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Freitag, 5. Juli 2013

4 Tage mit Mischa auf Ijssel- und Markermeer

  • 2.7.13 - Warns - Enkhuizen

"Der frühe Vorgel fängt den Wurm!" So starten wir - Mischa und ich - schon um 7.00 h in LEV und sind auch schon um 10.00 h in Warns. Schnell wird die Kuchenbude abgebaut, die Genua-Persenning heruntergenommen und Wasser getankt.
So können wir um 10.45 h bei strahlendem Sonnenschein ablegen und haben um 11.15 h die Johann-Friso-Sluis zum Ijsselmeer passiert. Sofort auf dem Ijsselmeer setzen wir Großsegel und Genua. Als heutiges Ziel haben wir mal vorsichtig Hoorn im Markermeer ausgesucht. Natürlich kommt uns der Wind genau auf die Nase, d.h. wir werden einige Male kreuzen müssen. Der Wind weht aus S - SW mit 3 bft. - also herrlich entspanntes Segeln. Mischa übernimmt sofort das Ruder und hat sichtlich Spaß, das Schiff in Wind und Wellen zu spüren. Vor einigen Jahren war ich schonmal mit ihm auf einem 7m - Boot auf Frieslands Kanälen unterwegs. Nun ist er zum ersten Mal auf einer größeren, seetüchtigen Yacht. Zunächst fällt es ihm noch etwas schwer, den Kurs zu halten, da er wie hypnotisiert nur auf die Instrumente vor ihm schaut. So versucht er ständig die aus dem Kurs abweichende Kompassnadel wieder zu korrigieren. Ich erinnere mich, dass ich damals beim ersten Törn auf einem "Dickschiff" in der Ostsee den gleichen Fehler machte und das Boot so eine große Zickzack-Linie im Kielwasser hinterließ. Leichter ist es, einen festen Punkt, evtl. eine Landmarke, am Horizont zu suchen und auf diesen zuzuhalten.
Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind nach und wir kommen nur langsam voran. Unser Ziel Hoorn müssen wir aufgeben. Für den heutigen Tag wird unser Ziel die Stadt Enkhuizen, am Westufer des Ijsselmeeres in der Provinz Noordholland.
Um 16.10 h machen wir im Stadthafen als 2. Schiff im Päckchen fest. Bei einem Stadtrundgang vertreten wir uns die Beine. Wir kochen auf dem Schiff und nach einer guten Flaschen Wein am Abend kriechen wir in unsere Kojen.

  • 3.7.13   Enkhuizen - Urk

Heute morgen lassen wir es langsam angehen. Nach dem Frühstück legen wir um 10.00 h ab und fahren unter Motor den kurzen Weg rüber zur Schleuse, die Ijsselmeer und Markermeer trennt. Es ist bewölkt und der Wind weht weiter mit 3 bft. aus SW. Um 10.30 h sind wir durch die Schleuse und setzen Groß und Genua. Mit einem raumen Kurs erreichen wir nach 2,5 h Lelystad. Während wir gestern nur hoch am Wind gesegelt sind, muss sich Mischa heute auf neue Schiffsbewegungen einstellen. Übung macht den Meister und das Steuern klappt heute schon viel besser.
Wir bergen die Segel, da wir nun mit Motor die Schleuse passieren müssen. Hier geht es wieder zurück ins Ijsselmeer. hinter der Schleuse machen wir für die Mittagspaus kurz im Hafen fest. Der Wind hat mittlerweile etwas zugelegt. Um 14.40 h geht es nur mit gesetzter Genua weiter Richtung Norden nach Urk, wo wir um 17.15 h am langen Strandkai anlegen. Nach dem obligatorischen Anleger zeige ich Mischa das idylissche Städtchen mit seinen kleinen Fischerhäusern.

  • 4.7.13  Urk - Lemmer - Woudsend

Kurz nach 9.00 h starten wir bei leichtem südlichen Wind Richtung Lemmer. Da es nur mit 3 kn vorwärts geht baume ich die Genua aus und versuche so dem achterlichen Wind noch mehr Segelfläche entgegenzustellen damit er uns noch effektiver voranschiebt. Um 11.20 h erreichen wir Rotterdamse Hoek, das ist die Landecke, an der wir nach steuerbord abbiegen müssen. Hier umfahren wir eine große Baustelle mitten im Wasser, denn es werden die Fundamente für einen neuen großen Windpark gesetzt. Nach weiteren 2 Std. kommen wir bei leichtem Wind nach Lemmer. Wir bergen das Vorsegel und unter Motor geht es durch die alte Schleuse. Um 13.15 h legen wir bei strahlendem Sonnenschein im Kanal in der Stadt direkt vor der neuen Brasserie an. Das frisch gezapfte Anleger-Bier wird uns direkt aufs Schiff serviert - köstlich! "Ach, was ist das Leben mal wieder schön!" - denke ich und lehne mich genüsslich zurück.

Um 15.00 h treibt es uns weiter. Wir wollen aus der quirligen Stadt raus und uns für die Nacht einen ruhigen Platz im Grünen suchen. So segeln wir langsam durch die Kanäle nur mit der Genua nach Woudsend. Hier legen wir in der Stadt an und holen uns einen "Nieuwe Haring" mit Zwiebeln im süssen Brötchen. Um 17.30 h geht es weiter, denn ich habe uns einen Anlegeplatz für die Nacht kurz vor dem Heeger Meer ausgesucht. Als wir dorthin kommen ist er leider voll belegt. Also wieder zurück nach Woudsend wo wir um 18.15 h gegenüber der Kirche an einem Marrekrite-Platz festmachen.

  • 5.7.13    Woudsend - Warns

Schon früh um 8.30h legen wir ab, denn wir wollen zeitig zu Hause sein. Der Motor muss wieder ran, denn der Wind bläst uns wieder genau auf die Nase. Während Mischa steuert, reinige ich schonmal innen das Schiff und bedecke die Genua mit der Persenning. Um 11.00 h machen wir in unserem Heimathafen in Warns fest. Schnell wird alles aufgeräumt und in der Pyramide noch ein Appelgebak mit Kaffee genommen bevor es wieder nach Hause geht.

104 sm wurden in den 4 Tagen zurückgelegt, davon ca. 20 sm unter Motor. Es war ein ruhiger, beschaulicher Törn. Mischa hat es sehr gut gefallen und sichtlich genossen und freut sich schon auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.

Ein paar kurze Eindrücke von diesem Törn findet ihr hier:

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