10.6.15 Mi - Figeholm – Bucht Stora Vippholmen 22 sm – 1,3
mh
Heute Morgen komme ich etwas schwer in den Trott. Um 7.30 h
laufe ich zum Coop, um Brötchen zu kaufen. Denkste Puppe – der macht er erst um
9.00 h auf. Hier bin ich auf dem Land, da gehen die Uhren viel langsamer. Also
zurück zum Schiff und Brötchen aufbacken. Nach dem Frühstück merke ich, dass
die Margarine langsam zur Neige geht. So latsche ich um 9.00 h dann nochmal zum
Supermarkt. Danach lege ich dann auch ab. Es geht den Sund zurück nach draußen
in die offene See. Der Wind kommt mal wieder aus SW – woher auch sonst. Seit zwei Wochen kommt er konstant aus SW. Da mein
Kurs auch wieder NE lautet, kommt der Wind also wieder von hinten. Ich lasse
mich nur von der Genua ziehen. Der Autopilot übernimmt das Steuern, bei 3-4
bft. schafft er das. So sitze ich und träume, laß meine Gedanken kreisen und
schaue bis zum Horizont – da wo das Wasser hinten runter kippt. Gut 2 Std.
dussele ich so vor mich hin. Dann erreiche ich die Einfahrt zum nächsten
Sund.Wieder eine gute Std. weiter fahre ich in die ausgesuchte Bucht Stora
Vippholmen. Hier liegen bereits 2 Segler, aber an den vom schwed. Segelverein
gehörenden Bojen. Die haben es gut! Ich kreise erstmal durch die Bucht und lote
die Tiefe. Dann lasse ich meinen Anker fallen und beobachte ihn erstmal eine
halbe Stunde, ob er auch hält. Der eingestellte Ankeralarm meldet sich einmal,
dann ist es ruhig. Das Dingi lasse ich heute nicht zu Wasser. Ich suche
zunächst die nächsten Etappen
und Tagesziele in den Revierführern und auf den
Seekarten. Jetzt heißt es „Siesta“. Ich liege im Cockpit auf dem Rücken und
schaue in den blauen Himmel, der nur von ein paar kleinen weißen Wolken
unterbrochen wird. Ich sehe an der Mastspitze den Verklicker (Windanzeiger) und
weit, weit darüber sieht ein Jet seine weißen Streifen über den Himmel. Vom
nahen Ufer rauschen die Bäume und in der Ferne bellt der Kuckuck. Ja, auch in
Schweden ruft er Kuckuck – das scheint international zu sein. Aus der Bucht
dringt kein künstliches Geräusch, keine Musik, kein Radio, kein Lärm. Auch die anderen Segler scheinen diese Ruhe
zu geniessen und horchen auf die Geräusche der Natur. Es wäre auch eine Sünde, wenn…. Wieder hänge ich meinen Gedanken
nach und frage mich, womit ich das verdient habe. Was habe ich getan, dass es
mir so gut geht? Was wäre die Welt schön, wenn jeder Mensch solche Momente
erfahren könnte. Nun, jetzt werde ich aber sentimental. Naja, muss auch mal
sein! Aber schön ist es. Um 16.00h ist es dann Zeit für das
Nachmittags-Bierchen. In Kalmar habe ich Nachschub geholt einer bekannten holl.
Brauerei - fängt mit H an und hört mit eineken auf. Gestern habe ich gemerkt, dass es wohl in
Schweden gebraut ist. Es
ist nämlich „kastriert“, d.h. es hat nur 3,5 % Vol. Macht aber nix, schmeckt
trotzdem und ist gut für den Skipper. „Don’t drink and sail!“
So lasse ich langsam den Nachmittag ausklingen
und bereite das Essen vor. Heute gibt es Salat mit Mais und Thunfisch –
die Küche bleibt kalt. Und danach freue ich mich wieder auf die Abendstimmung.
Mit dem tollem Licht.
Morgen soll’s dann nach Västervik gehen, eine Kleinstadt, 3
Std. von hier entfernt. Dort komme ich dann wieder unter Leute. Auf dem Weg dorthin geht es durch einen schmalen Kanal zwischen den Felsen. Da bin ich mal gespannt!
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