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Donnerstag, 10. August 2017

Shopping-Törn durch Friesland

7.8.17   Montag

Nun habe ich zwei Damen an Bord. Das bedeutet, ich habe zwar Verantwortung für die Crew und das Schiff aber ich muß die Wünsche der Mannschaft nicht nur respektieren, sondern wenn irgend möglich erfüllen. Bei zwei Damen an Bord kann sich jeder vorstellen, welche Wünsche nun in den absoluten Vordergrund gestellt werden.

Shopping - shopping - ................und shopping!


Segeln war vor 14 Tagen mit Finn - nun ist Shopping angesagt!

Gestern, am Sonntag Nachmittag sind wir bereits angereist und hatten einen gemütlichen Abend.
Heute Morgen, als ein Teil der Mannschaft sich nicht vom Plumeau und Kopfkissen trennen kann, mache ich das Schiff schon Mal segelfertig, also Genua-Persenning runter, Wasser tanken, Motorcheck.

Um 10.00 h starten wir bei leicht bewölktem Himmel über den Johan-Friso-Kanal zur Schleuse raus auf's Ijsselmeer. Der Montag Morgen ist ideal zum Starten - keine Warteschlange vor der Schleuse. Zusammen mit vier anderen Schiffen können wir ohne Wartezeit direkt in die alte Schleuse einfahren.
10 Minuten später, draußen auf dem Ijsselmeer setzen wir die Genua. 'Der achterliche Wind aus Südwest bläst uns mit 3-4 Stärken Richtung erster "City" = Workum. Trotz Sonnenschein können Anne und ich uns nicht überreden in die Fluten zu springen. Der Revierfunk verkündet zwar eine Wassertemperatur fürs Ijsselmeer von 19,1°C, aber der kalte Wind hält uns von einem Sprung in die Fluten ab. Um 12.30 h legen wir vor der Schleuse in Workum an und faulenzen - es ist schließlich Urlaub. Das "Schleusenkino" bietet hier viel Abwechslung. Wir amüsieren uns auch über die mehr oder weniger intelligenten Gesichtsausdrücke der Schafe auf dem nahen Deich. Dann plötzlich - hält die Mädels nichts mehr auf dem Schiff. Unser WC (Wellness-Center) ist für 30 Minuten gesperrt, dann ziehen sie los in die nahe Stadt - Ort. Nun habe ich Ruhe, poliere ein wenig das Deck und faulenze in der Sonne. Am späten Nachmittag ist die Ruhe vorbei, meine Mädels kehren zurück - ohne Tüten. Sie hatten leider (oder Gott sei Dank) keinen Erfolg. Wo sollte der auch her kommen? Bei den drei Geschäften!
Nach dem Abendessen spielen wir noch eine Runde Rummy Cup. Um 23.05 h höre ich auf CH 83 das Wetter für morgen und dann geht's ab in die Koje.

8.8.2017   Dienstag

Nach einer ruhigen Nacht legen wir um 9.40 h ab. Draußen auf dem Ijsselmeer setzen wir das Groß und die Genua und nehmen zunächst Kurs auf die Ansteuerungstonne von Stavoren, dann noch ca. 1 sm weiter zur Tonne SB 8. Hier biegen wir nach backbord ab und können zunächst noch hoch am Wind mit einem Kurs von 100 - 110° Richtung Lemmer segeln. Der Wind kommt fast aus Ost. Wir kommen nicht ganz bis zum ersten Windrad vor Lemmer, dann müssen wir den Motor starten. Wir verlieren mit weiterm Kreuzen bis Lemmer zu viel Zeit. (Sonst kommen wir zu spät und die Boutiquen sind geschlossen). Gerade als wir in die alte Schleuse in Lemmer einfahren beginnt es, wie angekündigt, zu regnen. Das frühe Eintreffen in Lemmer hat auch noch einen Vorteil: wir bekommen noch einen Liegeplatz in der Stadt. Wie war das mit dem frühen Vogel....? Kaum haben wir im Päckchen an einer Motoryacht angelegt stehen meine Damen auch schon in den Stiefeln und verschwinden mit einem Regenschirm bewaffnet in die Einkaufsmeile. Nach dem Desaster gestern in Workum gibt es deutliche Entzugserscheinungen bezüglich der geplanten Shopping-Erfolge. Ich nutze den restlichen Nachmittag um ein paar Gedanken zu den letzten beiden Tagen für den Blog festzuhalten. Draußen regenet es sich langsam ein.
Am Abend kommen wir zu der Erkenntnis, daß bei dem miesen Wetter der Körper einen angemessen Ausgleich braucht - wir gehen gegenüber ins "No. 19" lecker essen.

