9.5.15 – Samstag Cuxhaven
– Rendsburg 88 sm – 11,3 Mh
Wenn ich nicht schlafen kann, kann ich auch aufstehen und
gegen den kräftigen Ebbstrom die Elbe rauf. Also geht es um 6.00 h wieder auf.
Nach dem Frühstück fahre ich gegenüber zur Tankstelle und tanke 52 L Diesel.
Nun bin ich wieder gut gerüstet für den NOK, den Nordostseekanal.
Aus meinen Unterlagen notiere ich mir die VHF Kanäle für die
Schleuse Brunsbüttel und den NOK. Zunächst fahre ich – natürlich – mit Motor
auf der rechten Seite des Fahrwassers. Nach 1 Stunde wechsel ich auf die linke
Seite und setze die Segel. Nun geht es anstatt mit 2,8 kn nun mit 4 kn über
Grund Richtung Brunsbüttel.
Um 12.00h stehe wir vor der Schleuse des NOK und müssen 1 h
auf eine freie Einfahrt warten.
Zusammen mit einem Kümo, einem Binnenschiff und
8 weiteren Seglern werden wir geschleust.
Hinter der Schleuse löst sich der Konvoi schnell wieder auf.
Das Kümo zieht davon, das Binnenschiff fährt in den Ölhafen von Brunsbüttel und
die Segler zieht es mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten Richtung Ostsee. So
fahren auch wir Richtung Rendsburg – mit Motor. Unterwegs ziehe ich die Genua
hoch, um uns auch noch vom Wind ein bisschen schieben zu lassen. Der Motor muss
aber unbedingt mitlaufen. Zum einen ist es Vorschrift, um anderen sind wir
damit auch wieder 0,5 kn schneller am Ziel.
In Rendsburg quert die Hochseilfähre kurz vor uns den NOK. Um
19.30 legen wir im Yachthafen Obereider an. Der Hafen sieht aus wie ein alter
Trödelladen. Es gibt alte marode Holzstege, kein Strom, keine Toilette. Mir
egal. Schnell eine Dose Chili con Carne geöffnet und in den Topf. Nach dem
Essen nehme ich heute zum x-ten Male Wasser aus der Motorbilge auf. Ich weiß
nicht, wie oft ich heute folgenden Ablauf hatte: Verkehr beobachten, Autopilot
einschalten, runter sprinten, Niedergangstreppe hoch, Wasser aufnehmen,
Niedergangstreppe wieder runter, hoch sprinten an das Steuerrad, Autopilot
ausschalten. Das hält fit!
Ich bin „stehend k.o.“ und freue mich auf die Koje.
Aber es könnte auch schlimmer kommen!
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