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Dienstag, 28. Juli 2015

Gefangen in Delfzijl



24. - 28.7.15  Norderney – Delfzijl 62 sm – 8,1 mh

Für das Wochenende ist Sturm für Norddeutschland angesagt. Also, nix wie weg hier. Heute soll es „nur“ die Ems rauf bis nach Delfzijl gehen. Hier kann ich dann durch den Kanal die sog. Staande Mastroute bis nach Warns kommen. Da ich mich nicht traue die Abkürzung durch das Watt in die Ems zu nehmen, muss ich außen um Juist und Borkum rum und dann in die Ems rein. Von der Emsmündung bis nach Delfzijl hilft mir der Flutstrom schnell vorwärts zu kommen. Er schiebt mich mit 2 kn südwärts. Als ich um kurz nach 15 h in Delzijl ankomme, überlege ich noch, ob ich sofort durch die Schleuse nach binnen und noch weiter nach Groningen fahren soll. Ich entscheide mich

dann aber doch dagegen und fahre in den nahen Hafen zum übernachten. Kaum habe ich festgemacht neben einem symathischen Ehepaar aus dem Rheinland – aus Königswinter wie ich wenig später erfahre – dann die Hiobsbotschaft: die erste Klappbrücke hinter der Schleuse ist seit Donnerstag defekt. Mit einer Reparatur ist nicht vor Montag zu rechnen. HURRA, HURRA ! Das ist genau das, was ich brauche. So ein Mist! Schnell finde ich mich damit ab und verabrede mich für den Abend mit meinen Stegnachbarn zum Pizza-Essen in der Stadt. Aber vorher wird das Deck noch mit klarem Wasser und Schwamm vom Salz der letzten Tage befreit.
Am nächsten Tag schlafe ich mich erstmal aus. Dann frühstücke ich in aller Ruhe mit einem frischen Brötchen und gekochtem Ei. Danach wird innen im Schiff aufgeräumt und alles gesäubert. Das war schon lange überfällig. Nun fühle ich mich auch wieder wohler. Für den Abend lade ich meine Nachbarn zu einem Wein auf die Miles & More ein. Wir klönen wieder den ganzen Abend vom Segeln – wovon sonst? Dabei zieht der angekündigte Sturm durch mit Böen bis zu 45 kn. Die Schiffe sind doppelt festgemacht. Alles bleibt an seinem Platz. Um 22.00 h ist der Spuk vorbei.

Der nächste Tag - Sonntag - wird mehr oder weniger mit faulenzen verbracht. Ich bereite die Fortsetzung meines Blogs vor. Drei Wochen habe ich nachzuholen. Leider klappt das hochladen mit der schwachen WLAN-Leitung im Hafen nicht. Am Abend bin ich bei meinen Nachbarn Christa und Anno zum Essen eingeladen. Es gibt Hähnchenbrust und viel Salat. Sehr lecker! Salat habe ich mir schon lange nicht mehr gemacht.

Der Montag bringt wieder nichts Gutes: Aus dem Funkverkehr erfahren wir wir, daß die Brücke erst am kommenden Freitag repariert sein soll. Mit langen Gesichtern überlegen Christa und Anno von der TOPAS und ich die weitere Vorgehensweise. Die Alternative wieder die Ems runter in die Nordsee und bis Lauwersoog zu fahren kommt bei den aktuellen Wettervorhersagen nicht in Frage. Wir entscheiden uns die Schiffe in den kleinen Hafen für eine Woche binnen in Delfzijl zu legen und dann morgen nach Hause zu fahren. Anno fährt mit dem Zug am Abend nach Workum wo sein PKW steht und holt ihn nach Delfzijl. Am nächsten Morgen nehmen sie mich mit nach Hause. Ich bin froh die beiden kennengelernt zu haben. So hatte ich abends immer nette Gesellschaft. Unsere Tel.-Nr. haben wir ausgetauscht. Wir werden uns sicher noch öfter im Ijsselmeer sehen und gemeinsam klönen, essen und trinken.

Am Samstag werde ich dann erstmal in Delfzijl anrufen und klären, ob die Brücke wieder funktioniert. Erst dann werde ich wieder nach Delfzijl fahren, um die MILES & MORE nach Warns zu bringen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Peter, schön, dass Du weiterschreibst. Wir waren doch so gespannt auf Euren Eindruck vom schönsten Teil des Götha-Kanals. Wir hoffen, dass Du bald weiter segeln kannst. Du bist aber wenigstens auf deutschem Boden!
    Gisela und Achim

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