9.8.2017    Mittwoch

Wir schlafen aus und legen um 10.30 h ab. Der Himmel ist bedeckt und verspricht für den heutigen Tag nichts Gutes. Unser Ziel: Sneek - der Höhepunkt unseres Shopping-Törns, zumindest was die Anzahl der Boutiquen angeht.....Von unserem Nachbarlieger erfahren wir noch, daß in Sneek die "SNEEK-WEEK" gefeiert wird. Oh Schreck! Das bedeutet Jubel, Trubel, Lärm, Menschenmassen...Ob wir da noch einen Liegeplatz in der Stadt bekommen?
Zur Sneek-Week kommen Liebhaber des Segelsports, aber auch Tausende Festteilnehmer in Strömen, um sich die größte Segelveranstaltung auf europäischen Binnengewässern anzuschauen.
In die Sneek-Week sind wir vor zwei Jahren schon mal reingeraten, auf der Rücktour meiner Schwedenreise.
Unterwegs bekommen wir nochmal eine kleine Dusche von oben. Um 14.00 h erreichen wir Sneek. Als gerade eine Motoryacht auf dem Zuweg zum Waterpoort ihren Liegeplatz verläßt, überlegen wir nicht lange und übernehmen diesen Liegeplatz - Glück muß der Mensch haben!
Der Gang ist für mich nur kurz - zuviel Trubel, zuviel Menschen! Ich gehe schnell wieder zurück aufs Schiff. Ulla und Anne halten es drei Stunden aus und haben Erfolg! Bepackt mit einigen Einkaufstüten kommen sie glücklich und strahlend zurück.
Nach dem Abendessen gehen wir nochmal raus in die Stadt über den Kirmesplatz und die Fußgängerzone. Die ist voller Leute und an jeder Ecke dröhnt ein anderer DJ seine Favoriten durch die dicken Lautsprecher. Nix für uns! Zurück auf dem Schiff lassen wir den Abend bei leiser Musik und ausreichend Lesestoff ausklingen.

10.8.17   Donnerstag

Die Wetteraussichten für die nächsten beiden Tage lassen die Entscheidung reifen, heute zurück nach Warns zu fahren, um dann morgen vormittag wieder Richtung Heimat zu kommen. Unter Motor fahren wir bis hinter die Brücke von Osingahuzen. Hier setzen wir die Genua und segeln gemütlich bei Nordwestwind über Heeger Meer und Fluessen nach Warns. Der Himmel zeigt sich mittlerweile freundlicher. So genießen wir den Nachmittag noch im Cockpit bis ich meine Crew überzeugen kann, heute Abend noch nach Hause zu fahren. Mit einem Stop in Lemmer für Kibbeling mit Fritten und Matjes mit Zwiebeln im süßen Brötchen beenden wir unseren Shopping-Törn und starten durch Richtung Autobahn.

Wir hatten wieder vier schöne Segeltage in Friesland. Zugegeben - das Wetter hätte ein bisschen besser sein können (es hätte aber auch schlimmer sein können!) Meine Crew war letztendlich zufrieden, sie hat ihren Shopping-Törn doch noch erfolgreich abschließen können.


Zum Film klick hier:




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