6.6.15 Sa - Kalmar – Borgholm/Öland 19 sm – 0,5 mh
Nun starte ich wieder alleine in die weite Welt.
Unter der Kalmarsundbrücke weht der Wind moderat und ich stelle mich auf ein gemütliches Segeln mit achterlichem Wind durch den Kalmarsund gen Norden ein. Kaum haben wir die lange Brücke hinter uns gelassen brist es wieder auf. Der Windanzeiger zeigt mir über 20 kn. Mit der Welle ebenfalls von hinten kommen wir schnell in den Surf. Kurzzeitig weht es mit 30-35 kn (= 7 bft.) und die Logge zeigt bis 8,5 kn an. Das ist der bisherige Rekord mit Miles & More. So erreichen wir schnell Borgholm auf Öland. Ich bin nun vorbereitet auf ein Anlegen an der Heckboje, jedoch habe ich Glück. Im Hafen ist überhaupt nichts los und ich kann längsseits anlegen. Kaum fest mache ich mich auf zu der alten Burgruine. Die Festungsanlage gehörte im 16. Jrht. Zu den größten in Skandinavien.
Im Jahre 1806 brannte sie aus und wurde nicht wieder aufgebaut. Der Ort Borgholm selbst besteht aus sehr vielen Restaurants. Hier wird einiges geboten für den verwöhnten Gaumen. Alles ist sehr großzügig und weiträumig angelegt. Die Straßen sehr breit und auf beiden Seiten hinter einem Grünstreifen der separate Bürgersteig. Das alles läßt erahnen, dass hier in den Sommermonaten viel los ist.
Auf dem Schiff zurück mache ich mir Gedanken, wie ich die
nächsten drei Wochen, bis Ulla wieder kommt, alleine gemeistert bekomme. Das
Alleinsein macht mir nun doch etwas Probleme, was ich vor dem Törn nicht
gedacht hätte. Aber das ist schliesslich die Erfahrung, die ich machen wollte.
Ich denke, dass ich in den nächsten Tagen
- sofern die Windverhältnisse es zulassen - täglich ein kleines Stück segeln werden, vielleicht
so 10 – 15 sm pro Tag. Dann bin ich wieder in einem anderen Ort, evtl. auch vor
Anker. Am Nachmittag werde ich dann die Beine vertreten, laufen. Danach kommt
die Planung für den nächsten Tag. Da es jetzt hauptsächlich durch die Schären
geht, kommt es auf eine sorgfältige Planung an. Ich muss für eine relativ kurze
Strecke sehr viele Wegpunkte im Plotter eingeben, die ich dann abfahren muß. So
hoffe ich, sicher an mein Tagesziel zu kommen. Den Essnsplan mache ich immer
für 2-3 Tage im voraus. So kann ich den vorhandenen Proviant besser planen und
gfs. Frisches wie Obst und Gemüse frühzeitig im Supermarkt einkaufen. Nach dem
Abendessen mache ich dann nochmal einen Spaziergang bzw. nehme ein Buch zum
Lesen. So ist der Tag abwechslungsreich, ich habe immer was zu tun und keine
Zeit um Trübsal zu blasen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen