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Sonntag, 25. Oktober 2020

Das war die Segelsaison 2020


Nach der ersten Tour im Juni (siehe: Einwassern und erster Törn ) nach dem Einwassern habe ich die Miles & More so oft genutzt, wie das Wetter es zuließ und es mir auch zeitlich möglich war. Wer weiß, wie lange die Segelsaison dieses Jahr überhaupt noch möglich sein sollte. Ich ahnte bereits früh, daß das Thema Corona uns so schnell nicht verlassen sollte. Und ich sollte Recht behalten.


24.6. - 28.6.2020

Der nächste Törn ließ auch nicht lange auf sich warten. Bereits 4 Tage später hieß es wieder „Leinen los!“ mit Ulla und Anne. Bei herrlichstem Wetter und Wind um die 3-4 bft. verlief unser Törn über Woudsend, Lemmer, Enkhuizen, Hindeloopen wieder zurück nach Warns.

 In 5 Tagen legten wir insgesamt 77 sm bei 7,5 Motorstunden.

 

6.7. - 8.7.2020

Die Sehnsucht treibt mich wieder zum Wasser. Eine gute Woche später war ich dann für drei Tage alleine in Warns auf der Miles & More. Die Zeit habe ich genutzt und einige Arbeiten erledigt, die ich schon lange vor mir herschob:

  • die Ankerkette markiert

  • das Holzrost im Ankerkasten erneuert

  • das Cockpit sorgfältig poliert

  • eine LED Beleuchtung in den beiden Büchernischen angebracht. Die bringen ein stimmungsvolles Licht im Salon.

     


    27.7. - 1.8.2020

Ende Juli ging es dann wieder mit Ulla für 7 Tage auf Törn. Der Wetterbericht verkündete für die nächsten Tage nur sehr verhaltenes Wetter mit ca. 5-6 bft. Deshalb entschieden wir, uns vornehmlich in den Kanälen Frieslands aufzuhalten. Von Warns ging es über das Heeger Meer und die Kanäle nach Workum; von dort nur per Motor über die Kanäle nach Sneek, dann weiter nach Lemmer. Bei zu wenig Wind ging es dann ein wenig unter Segel, meistens aber mit Motor rüber auf die andere Seite des Ijsselmeeres nach Enkhuizen. Der nächste Tag bescherte uns dann bei herrlichem Sonnenschein und 2-4 bft. aus SE einen wunderbaren Segeltag nach Hindeloopen. Am letzten Tag - wieder ohne Wind – motorten wir übers Ijsselmeer zurück nach Warns.

83 sm und 10,8 Motorstunden waren wir unterwegs.

 

14.8. - 21.8.2020

Wieder 2 Wochen später (es ist schön, Rentner zu sein!) starteten Ulla und ich dann Richtung Wattensee, Richtung Vlieland. Die Wetteraussichten waren gut und so starteten wir mittags und legten uns nach einem kurzen Badestop vor die Schleuse Workum von wo aus es dann am nächsten Tag durch die Schleuse Kornwerderzand aufs Wattenmeer bis nach Harlingen ging, leider nur unter Motor, da das bischen Wind auch aus N kam, also von vorne. Aber dafür wurden wir in Harlingen im Restaurant „Tjotter“ mehr als entschädigt. In der Abendsonne genossen wir fantastische Fischgerichte. Auch am nächsten Tag ließ uns der Wind im Stich und wir mußten 4,5 Std. bis Vlieland motoren. Wie so oft blieben wir einen weiteren Tag auf Vlieland, mieteten uns E-Bikes und führen über die Insel – immer wieder super schön!

 
 

Am nächsten Tag verließen wir erst um 14.30 h Vlieland mit Ziel Harlingen bei 4-5 bft. aus Südwest, zuerst nur mit der Genua, später dann mit Genua und stark gerefftem Groß. Als wir um 18.00 h vor Harlingen standen, das Wetter war noch traumhaft, nahmen wir kurzerhand Kurs auf die Schleuse Kornwerderzand, um die Nacht in Makkum im Ijsselmeer zu verbringen. Bei einem wunderbaren Sonnenuntergang machten wir um 21.00 h fest. Es war ein für uns ungewöhnlich langer Segeltag, aber traumhaft schön!

 

 

 

 

So schön ging es dann am nächsten Tag weiter von Makkum nach Hindeloopen, Sonnenschein pur und Wind mit 3-4 bft. aus SW. Segler, was willst du mehr! Hier trafen wir uns mit Petra und Helmut und verbrachten einen netten Abend im "3 Harintjes".

Hindeloopen – Workum ist nur ein Katzensprung um die Ecke. Nach einer kurzen Motorfahrt machten wir um 13.20 h im Stadthafen fest. Wir haben es vorgezogen, wieder nach binnen in die Kanäle zu fahren, da das Wetter schlechter werden, der Wind stark zunehmen soll. Am Abend beobachteten wir ein Wetterleuchten im Südwesten.

Am letzten Tag unseres Törns geht es binnen - größtenteils unter Motor - ins Heeger Meer. Hier ankern wir für zwei Stunden vor der kleinen Insel Kruzpolle, bevor es weitergeht nach Galamadammen. Nach einem kurzen Kaffeestop fahren wir noch 45 Minuten weiter zurück zu unserem Heimathafen Warns.

In diesem Törn wurden insgesamt 88 sm bei 15,4 Motorstunden zurückgelegt.

