8.6.15 So - Mönsteras – Bucht Soberanäset 26 sm – 3,0
mh
Bei herrlichem Wetter lege ich in Mönsteras ab. Gleich wird
die Genua gesetzt und gemütlich geht es zurück durch das Fahrwasser von gestern
wieder hinaus. Wir berühren den Kalmarsund nur kurz denn nach 3 sm geht es
sofort wieder in das nächste Fahrwasser Richtung Passkalavik. Nun müssen
wir
leider motoren, denn der Wind kommt fast von vorne. Es ist garnicht langweilig
durch diese schöne Landschaft zu fahren. Der Autopilot nimmt mir das steuern
ab, was ich nur hin und wieder geringfügig justieren muss, da wir unbedingt im
Fahrwasser bleiben müssen. Es geht vorbei an einer großen Zellulosefabrik und
an Passkalavik. Hinter dem Ort wird das Fahrwasser ganz eng und ich muß die
Geschwindigkeit zurücknehmen. Die Wassertiefe geht runter bis auf 2 m. Da ist
größte Vorsicht geboten. Ich folge der Betonnung und der Eingabe meiner
Wegepunkte auf dem Plotter. So erreiche ich auch die ausgesuchte Bucht ohne
Grundberührung. Hier fahre ich zunächst die Bucht in einem Kreis ab, um zu
loten wie tief es überall ist. Dann schmeisse ich schliesslich in der Mitte der
Bucht den Anker. Es weht kaum ein Lüftchen in dieser von allen Seiten
geschützten Bucht. Eine gute halbe Stunde warte ich und beobachte, ob der Anker
auch hält. Dann lasse ich das Schlauchboot zu Wasser und rudere ans Land. Auf
der Halbinsel gibt es einen „Kulturstieg“ der über ein altes Steinbruchgelände
führt. Hier wurde vor fast 100 Jahren u.a. die Steine für den Nord-Ostsee-Kanal
gebrochen, aber auch für Pflastersteine, Pfeiler und Treppen. Während ich dem
schmalen Pfad folge genieße ich den Duft des Nadelwaldes. Auf dem Boden sind
Flechte und Moose verbreitet, wie ich sie noch nie gesehen habe. Ich laufe
manchmal wie auf einem 5 cm dicken Teppich. Um mich rum höre ich nur die
Stimmen des Waldes, das leise Rauschen der Bäume und das Singen der Vögel. Es
fehlt nur noch, daß ein Elch um die Ecke kommt. Zurück am Schlauchboot versuche
ich diese herrliche Bucht mit der Kamera festzuhalten. Ich sage ausdrücklich
„ich versuche“, denn diese Eindrücke kann leider nicht 1 : 1 wiedergeben. So
rudere ich wieder zurück zum Schiff und genieße die Ruhe in der Sonne bei einem
Glas Wein. Gegen Abend bewölkt es sich und es kommt doch etwas Wind in die
Bucht. Mit Argusaugen beobachte ich die Bewegungen des Schiffes. Im Plotter
habe ich den Ankeralarm eingestellt, der mir signalisieren soll, wenn das
Schiff sich weiter fortbewegt, d.h. wenn der Anker nicht halten sollte. Aber er
hält weiter. Ich hoffe, das bleibt so auch in der Nacht. Nicht auszudenken wenn
der Anker ins Rutschen kommt und das Schiff schlägt vor das Ufer. Auch auf dem
Handy habe ich eine App mit der ich eine Ankerwache einstellen kann – sicher
ist sicher!
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