8.5.15 – Freitag Norderney-
Cuxhaven 67 sm – 12 Mh
Um 5.30 h heisst es „Raus aus der Koje“, denn um 6.30 h will
ich ablegen. Nach den 3 Tagen auf Norderney bin ich ausgeruht und freue mich,
dass es endlich weitergeht. Mit dem Ebbstrom geht es zunächst zügig durch das
Schluchtertief raus auf die Nordsee. Hier steht allerdings uns dieser Ebbstrom
noch ca. 2 Std. entgegen. Da auch der Wind aus E kommt kann ich die Segel
einholen und muss den Motor zu Hilfe nehmen, um überhaupt voran zu kommen, denn
ich möchte unbedingt im Hellen noch in Cuxhaven ankommen.
Tonne Jade 2 vor der Wesermündung passieren wir kurz nach
12.00 h und um 15.00 h stehen wir Anfang der Elbmündung. Hier wird es wieder
interessant. In der Ferne sehe ich einige Schiffe auf Reede liegen, d.h. in
Warteposition. In die Elbe rein begleiten mich große Containerfrachter von
Hanjin, Maersk, CMA CGM und andere. Da wir nun in südöstlicher Richtung fahren
kann ich auch die Segel wieder setzen. Der Motorkegel wird auch am
Backbord-Want gesetzt, da der Motor immer noch dazu schieben muss. Endlich sehe
ich auch die Kugelbake, das Wahrzeichen von Cuxhaven und um 18.30 h lege ich im
Hafen der Seglervereinigung Cuxhaven an.
Wieder 12 h nur motort! Ich glaube, ich kann die Segel und
den Mast verkaufen wenn ich sowieso nur motore. Irgendwie habe ich mir den Törn
anders vorgestellt. Ich bin sehr unzufrieden und stinkig! Zu allem Überfluss
habe ich auch wieder Wasser in der Motorbilge stehen. Ich vermute es kommt aus
dem Impellerdeckel. Vielleicht ist die Dichtung nicht richtig drin oder die
neuen Sechskant-Schrauben sorgen für die Undichtigkeit. Mit Lappen und Schwamm
nehme ich das Wasser auf. Auch das trägt nicht gerade zu einer positiven
Stimmung bei.
Aber es könnte ja auch schlimmer kommen! Nun, diese
innerliche Einstellung habe ich mir für diesen Törn mitgenommen. Sie soll mich
die nächsten drei Monate begleiten.
Vielleicht hellt sich meine Stimmung wieder auf wenn ich im
Hafenrestaurant etwas esse. Stinkig wie ich bin (im wahrsten Sinn des Wortes)
esse ich noch vor dem Duschen einen großen Salat mit Knoblauch Shrimps. Vor dem
Schlafengehen telefoniere ich noch kurz mit Dieter, der seinen
Wasserpumpenschaden nun endlich repariert bekommen hat und mir nach Cuxhaven
folgen wird.
In der Koje finde ich nicht in den Schlaf. Das Schiff bewegt
sich derart hin und her und ruckt kräftig in die Festmacher ein. Ich stehe auf,
ziehe mich warm an und muss raus, noch zusätzliche Festmacher mit Ruckfender
legen. Ich schlafe nur minutenweise. Warum tue ich mir das an????
Aber – es könnte ja auch schlimmer kommen!
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