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Donnerstag, 7. Mai 2015

3 Tage (Zwangs-)Urlaub auf Norderney



5.5. Dienstag bis 7.5. Donnerstag

Aufgrund der Wetterlage hält es uns 3 Tage hier in Norderney fest. Der Wetterbericht sagt bis Donnerstag Windstärken 6-7 bft., in Boen auch bis zu 8 oder 9 bft. voraus. Das muss ich nun wirklich nicht haben. Dienstag und Mittwoch ist das Wetter gleich: vormittags traumhafter Sonnenschein, am Dienstag klettert das Thermometer sogar über 20 °. Nachmittags zieht es sich zu und es kommen vereinzelt kleine Gewitter mit den angesagten kräftigen Boen.
Die schönen Vormittage nutze ich. Ich schaue mir den Ort an. Es ist etwa eine halbe Std. zu laufen vom Hafen aus.

Auf der Hochpromenade finde ich eine nette Kneipe in der ich windgeschützt in der Sonne meinen Espresso und Weisswein geniessen kann. Beim Spaziergang durch den Ort entdecke ich skurile Einwohner. Rechtzeitig zu den Gewitterschauern bin ich aber wieder auf dem Schiff.
Auch am Donnerstag kann ich noch nicht weiterfahren. Immer noch 6-7 bft. aus West sind in der Ansage. Das wäre jetzt nicht so schlimm und sicherlich bei achterlichem Wind zu schaffen. Aber es werden auch Wellen bis 3,5 m Höhe prophezeit. Da fällt mir die Entscheidung nicht leicht, noch einen 3. Tag zu bleiben. In der Nacht bläst es wieder richtig los. Das Schiff tanzt wie wild in den Festmachern und ich finde nur einen unruhigen Schlaf. So bleibe ich bis 10.00 h in der Koje.
Es könnte ja auch schlimmer kommen!
Ab 11.00 h kämpft sich die Sonne so langsam wieder durch bei immer noch kräftigem Westwind. Ich mache mich wieder auf in den Ort. Bevor ich aber dann morgen wirklich (vielleicht) Norderney verlasse, muss ich noch ein Krabbenbrötchen essen – ein MUSS in Ostfriesland.
Bei der Zufahrt nach Norderney war ich ja ziemlich geschockt über die „Skyline“. Jetzt nach 3 Tagen muss ich sagen, dass mir Norderney doch gefallen hat. Der Ort war trotz der Vorsaison schon ziemlich belebt, jedoch ohne jegliche Hektik. Jeder hat Zeit, schlendert durch die Straßen, setzt sich auf eine freie Bank und beobachtet das Drumherum. Auch ich ruheloser Mensch werde zur Schlenderei gezwungen. Ich geniesse beim Spaziergang auf der Promenade den frischen Wind um die Nase und die salzhaltige Luft auf der Zunge. Für die nächsten Wochen werde ich lernen müssen, dass das Fortkommen unter Segeln und der Tagesablauf im wesentlichen vom Wetter bestimmt wird.
Ach ja - und noch etwas ist mir aufgefallen: auf Norderney herrscht absoluter Frauenüberschuss. Woran liegt‘s?  Sind die Männer zu Hause und müssen das Geld ranschaffen, damit ihre Frauen das Leben auf Norderney geniessen können oder ist es die Insel der weiblichen Singles? Oh, oh, wenn ich das zu Hause erzähle…….

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