11.2018


da das Boot noch im Wasser liegt, können wir auch noch darin schlafen. Noch einmal richtig gut schlafen! Nirgendwo schlafe ich so gut wie hier auf der MILES & MORE. In der Nacht zog noch ein Sturmtief vorüber, was ein Fall am Mast doch zum klimpern gebracht hat. Das treibt mich dann doch einmal kurz aus dem Bett, um den Störenfried still zu setzen.
Am Morgen nach dem Frühstück wird das Deck noch Mal richtig geschrubbt für die Winterpause.
Dann bringe ich die Sprayhood und Genua zum Segelmacher. Die Sprayhood braucht eine neue Kante/Einfassung rundum und das Unterliek der Genua muss auch verstärkt werden.


Pünktlich um 11.00 h dürfen wir unter den Kran fahren. Nun ist erstmal die Hafencrew gefragt. Der Mast wird abgeschlagen und an Land werden die Salinge abgenommen. Immer wieder kommen kräftige Regenschauern vom Himmel im Wechsel mit sonnigen Abschnitten. Der Mast kommt ins Mastenlager in die Halle auf ein Regal. Das Boot wird auf einen Bock gekrant und das Unterwasserschiff abgespritzt, die Wasserlinie mit verdünnter Oxalsäure abgeschrubbt. Ich bitte Bert, den Hafenmeister, das Schiff noch nicht in seine endgültige Position in der Halle zu stellen sondern zunächst frei zugänglich in der Halle abzustellen. So können Ulrich und ich den Rumpf polieren und wachsen. Das Polieren haben wir uns für heute vorgenommen, das Wachsen soll dann morgen vormittag erfolgen. Um 16.00 h sind wir für heute fertig und fahren zum gebuchten Hotel "Boschlust" in Oudemirdium, ein kleines, schnukkeliges Hotel, ca. 20 Min. entfernt. Wenn das Schiff in der Halle steht, darf aus Sicherheitsgründen nicht mehr darauf übernachtet werden.
Im Hotel schmeissen wir uns zunächst für eine Stunde aufs Bett, um unsere Glieder zu regenerieren. Den ganzen Nachmittag 2-3 Treppenstufen immer rauf und runter strengen doch unsere alten Glieder an. Nach einer ausgiebigen Dusche sind wir wieder fit für's Abendessen. Das nehmen wir dann auch im Hotel ein. Im Restaurant empfängt uns eine sehr gemütliche, heimelige Atmosphäre. Auf allen Tischen, auch wenn sie nicht besetzt sind, stehen brennende Kerzen, die Deckenbeleuchtung ist gedämpft. Mir kommt spontan die Frage: "Ja ist denn schon Weihnachten?" Ja - fast! Das Essen ist sehr schmackhaft und wird mit einem Oude Genever abgeschlossen. Danach laufen wir noch eine kurze Runde durch das Dorf bevor wir todmüde ins Bett fallen.








Samstag, 3.11.2018


Wir frühstücken in Ruhe, bezahlen unsere Rechnung und fahren zurück nach Warns. Heute haben wir noch die letzte Runde wachsen vor der Brust. Auch das haben wir gegen 13.00 h geschafft. Wir verabschieden uns von der MILES & MORE und machen uns auf den Heimweg. Es war schön, daß mir Ulrich geholfen hat. So ging alles viel schneller und weniger anstrengender von der Hand. Auch hier nochmal meinen ganz herzlichen Dank dafür. Ihm macht nicht nur das Segeln ein Riesenspaß, auch an diese Saisonabschlussarbeiten geht er mit Freude. Zu zweit macht es auch mir viel mehr Spaß.

Auf der Rückfahrt lassen wir noch einmal diesen Jahrhundertsommer und die vielen sonnigen Segeltage Revue passieren. Und in meinen Gedanken reifen schon die ersten Pläne für die Segelsaison 2019.


Das Logbuch fasst für 2018 zusammen:

gesamt zurückgelegte Strecke:       1099 sm
unter Motor gefahren:                     140 Stunden
an Bord verbracht:                           77 Tage

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen