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Sonntag, 24. September 2017

Ijsselmeer, Markermeer und Friesland's Kanäle

18.9.2017  -  Montag

Wir reisen am Nachmittag an und räumen erstmal unsere Sachen ein. Etwas später fahren wir mit dem PKW nach Stavoren für einen Spaziergang über'n Deich. Das Licht in der frühen Abendsonne ist einfach phantastisch. Drei Wochen war ich nicht mehr hier; mir kommen Gedanken von Entzugserscheinung. Die Wolkengebilde über dem glatten Ijsselmeer lassen wirklich Glücksgefühle aufkommen. Der freie Blick übers Wasser bis zum Horizont - einfach traumhaft schön! Die Fotos können die Wirklichkeit lange nicht wiedergeben.

19.9.2017  -  Dienstag  Kurs Enkhuizen

Wir lassen es langsam angehen. Um 8.00 h stehe ich auf und setze erstmal unser Heizkraftwerk in Gang. Dann nochmal für eine Stunde ins warme Bett, dann ist auch der Innenraum angenehm warm. Der Herbst kündigt sich an, ob wir wollen oder nicht. Draußen sind es 6° C - sehr gewöhnungsbedürftig! Ein gutes Frühstück heizt auch den Körper von innen an - wir kommen so langsam in Bewegung. Um kurz nach 11.00 h legen wir ab und können ohne Wartezeit die Schleuse passieren. Es weht nur eine sehr schwache Brise aus NW. Trotzdem setzen wir Groß und Genua und versuchen jedes Lüftchen einzufangen. Wir dümpeln so vor uns hin und erreichen trotzdem völlig relaxed unser Tagesziel Enkhuizen. Die Saison neigt sich wirklich dem Ende zu. Im großen Gemeindehafen ist noch viel Platz und wir suchen uns einen aus, der lange Abendsonne verspricht.
Am späten Nachmittag zieht dann doch noch starke Bewölkung auf und die erhoffte Abendsonne zeigt sich nicht. Draußen wird es schnell zu kalt und wir gehen runter in den warmen Salon.




20.9.2017  -  Mittwoch  Kurs Hoorn

Wieder haben wir fast einmal rund um die Uhr geschlafen. Unglaublich! Der Himmel ist stark bewölkt und lockt uns nur langsam aus den Federn. Aber nach einem ausgedehnten Gang zum "warmen Bakker" bin auch ich wach. Nach dem Frühstück werfen wir die Leinen los und fahren zur nahegelegenen Schleuse ins Markermeer. Dort empfangen uns 8-10 kn Wind aus SW bei herrlichem Sonnenschein - "Kaiser-Segelwetter"! Mit drei langen Kreuzschlägen erreichen wir um 14.30 h unser heutiges Ziel Hoorn. Bei der Einfahrt in den Hafen sehen wir links eine gewaltige Arche liegen. Mmmmh! Überall an den Küsten werden die Deiche verstärkt und erhöht und nun liegt hier die Arche Noah - das gibt mir zu denken! Geht die Abschmelzung der Polkappen doch schneller voran als wir alle vermuten?
Wir bekommen im Gemeindehafen auf der Südseite direkt am Park einen Platz an der Sonne. Während Ulla in die Stadt geht, mache ich ein paar kleinere Basteleien am Schiff. Am späten Nachmittag machen wir einen Rundgang um den Hafen und schauen uns die Arche Noah an, die wir beim Einfahren in den Hafen gesehen haben. Was es auf sich hat mit dieser Arche Noah könnt ihr hier erfahren http://www.diearchenoah.com/ und hier die Arche Noah in Youtube
Nach dem Essen lassen wir den Abend langsam und gemütlich bei einer Partie Rummy Cup ausklingen.

21.9.2017  -  Donnerstag  Kurs Leystad / Urk

Gestern Abend kam der Havenmeister die Liegegebühren nicht kassieren. Das läßt mich heute morgen unruhig werden und treibt mich schon um 8.00 h aus den Federn. Ich möchte nicht, daß er mich aus den letzten Träumen reißt. Den Brötchenkauf im nahegelegenen "Havenwinkel" verbinde ich mit einem kurzen Spaziergang durch den Park. Als ich dann das Frühstück vorbereite kommt eine junge Havenmeisterin längsseits um die Gebühren zu kassieren.
Schon vor 10.00 h legen wir ab mit Ziel Lelystad. Noch im Vorhafen setzen wir das Großsegel. Der Wind bläst mit 12-14 kn aus Süd. Unser Ziel liegt im Südosten, das bedeutet wir müssen hoch an den Wind, gfs. sogar mit einigen Kreuzschlägen. Draußen auf dem Markermeer hat sich auf dem langen Weg aus Süd eine Welle aufgebaut und auch der Wind brist noch ein wenig auf. Nun haben wir die Wahl: entweder wir reffen die Segel oder wir ändern den Kurs Richtung Nordosten zurück nach Enkhuizen. Ich entscheide mich für Abdrehen nach Enkhuizen. Das ist wesentlich komfortabler als hart gegenan zu bolzen. Meine Crew unterstützt diese Entscheidung gerne.
Um 12.00 h haben wir die Schleuse ins Ijsselmeer passiert. Das Ijsselmeer zeigt isch hier auf der Nordseite des Deiches wesentlich ruhiger. Aber auch hier müssen wir hoch an den Wind, um unser neues Ziel Urk anliegen zu können. Lelystad haben wir aufgegeben. Um das zu erreichen müssten wir noch einige Kreuzschläge mehr in Kauf nehmen. Das ersparen wir uns und fahren deshalb gerade auf Urk zu. Die Logge zeigt 6-7 kn und das bei herrlichstem Sonnenschein. Um 14.30 h liegen wir längsseits fest an der Kade vor dem Strand. Nach einem kleinen Imbiss erwartet mein Körper die Waagerechte. Zum Abendessen bereitet mein Smutje frische Scholle mit Speck und Chikoree-Salat zu - sehr lecker!

22.9.2017  -  Freitag  Kurs Lemmer

Für heute verspricht uns der Wetterbericht wenig Wind aus E-SE. Nach dem Ablegen setzen wir Groß und Genua und kommen leider kaum voran. Dann muß eben der Motor helfen. Beim Tritt von der Cockpitbank auf den Boden verknackst sich Ulla den rechten Fuß. Auweia! Sowas darf nicht passieren. Sie traut sich nicht aufzutreten und legt den Fuß hoch. Das war's dann wohl! Ein abruptes Ende unseres Törns. Ich nehme Kurs auf Stavoren zurück in unseren Heimathafen, um noch heute Nachmittag nach Hause zu fahren. Nach ca. einer Stunde dann die Wende: Das Belasten des Fußes verursacht kaum noch Schmerzen. Es wird besser. Eine Schmerztablette hilft weiter, den Schmerz zu vertreiben.
Wir nehmen wieder Kurs auf Lemmer. In Lemmer angekommen, ist die gesamte Kade in der Stadt reserviert. = REDDINGSVLOTDAGEN. An diesem Wochenende treffen sich hier die Veteranen der KNRM mit ihren - zum Teil alten, aber auch aktuellen - Rettungsbooten. Wir legen uns kurzerhand im Becken vor der Schleuse an einer Motoryacht längsseits. Um den Tag zu einem guten Abschluß zu bringen gehen wir abends in die BRASSERIE NO. 14. Wirklich sehr gutes Essen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: weil es so gut ist, ist es immer brechend voll und somit sehr unangenehm laut. Beim Bezahlen gebe ich die Komplimente für das gute Essen gerne weiter, nicht jedoch ohne auch den Negativpunkt des Lokals zu erwähnen - (Zuckerbrot und Peitsche!) Das Personal kennt aber diese Einschränkung und verspricht, über den Winter eine Besserung zu installieren - Mal sehen!

23.9.2017  - Samstag  zurück nach Warns


Wir verlassen Lemmer gegen 11.00 h. Wieder überhaupt kein Wind, wieder 4 Std. motoren. Aber wenigstens lacht die Sonne. Wenn schon motoren, dann können wir auch durch die Kanäle fahren. Im Heeger Meer lasse ich den Anker fallen für eine 2-stündige Siesta. Was sollen wir schon so früh im Heimathafen? Hier draußen genießen wir die Ruhe mit Zeit für ein kleines Nickerchen.



Zurück im Hafen packt Ulla schon einen Teil ihrer Sachen. Morgen fährt sie nach Hause und ich erwarte meine alten Schulfreunde Heinz und Ulrich.

Unser Törn:




Wieder waren es sehr schöne Tage in unserem Nachbarland. Wir haben sie genossen trotz des kleinen Unfalls. Wie immer habe ich versucht, unsere Eindrücke in einem kleinen Film wiederzugeben.











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