 

Den Film zu dieser Reise könnt ihr hier sehen: 



31.8. - 4.9.2020

Am 31. August startete ich mit Ulrich. Bei bewölktem Himmel und mässigem Wind aus Nord segelten wir größtenteils nach Hoorn. Von dort dann wieder – leider bei Nordwind – unter Motor nach Enkhuizen. Weiter unter Motor (kaum Wind aus N) ging es dann am nächsten Tag nach Medemblik. Für den nächsten Tag wurde Wind von 5-6 bft. Später 6-7 bft. aus SW angekündigt.









Diese Windvorhersage überredet mich normalerweise, einen Hafentag einzulegen. Da wir aber Makkum als heutiges Ziel festgelegt haben, wird der Wind aus achtern kommen und wir können nur mit der Genua einigermaßen entspannt quer übers Ijsselmeer kommen. So dachten wir! Anfangs ging es auch noch entspannt bei 4-5 Windstärken los, je mehr wir aber raus aufs offene Ijsselmeer aus der Landabdeckung kamen, umso mehr nahm der Wind zu und schon bald waren 20 kn auf der Windanzeige keine Seltenheit. Wir refften die Genua und das war auch gut so. Schnell hatten wir 28-33 kn Wind und das Ijsselmeer zeigte sich wieder von seiner schäbigsten Seite. Bei gut 1 m Welle gab es eine mächtige Schaukelei und wir waren froh, um 13.00 h im Stadthafen Makkum anlegen zu können.

Am nächsten Tag war der Wind wieder gnädig mit uns. Bei 2-3 bft. aus SW und leicht bewölktem Himmel genossen wir das Segeln zurück nach Stavoren. Da wir erst am nächsten Tag nach Hause fahren wollten, hatten wir noch genügend Zeit noch einige Kreuzschläge vor Stavoren zu machen bevor wir durch die Schleuse in unsere Heimatbox an der Pyramide fuhren.



18.9. - 21.9.2020

Freitag, den 18.9. fuhr ich nochmal alleine zum Schiff. Die Wetteraussichten konnten besser nicht sein: die nächsten drei Tage Sonnenschein pur und Wind 3 – 5 aus Ost. Geradezu ideal für einen Törn nach Urk und wieder zurück. Die Provinzen Süd- und Nordholland waren als Risikogebiet des Corona-Virus erklärt worden. Die üblichen Ziele auf der Westseite des Ijsselmeeres wie z. B. Medemblik, Enkhuizen, Hoorn kommen somit als Ziel nicht in Frage. Ich muß auf der Ostseite bleiben. Diese Überlegungen brachten mich dazu, die Miles & More früher als die letzten Jahre aus dem Wasser ins Winterlager zu bringen. Kurzerhand vereinbarte ich am nächsten Morgen mit dem Hafenmeister einen Krantermin für den kommenden Mittwoch. Schon Mitte September! 6 Wochen früher als die letzten Jahre! D. h. den letzten Törn an diesem Wochenende nur genießen! Den Freitag genoss ich noch im Hafen. Am Samstag startete ich dann mit Ziel Urk. Vier Stunden Segeln vom Feinsten bei 4-5 bft. im Sonnenschein! Ach, was ist Segeln schön!!! In Urk war ich verständlicherweise nicht allein, bekam aber noch einen Platz längsseits am Kai vor dem Strand. Natürlich ging es auch hier wieder abends an den Leuchtturm um den Sonnenuntergang zu fotografieren – ich kann es einfach nicht lassen!

Am nächsten Tag – Sonntag – das gleiche wieder Richtung Norden: Wind aus Ost bei 3-4 bft. - wieder einfach nur traumhaft – Ziel Workum oder Hindeloopen. Wieder 5 Stunden herrlichstes Segeln bei Sonnenschein. Ich war nicht alleine unterwegs. Viele wollten das tolle Wochenende noch nutzen. Um 15.15 h machte ich am Steg in Hindeloopen fest.

Am Montag morgen war ich nahezu alleine unterwegs. Nachdem ich die Schleuse Stavoren passiert hatte, tankte ich die Miles & More noch voll für das Winterlager. In der Box angekommen schlug ich noch am Nachmittag die Segel ab.Den Abend genoß ich nochmal bei herrlichem Wetter im Cockpit.











Auf dem für dieses Jahr letzten Törn hatte ich 51 sm bei 3,2 Motorstunden gefahren.


Am nächsten Tag dann noch die anderen Arbeiten wie z.B. Rodkicker und Baum abnehmen, Elektrikleitungen aus dem Mast trennen, alles an Proviant, was nicht mehr gebraucht wird sowie Bettzeug und Kleidung schon Mal im Auto verstauen.


So war ich am Mittwoch morgen um 10.00 h pünktlich fertig zum Kranen. Als das Unterwasserschiff abgespritzt war, war zu sehen, daß ein neuer Antifouling-Anstrich für die nächste Saison nicht nötig wird. Auch das Polieren des Rumpfes werde ich wohl im Frühjahr schlabbern können; er ist noch glatt wie ein Kinderpopo! Ulrich, mein treuer Helfer im Frühjahr und Herbst, wird es freuen. Es ist schon ein enormer Unterschied, ob das Schiff 7 Monate oder nur 3 Monate im Wasser liegt.


Siehe auch meinen Film unter:


Nun hoffe ich, daß das nächste Jahr uns allen wieder eine normale Segelsaison bringt.


Statistik:.


Die Segelsaison 2020 begann am 16.6. (Einwassern) und endete am 23.9.2020 (Einwintern)

Insgesamt wurden 427 sm zurückgelegt und 54,4 Stunden motort.

Ich war 38 Tage an Bord.







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